Wandern am Ritten in Südtirol
Das sonnige Rittner Hochplateau in Südtirol ist ein Naturparadies. 300 km Wanderwege, geheimnisvolle Orte und effiziente öffentliche Verkehrsmittel garantieren Urlaub vom eigenen Auto.

Bereits vor 110 Jahren wurde das Rittner Hochplateau durch den Bau einer teilweise heute noch genutzten Bahnstrecke erschlossen. Vor 50 Jahren wurde die Zahnradstrecke von der Landeshauptstadt Südtirols, Bozen, nach Oberbozen durch eine effizientere Seilbahn ersetzt. Am Hochplateau verkehrt es aber noch, das „Rittner-Bahndl“. Es verbindet die Orte Maria Himmelfahrt, Oberbozen, Wolfsgruben, Lichtenstern mit Klobenstein.

Das sonnenverwöhnte, in drei Hauptstufen aufgebaute Rittner-Hochplateau, ist durch ein eng verwobenes Wanderwegenetz erschlossen und bietet einige Besonderheiten, die man als Wanderer in den Alpen selten antrifft. Auch die Bozner verbringen am Ritten ihre „Sommerfrisch‘“. Wenn unten im Talkessel unerträgliche Hitze herrscht, ziehen sie sich auf den Rittner Berg zurück und verbringen mit ihren Familien die Freizeit in ländlicher Einfachheit.
Hier findet man als Sommerfrischler Besonderes
„Die Promenade am Berg“ ist eine Besonderheit, die den Einheimischen oft gar nicht als solche bewusst ist, weil man bereits vor mehr als 120 Jahren in Klobenstein und Oberbozen Promenaden – nach dem Muster der Kurorte Meran und Arco – errichtet hat. Sigmund Freud, Otto Julius Bierbaum und andere Dichter und Musiker schätzten um 1900 diese bequeme Infrastruktur auf 1.200 m Meereshöhe. Ehrgeizige Bahnprojekte, die das 2.260 m hohe Rittner Horn mit einer Zahnradstrecke erschließen sollten, wurden nicht verwirklicht. Heute verbindet eine bequeme Seilbahn die Wandergebiete am Rittner Horn. Eine Buslinie verbindet die Talstation der Bergbahn-Rittnerhorn mit dem Bahnhof in Klobenstein. Bei schönem Wetter empfehle ich die Sigmund-Freud-Promenade zwischen Klobenstein und Oberbozen. Eine kürzere, an heißen Sommertagen frische Promenade ist die „Fenn-Promenade“ in Klobenstein. Auf der „Sommerfrisch-Promenade“ nach Maria Himmelfahrt fühlt man sich wie auf einer Reise in die Vergangenheit, als noch kein Motorlärm unser Alltagsleben dominiert hat.
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Geschichtsträchtige Orte und schöne Wege
„Zeitreisen“. Bevor um 1500 das Eisacktal über den „Kuntersweg“ durch die Eisackschlucht befahrbar wurde, führte der Weg vom Brennerpass über den Ritten und dann erst nach Bozen. Hier zogen römische Heere, Konrad II., Barbarossa oder Karl V. vorbei und machten im Hospiz der Kommende in Lengmoos am Ulrichspass (1.154 m) Etappenpause. Mich faszinieren diese Orte der Geschichte, einer davon ist der Kulthügel mit dem Sankt-Verena-Kirchlein, den man vom Penzlhof oder dem alten Schulhaus (Penzl 9) erreicht. Ein alter prähistorischer Bilder-Menhir wurde hier gefunden. Die Wanderung beginnt man im Dörfchen Lengstein, das man gut mit dem Bus von Klobenstein erreicht.
Ein ganz besonderer Platz ist das „Plattnerhöfl“ in Wolfsgruben. Der alte strohgedeckte Bauernhof beherbergt das Bienenmuseum und das Freigelände kann von allen Interessierten unverbindlich besucht werden. Die Haltestelle der Rittnerbahn liegt in unmittelbarer Nähe und ein schöner Rundweg kann mit dem Besuch des Bienenhofes gut kombiniert werden. Außerdem führt hier der „Keschtnweg“ vorbei. Über diesen 70 km langen Weg wandert man von Brixen bis nach Bozen. Etwa 25 Kilometer vom „Keschtnweg“ befinden sich im Rittner Gemeindegebiet.
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Transportmittel am Rittner Hochplateau
Gäste die am Ritten wohnen erhalten die „Ritten Card“, eine Gästekarte bei der der Fahrpreis der öffentlichen Verkehrsmittel bereits im Logierpreis inkludiert ist. Mit leichtem Gepäck kann man mit der Rittnerbahn zum Wolfsgrubner See fahren, baden und weiterwandern. Praktisch und bestens bewährt. Wer nicht mit der Seilbahn nach Bozen fahren will und die knapp 1.000 Höhenmeter auf Wanderwegen absteigen möchte, kann dies tun. Die Seilbahnfahrt mit der modernen Umlauf-Kabinenbahn mit Dreiseiltechnik, dauert 12 Minuten. Biker lieben die Abfahrten nach Bozen und die günstige Aufstiegsanlage.
Vorsicht: am Ritten darf man nicht auf schmalen Wegen biken – auch die Promenaden lassen wir den Familien mit Kindern und den Genusswanderern. Am Ende der Wintersaison findet auf der Strecke zwischen Bozen und dem Rittner Horn die „Horn-Attacke“ – eine Kombination aus Laufen und Skitourengehen – statt. Wer die knapp 2.000 m in zwei Stunden schafft, der sollte beim nächsten Rennen im März 2017 unbedingt mitmachen.
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Die Rittner Hexen sind für die Wetterkapriolen und die Gewitter am Berg verantwortlich. Die „Pemmerer Hex‘“ und die „Bachlerzottl“ aus dem benachbarten Sarntal trieben hier ihr Unwesen und heute noch erinnert der sagenumwobene „Hexenboden“ an sie. Im „Hexen-Sommer“ finden Hexenwanderungen zu den Kultplätzen statt und mit Musik und Tanz kann man die alten Riten hautnah erleben.
Auch die Hexenwanderungen oberhalb Lengstein und bei Pemmern/Gissmann kann man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Neu sind seit dieser Wandersaison 2016 die Wanderbusse nach Gissmann, Signat und in die Nachbargemeinde Barbian.