Sicherheitscheck
Tourenplanung: In 5 Schritten ins freie Gelände
Egal ob Skitour, Schneeschuhwanderung oder Freerideabfahrt: Jede Unternehmung will entsprechend geplant sein, um ein Maximum an Freude und Sicherheit herauszuholen. Berg- und Skiführer Peter Plattner zeigt auf, welche Punkte die Tourenplanung im Vorfeld umfassen muss.

Entgegen der landläufigen Meinung dauert die Planung für eine Tagestour im freien Gelände nur ungefähr 15 Minuten. Natürlich kann man damit auch wesentlich mehr Zeit verbringen und stundenlang vor Karten, Schneeprognosen und Führerliteratur brüten – das fällt dann aber bereits in die Kategorie „Hobby“.
Der Sinn einer jeden Tourenplanung ist die Zielfindung: Man möchte herausfinden, wo man sich am nächsten Tag sicher im freien Gelände bewegen kann. Das wiederum ist abhängig von den aktuellen Wetterverhältnissen, der Lawinensituation und den Gruppenmitgliedern.
Prinzipiell gibt es zwei Herangehensweisen an die Tourenplanung:
- Entweder habe ich bereits ein Wunschziel und möchte prüfen, ob dieses aktuell machbar ist oder
- ich bin flexibel und wähle jene Tourenregion, wo aktuell die besten Verhältnisse herrschen.
Wie dem auch sei: In beiden Fällen sollten die im Anschluss vorgestellten Punkte in die Planung – idealerweise am Vorabend der Tour – einfließen.

1. Lawinenlage
Je nach Lawinenlagebericht gibt es entweder schon nachmittags eine Prognose für den kommenden Tag oder es wird im tagesaktuellen Bericht ein Trend angegeben. Folgende Informationen müssen aus den Berichten herausgelesen werden:
- Regionale Gefahrenstufe
- Regionale Gefahrenquellen
- Regionale Gefahrenstellen

So wird der Lawinenlagebericht gelesen und verstanden:
2. Wetter
Sowohl auf die Schneedecke als auch auf die Gruppe haben die Wetterverhältnisse direkte Auswirkungen. Inzwischen sind die Prognosen hervorragend, herausfordernd ist eher, aus der Masse an Informationsquellen (Apps, Internet, Fernsehen, ...) den passenden Bericht herauszufiltern. Auf alle Fälle gilt es einen Alpinwetterbericht zu suchen, der explizit auf die Situation im Gebirge eingeht und folgende Punkte abdeckt:
- Sicht
- Wind
- Temperatur
- Niederschlag
- Wetterentwicklung
Ich möchte dabei die zu erwartenden Sichtverhältnisse besonders hervorheben, denn ohne Sicht kann man im Gelände schwerlich beurteilen, was sich über und unter einem befindet. Auch kann man keine Hangneigungen und Einzugsgebiete einsehen – und damit in Wahrheit auch keine Skitour gehen!
Die Wetterparameter haben nicht zuletzt auch Auswirkungen auf die benötigte Ausrüstung: Bei starkem Wind und -10 Grad auf 2.000 m empfehlen sich dann doch die dicke Daunenjacke und die warmen Fäustlinge.

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