Das Leopold-Happisch-Haus ist eine Selbstversorgerhütte in der man sich selbst bedienen kann – die erste in ganz Österreich. Die renovierte und modernisierte Hütte liegt im Herzen des Tennengebirges in einer exponierten Lage auf 1.925 m.
Seit Beginn der Wandersaison 2016 stehen BergsteigerInnen 40 Schlafplätze zur Verfügung. In der Saison ist die Hüttentür nie versperrt. Jeder kann sich mit Getränken und haltbaren Lebensmitteln wie Pasta, Dosengulasch usw. selbst bedienen. „In dieser Hütte ist jeder sein eigener Wirt“, sagt Helmut Schwarzenberger, Geschäftsführer der Naturfreunde Salzburg. „Das System funktioniert auf Vertrauensbasis. Meistens zahlen die Wanderer sogar mehr, als es kosten würde.“ Das Geld wird in einer Kassa in der Schutzhütte gesammelt, die von den Naturfreunden regelmäßig entleert wird.
Die Ausstattung des Leopold-Happisch-Hauses ist zukunftsorientiert: es gibt ein getrenntes System für Trink- und Nutzwasser. Das Wasser wird aus einer 2 km entfernter Quellen ins Haus geleitet und von einer Solaranlage erwärmt. Jedes Jahr wird die Hütte auch saniert und für die neue Wandersaison ausgestattet. Es besteht die Möglichkeit, Hüttendienst zu erledigen – als Entlohnung dafür darf man in der Hütte gratis übernachten. Die Aufgaben beschränken sich auf Informationstätigkeiten den Gästen gegenüber.
Kürzester Weg zur Hütte
Start am Parkplatz des Besucherzentrums der Eisriesenwelt auf 1.000 m. Weiter mit der Seilbahn zum Dr. Oedl-Haus (1.575 m). Von dort marschiert man in alpiner Abgeschiedenheit Richtung Schutzhaus. Dabei hat man einen seilversicherten Steig durch die Wand zum Hochkogeltief zu bewältigen.
Gehzeit: 3 h
Höhenmeter: 350 Hm
Alternative Routen
Vom Gasthof Stegenwald (508 m, 4 h); vom Pass Lueg bei Golling (552 m, 6 h).
Leben auf der Hütte
Seit August 2016 läuft ein Experiment. Das Naturfreunde-Haus wurde zur ersten Selbstbedienungsschutzhütte in Österreich gemacht. Für diese Bewirtschaftung steht ein Vorratsraum mit haltbaren Lebensmitteln, wie etwa Dosengulasch, Spaghetti und diverse Getränke, zur Verfügung. Gäste führen einen Abrechnungszettel. Dort tragen sie ein, was sie sich aus den Vorräten nahmen. Diese Abrechnung und der damit fällige Geldbetrag wird im Schutzhaus-Briefkasten hinterlegt oder man überweist den offen Betrag.
Gut zu wissen
Das zur Verfügung stehende Wasser wird mit aus dem Sonnenlicht gewonnenem Strom beheizt. Es gibt moderne Sanitärräume mit Etagen-Dusche und Zimmer mit Duschen. Barzahlung. Hüttenschlafsack-Pflicht.
Touren und Hütten in der Umgebung
Edelweißerhütte (2.350 m), die in 2:30 h Gehzeit zu erreichen ist. Weiters: Dr. Friedrich Oedl-Haus (1.575 m, 2:45 – 3 h); Werfener Hütte (1.970 m, 3:30 h); Stefan-Schatzl-Hütte (1.340 m, 4 h); Dr. Heinrich Hackel-Hütte (1.530 m, 6:30 h); Laufener Hütte (1.725 m, 7 h).
Gipfelbesteigungen vom Leopold-Happisch-Haus aus: Hochkogel (2.283 m, 1 h); Tiroler Kogel (2.324 m, 1:30 h); Wieselstein (2.300 m, 2 h); Streitmandl (2.350 m, 2:30 h); Raucheck (2.431 m, 3 h); Knallstein (2.234 m, 4 h).