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Winter-Hüttenwoche Alpenwelt Karwendel, Tag 3

Einsteiger-Tipps fürs Schneeschuhwandern

• 26. Januar 2023
2 Min. Lesezeit
von Katharina Mitterlehner & Corina Belohaubek

Am dritten Tag unserer Hüttenwoche in der Alpenwelt Karwendel stand eine Schneeschuh-Wanderung im idyllischen Wallgau auf dem Programm. Bergführer Stefan Adam hat uns unterwegs erklärt, worauf man bei dieser trendigen Wintersportart achten muss.

Eine Tour wie im Bilderbuch: Mit den Schneeschuhen durchs Hochmoor bei Wallgau
Foto: Corina Belohaubek
Eine Tour wie im Bilderbuch: Mit den Schneeschuhen durchs Hochmoor bei Wallgau

Schneeschuhwandern wird als Alternative zum klassischen Wintersport immer beliebter – neu ist diese Art der Fortbewegung aber keineswegs: Bereits vor mehr als 10.000 Jahren wurde sie von unseren Vorfahren angewendet, um in tief verschneiten Jagd-Gebieten besser und schneller voranzukommen.

Während es damals also das Überleben sicherte, gilt Schneeschuhwandern seit den 1980er Jahren als Sport. „Die Franzosen waren sogar noch früher dran", verrät uns Stefan Adam aus Mittenwald, Bergführer der Bergschule Alpenwelt Karwendel, mit dem wir an Tag 3 unserer Hüttenwoche die traumhafte Winterlandschaft des Karwendels erkunden – auf Schneeschuhen versteht sich.

Die vielleicht größte Herausforderung: Den Schneeschuh anziehen!

Wenig Aufwand, viel Natur

Das Beste: Schneeschuhwandern ist mit wenig Aufwand verbunden und benötigt kaum Vorkenntnisse – wichtig sind Trittsicherheit, Eigenverantwortung und eine gute Grundkondition. Die Natur erlebt man dabei auf einzigartige Weise: Inmitten winterweißer Wälder stapft man auf einsamen Pfaden durch frischen Pulverschnee und entdeckt unberührte Plätze abseits befestigter Wege. Klingt kitschig? Ist aber die Wahrheit, so viel können wir euch nach unserer Tour versprechen.

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Spaß bei Traumwetter: Das Schöne am Schneeschuhwandern ist die unberührte Landschaft, die einen umgibt

Damit deine Schneeschuh-Wanderung zum Erlebnis wird, solltest du dennoch ein paar grundlegende Dinge beachten. Dank Stefan haben wir diese 4 nützlichen Tipps für euch im Gepäck:

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Tipp 1: Gut fixieren

Wer entspannt und sicher unterwegs sein möchte, sollte den Schuh (am besten einen wasserdichten Winterwanderschuh wie den Alp Mate von Salewa) gut in der Bindung fixieren. Außerdem empfiehlt es sich, eine wasserabweisende Hose (zum Beispiel eine Skitourenhose mit Gummibund) zu tragen, damit kein Schnee in die Schuhe eindringen kann. Unser Tipp: die Sella Durastretch von Salewa.

Tipp 2: Breitbeinig gehen

Für eine unbeschwerte Schneeschuh-Wanderung sollte man versuchen, möglichst breitbeinig zu gehen, um genügend Platz für die Rahmen der Schneeschuhe zu lassen. So verhindert man, dass man sich selbst ein Bein stellt und hinfällt.

Tipp 3: Kräfte schonen

Schneeschuh-Wanderungen erfordern Ausdauer. Deshalb ist es wichtig, die Gangart entsprechend anzupassen. Dafür hebt man die Füße nur wenig an und lässt die Schneeschuhe über den Schnee gleiten. Schlurfen spart Kraft.

Tipp 4: Haltung anpassen

Um sich auch in schwierigem Gelände sicher bewegen zu können, sind Körperhaltung und Gewichtsverlagerung wesentliche Faktoren. Bei einer Schieflage ist es wichtig, beide Beine, sowohl den Tal- als auch den Bergfuß, gleichmäßig zu belasten, um ein Wegrutschen zu vermeiden. Beim Bergaufgehen sollte man sich nicht zu weit nach vorne beugen und beim Bergabgehen nicht zu weit nach hinten lehnen (was man aus Respekt vor dem Abgrund oft intuitiv tut). Richtig ist es, möglichst zentral über dem Schneeschuh zu stehen.

Stefan Adam kennt die Region wie seine Westentasche
Foto: Katharina Mitterlehner
Stefan Adam kennt die Region wie seine Westentasche

Mehr zum Thema:

  • Die letzten Meter unserer Schneeschuh-Wanderung mit Stefan führen uns auf die idyllische Maxhütte, wo wir mit einer herrlichen Aussicht auf das Karwendel- und Wettersteingebirge belohnt werden. Tipp: Winterwanderer können das beliebte Einkehrziel auch über den Magdalena-Neuner Panoramaweg erreichen.
    Was man auf der Maxhütte essen sollte? Strammer Max natürlich! Gut gestärkt von der Einkehr treten wir voller Elan den Rückweg an und begeben uns wieder hinunter ins malerische Isartal. Danke lieber Stefan für deine Zeit!

    Berggaststätte mit atemberaubender Aussicht: Die Max-Hütte

    Unser Fazit:

    Schneeschuhwandern ist eine entschleunigende und sanfte Alternative zum Skifahren, bei der man die winterliche Natur ganz ungestört und ohne viel Equipment entdecken kann. Beim Gleiten durch die weiß glitzernde Umgebung lässt es sich außerdem wunderbar abschalten und Schritt für Schritt neue Kraft tanken. Zum Hineinschnuppern empfehlen wir eine geleitete Anfängertour, für erfahrene Schneeschuhgeher mit guter Kondition werden hier in der Region um Krün, Wallgau und Mittenwald auch hochalpine Touren angeboten, geführt zum Beispiel von der Bergschule Alpenwelt Karwendel.

    Mehr zum Thema:

  • Die Redaktion bedankt sich bei Salewa für die Ausstattung und bei der Alpenwelt Karwendel für die Organisation dieser Hüttenwoche.

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