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Eine Skidurchquerung der Extraklasse

In 4 Tagen durchs Zillertal

• 27. April 2016
1 Min. Lesezeit
von Daniel Breuer

Der Naturpark Zillertaler Alpen zeichnet sich vor allem an der Grenze zum Südtiroler Ahrntal durch eine äußerst raue Landschaft mit wilden, zerrissenen Gletschern, steilen Graten und hohen Felswänden aus.

Die hier steil aufragenden Gipfel sind in der „Bergsteigerszene“ aber eher wenig bekannt – also noch ein Grund mehr, einen Besuch im Gebiet rund um Großen Löffler, Schwarzenstein und Großen Möseler einzuplanen. Fotoblog einer Skidurchquerung der Extraklasse.

Turnerkamp
Foto: Daniel Breuer
An der westlichen Möselerscharte eröffnet sich der Blick hinunter ins Südtiroler Ahrntal. Neben dem Großen Möseler (3.480 m) ist der Turnerkamp der formschönste Gipfel in diesem Gebiet.
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Tag 1

Schigebiet Hintertux - Schlegeisstausee – Furtschaglhaus 2.293m

Zillertal Durchquerung Skitour
Foto: Daniel Breuer
Die erste Abfahrt gestaltete sich aufgrund der eher dürftigen Schneelage etwas schwierig. Letztendlich war es aber möglich, einen Weg durch das Dickicht zu finden.
Zillertal Durchquerung Skitour
Foto: Daniel Breuer
Die Winterräume der besuchten Hütten bei dieser Durchquerung sind sehr gut ausgestattet, dennoch empfiehlt es sich, einen Gaskocher mitzunehmen.

Tag 2

Furtschaglhaus – Möselerkopf (3.395 m) – Großer Möseler (3.480 m) – Roßruggscharte – Berlinerhütte (2.042m)

Großer Möseler - Vergletscherte Hochtour auf den dritthöchsten Dreitausender der Zillertaler Alpen. Man hat bei der abwechslungsreichen Tour auf den Möseler (3.480 m) alles dabei: Stausee, Hüttenweg, leichte Kletterei (I-II) und Gletscherbegehung.

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Die Berliner Hütte (2.044 m) ist keine Hütte, sondern ein denkmalgeschützter alpiner Prachtbau aus einer anderen Zeit. Eine Burg zum Schutz seiner Bewohner vor der Kraft und Energie des Wetters in dieser Höhe. Und ein von Menschenhand geschaffenes Abbild eines Zillertaler Gipfels, für die Ewigkeit gebaut. In der Erschaffung der Berliner Hütte steckt auch der Eroberungswille, der alpine Pioniere auszeichnet. In dem Schutzhaus beschleicht einen das Gefühl, dass man in den Gängen, beim Abendessen oder Frühstück jederzeit auf Hans Dülfer, Paul Preuss, Anderl Heckmair oder Hermann Buhl treffen könnte.Die Berliner Hütte steht auf der Schwarzensteinalm im oberen Zemmgrund in den Zillertaler Alpen. 1879, bei der Eröffnung, stand das Haus nahe der Gletscherzungen von Hornkees und Waxeggkees. Die beiden Gletscher zogen bergwärts. Über Zemmgrund, Berliner Hütte und das vergängliche Gletscher-Eis wachen, wie seit ewigen Zeiten, Dreitausender wie der Große Möseler, Turnerkamp, Rossruggspitze, das Schönbichler Horn, Furtschaglspitze und die Hornspitzen mit der Berliner Spitze zuoberst.Das Haus ist natürlich Ziel und Raststation von bergaktiven Menschen jeder Art, wie Hochtouren-Gehern, Kletterern, Ein-Tages- und Weitwanderern, die etwa auf dem Berliner Höhenweg unterwegs sind, sowie Ski-Bergsteigern und Schneeschuhwanderern. Es sollte aber auch Ziel von Menschen sein, die Berg schauen und aus der Distanz spüren wollen. Und Menschen, die Alpinhütten-Geschichte in sich aufsaugen wollen, die sich für die architektonische Beschaffenheit von Schutzhäusern begeistern können, sollten erst recht auf die Berliner Hütte gehen.
Geöffnet
Jun - Sep
Verpflegung
Bewirtschaftet
Möselerkopf
Foto: Daniel Breuer
Imposanter Gipfelanstieg auf den Möselerkopf, 3.395 m
Kleiner Möseler
Foto: Daniel Breuer
Ausblick vom Großen Möseler hinunter zum Kleinen Möseler. Die Landschaft ist rau und die Gletscher von Spalten durchzogen.
Rossruggscharte
Foto: Daniel Breuer
Anmarsch zur Rossruggscharte, rechts der 3.420 m hohe Turnerkamp

