Schlauchreiten in der Brandenberger Ache
Was gibt es Besseres, als Action im kühlen Nass, wenn das Thermometer an der 30-Grad-Marke kratzt? Am dritten Tag unserer Hüttenwoche im Alpbachtal dürfen wir die Brandenberger Ache 3,5 Kilometer lang mit Schläuchen abreiten. Ein perfektes Erlebnis für sportliche Wasserratten, die Rafting schon kennen.

Nach der sehr kurzen ersten Nacht, in der uns der Wecker schon um 2 Uhr 25 aus dem Bett holte, fiel die zweite zu unser aller Freude länger aus. Denn statt Sonnenaufgang am Berg steht am dritten Tag unserer Hüttenwoche ein Wildwasserritt in der Brandenberger Ache am Programm. Bevor wir uns in die Fluten schmeißen, werden wir noch mit einem Frühstück vom Dorfwirt auf unserer Terrasse verwöhnt. Herrliche Eier mit Speck, eine gschmackige Wurst-Käse-Platte und frischer Kaffee lassen keine Wünsche offen. Sogar ein strahlend blauer Himmel und die Morgensonne gesellen sich zu uns. Petrus ist uns diese Woche sehr gnädig gestimmt. Mit der Vorfreude steigt jedoch auch die Temperatur und so packen wir um kurz nach 9 Uhr unsere sieben Sachen und machen uns auf den Weg zum Schlauchreiten mit Sport-Ossi! Wundert euch nicht, wenn ihr davon noch nie etwas gehört habt, uns ging es genauso.
Schlauchreiten ist eine Erfindung von Senior-Chef Ossi Stock, die es nur im Alpbachtal gibt. Vor 35 Jahren hat er die Sportart erfunden, bei der auf aufgeblasenen LKW-Schläuchen am Bauch liegend und Kopf voran die Brandenberger Ache bezwungen wird.
Auf die Reifen, fertig, los!
Um die bestmögliche Sicherheit zu gewährleisten, bekommen wir von Ossi und unserem zweiten Guide Wolfi eine ausgiebige Einschulung. Ein dicker Neoprenanzug und -schuhe sollen nicht nur vor Steinen schützen, sondern auch die sportlichen 8 Grad Wassertemperatur erträglich machen. Ein Helm komplementiert schließlich die Verwandlung der Bergwelten-Online-Redaktion in die Neopren-Avengers.

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Heldenhaft machen wir uns auf den Weg. Mit Ossi und Wolfi fahren wir rund 3,5 Kilometer flussaufwärts zum Startplatz. Dort schnappen wir unsere Reifen und springen todesmutig in die Brandenberger Ache, die von Einheimischen liebevoll Brändi genannt wird. Langsam kriecht das Wasser in den Neoprenanzug und entlockt mir ein kurzes „Hui, ist das kalt“, als es den Bauch erreicht. Nach wenigen Metern wird mir jedoch wärmer und ich bin beeindruckt, wie gut der Neoprenanzug vor der Kälte schützt.
Eine Runde Brändi für alle
Die ersten Minuten am Fluss sind noch recht gemütlich. Perfekt, um sich mit dem Gefährt vertraut zu machen. Schließlich treibt man nicht jeden Tag Kopf voran auf einem Reifen einen Fluss hinunter. Gerade als ich davon überzeugt bin, endlich alles im Griff zu haben, kommt auch schon die erste Stromschnelle, die mich unelegant vom Reifen befördert. Zum Glück ist die Brändi meistens knietief und man kann immer wieder problemlos zurück auf den Reifen klettern. Kleine Info am Rande: Die Brandenberger zählt zu den letzten unverbauten Wildwassern Tirols.
Die nächsten drei Kilometer wechseln sich gemütliche Passagen immer wieder mit turbulenteren Stellen ab. Highlight ist der sogenannte „Schlitz“, eine ein Meter breite Engstelle. „Wer es da durch schafft, ohne vom Reifen zu fliegen, bekommt ein Eis“, scherzt Ossi. Immerhin haben es zwei von uns fünf geschafft.
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Nach 90 lustigen Minuten erreichen wir glücklich, wenn auch etwas geschlaucht, den Ausstieg, der sich in direkter Nähe vom Startpunkt beim Sport-Ossi befindet. Schlauchreiten ist tatsächlich anstrengender als man glaubt. Paddeln, Körperspannung halten und am Reifen festklammern gehen an die Substanz. Ein Muskelkater im Rücken ist vorprogrammiert.
Da trifft es sich wunderbar, dass sich nur wenige Minuten vom Sport-Ossi entfernt das Gasthaus Mariathal in Kramsach in die pittoreske Landschaft schmiegt, das hungrigen Schlauchreitern eine tolle Speisekarte bietet. Ein perfekter Abschluss für einen wirklich spaßigen Wildwasserritt.
Morgen geht’s dann auf unserer Hüttenwoche wieder etwas höher hinaus. Mit E-Mountainbikes erradeln wir den 1.898 Meter hohen Schatzberg. Ich freue mich drauf und werde heute sicher etwas früher schlafen gehen.
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