Die Lenkjöchlhütte (2.603 m) steht im hinteren Ahrntal in Südtirol und im nördlichsten Zipfel von Italien. Sie hat ihren vor Lawinen und Steinschlag sicheren Platz über dem Lenkjöchl, dem Übergang zwischen Röt- und Windtal in der Venedigergruppe. Außerdem befindet sich das hochalpine Schutzhaus im Naturpark Rieserferner-Ahrn. Die Hütte hat feine 3.000er-Gesellschaft wie Rötspitze, Virglkopf, Ahrner Kopf, Rosshuf hinter und um sich. Auf der anderen Seite des Ahrntales sind, ebenso eindrucksvoll, die Zillertaler Alpen aufgebaut. Sie sieht man, wenn der Blick das Windtal talauswärts wandert.
Kinder können, sobald sie sich zu trittsicheren und ausdauernden Gehern entwickelt haben, mit auf die Lenkjöchltour nehmen. Das ist eine Rundwanderung durch die zwei Täler, zu drei Hütten, über einen Pass, zu Füssen von drei Dreitausender samt Gletscher. Die Tour ist an einem Tag zu schaffen. Aber einen Abend und Morgen auf der Lenkjöchlhütte sollten sich Besucher des Ahrntales einfach nicht entgehen lassen.
Zur Lenkjöchlhütte kommen Hochtouren-Geher, die es auf die Rötspitze, Ahrner Kopf, Rosshuf und Dreiherrenspitze zieht. Sie ist auch Gastgeberin für Menschen, die aus Ahrn- in das Umbal- und Virgental marschieren oder von dort kommen, die lange Touren und Übergänge begeistern, die ihre Höhenmeter-Konten und Speicher mit alpinen Erlebnissen auffüllen wollen. Menschen die sich von Namen wie Vorderes und Hinteres Umbaltörl, Reggentörl, Clarahütte und Essener-Rostocker-Hütte verzaubern lassen.
Kürzester Weg zur Hütte
Schön an der Lenkjöchlhütte ist, dass die Zustiege sowohl über das Röttal und als auch über das Windtal nahezu gleich weit oder gleich kurz sind. Günstig ist auch, dass die Wege durch die beiden Täler in Kasern (1.595 m), einem Ortsteil von Prettau, beginnen. Entweder beginnt man die Tour zur Hütte am Kirchlein Heilig Geist und steigt durch das Windtal (Weg Nr. 12) auf. Und steigt dann durch das Röttal auf Weg Nr. 11 und vorbei an der Rötalm wieder ab. Hüttenwirt Richard Steger empfiehlt diese Variante. Auch wegen des Blumenreichtums im Röttal und dessen Lehrpfad Bergwerk.
Gehzeit: 3 h
Höhenmeter: 1.008 m
Leben auf der Hütte
Die Hütte, die oberhalb eines kleinen Sees liegt, bietet im Inneren rund 50 Gästen Platz. Terrasse gibt es keine. Versorgt wird die von Richard Steger bewirtschaftete Hütte mit dem Hubschrauber. Daher ist das Speisenangebot der Lage der Hütte und ihren Bewirtschaftungsmöglichkeiten angepasst. Gulaschsuppe und Gemüsesuppe, Spiegeleier mit Speck, Pasta, Kaiserschmarren und Apfelstrudel schmecken auch wenn auf einer Tagestour gerastet wird. Erst recht gut schmecken einfache Gerichte wenn man aus Umbaltal kommt, die Clarahütte schon längst zur Erinnerung geworden ist oder wenn man von Rötspitze oder Ahrner Kopf richtigen Appetit mitgebracht hat.
Die Hütte verfügt über 5 Zimmer und ein großes Lager. Auf der Tür zum Lager finden sich übrigens die Unterschriften von Reinhold Messner und Hans Kammerlander, die im Rahmen ihrer Südtirol-Umrundung im Jahr 1991 (1.200 km und 100.000 Höhenmeter in sechs Wochen) hier übernachteten.
Gut zu wissen
Es gibt Waschmöglichkeiten mir Warmwasser und Toiletten. Eine Dusche fehlt hingegen. Der Handy-Empfang ist abhängig von der Versorgung durch die italienischen Netzbetreiber. Gepäcktransport ist keiner möglich. Nur Barzahlung. Hüttenschlafsack-Pflicht! Übernachtungen mit Hunden müssen mit Richard Steger vorab geklärt werden.
Touren und Hütten in der Umgebung
Nächstgelegene Hütte: Kleine-Philipp-Reuter-Hütte (2.692 m, Selbstversorgerhütte), die in 2:30 h Gehzeit zu erreichen ist. Weiters: Clarahütte (2.038 m, 4:40 h); Birnlückenhütte (2.441 m, 5 h); Essener und Rostocker Hütte (2.208 m, 6 h).
Gipfel und Touren: Rosshuf (3.199 m, 3 h); Ahrner Kopf (3.050 m, 2:15 h); Rötspitze (3.495 m, 4 h); Dreiherrnspitze (3.499 m, 5 h).