Tag 3

Berlinerhütte – Schwarzenstein (3.369 m) – Löfflerscharte – Wollbachspitze (3.209 m) – Sundergrund – Gasthof Au

Die Berliner Hütte (2.044 m) ist keine Hütte, sondern ein denkmalgeschützter alpiner Prachtbau aus einer anderen Zeit. Eine Burg zum Schutz seiner Bewohner vor der Kraft und Energie des Wetters in dieser Höhe. Und ein von Menschenhand geschaffenes Abbild eines Zillertaler Gipfels, für die Ewigkeit gebaut. In der Erschaffung der Berliner Hütte steckt auch der Eroberungswille, der alpine Pioniere auszeichnet. In dem Schutzhaus beschleicht einen das Gefühl, dass man in den Gängen, beim Abendessen oder Frühstück jederzeit auf Hans Dülfer, Paul Preuss, Anderl Heckmair oder Hermann Buhl treffen könnte.Die Berliner Hütte steht auf der Schwarzensteinalm im oberen Zemmgrund in den Zillertaler Alpen. 1879, bei der Eröffnung, stand das Haus nahe der Gletscherzungen von Hornkees und Waxeggkees. Die beiden Gletscher zogen bergwärts. Über Zemmgrund, Berliner Hütte und das vergängliche Gletscher-Eis wachen, wie seit ewigen Zeiten, Dreitausender wie der Große Möseler, Turnerkamp, Rossruggspitze, das Schönbichler Horn, Furtschaglspitze und die Hornspitzen mit der Berliner Spitze zuoberst.Das Haus ist natürlich Ziel und Raststation von bergaktiven Menschen jeder Art, wie Hochtouren-Gehern, Kletterern, Ein-Tages- und Weitwanderern, die etwa auf dem Berliner Höhenweg unterwegs sind, sowie Ski-Bergsteigern und Schneeschuhwanderern. Es sollte aber auch Ziel von Menschen sein, die Berg schauen und aus der Distanz spüren wollen. Und Menschen, die Alpinhütten-Geschichte in sich aufsaugen wollen, die sich für die architektonische Beschaffenheit von Schutzhäusern begeistern können, sollten erst recht auf die Berliner Hütte gehen.
Geöffnet
Jun - Sep
Verpflegung
Bewirtschaftet
Berlinerhütte
Foto: Daniel Breuer
Die Berlinerhütte mit der Milchstraße über dem Hornkees
Schwarzenstein
Foto: Daniel Breuer
Der Anstieg zum Schwarzenstein (3.369 m) ist, abgesehen von den Gletscherspalten, technisch einfach.
Floitenkees
Foto: Daniel Breuer
Nach der Abfahrt über den sehr spaltenreichen Floitenkees erfolgt der steile Anstieg auf die Löfflerscharte. Um die 50° steile Flanke zu überwinden waren Steigeisen nötig.
Löfflerkees
Foto: Daniel Breuer
Die Abfahrt über den Löfflerkees führt an zahlreichen Gletscherbrüchen vorbei.

Tag 4

Zillergrund – Schneekarspitze (3.209 m) – Wildgerlostal – Finkau

Schneekarspitze
Foto: Daniel Breuer
Der Aufstieg führt zunächst durch ein Tunnelsystem hinauf zur Zillergrundsperre. Von hier öffnet sich das Kar und es geht, den weitläufigen Hängen folgend, hinauf auf die Schneekarspitze (3.209 m).
Schneekarspitze
Foto: Daniel Breuer
Schlussanstieg auf die Schneekarspitze. Die Abfahrt führt entlang der sehr steile Nordostflanke (45-50°) hinunter ins Wildgerlostal zur Finkau.
Zillergrundsperre
Foto: Daniel Breuer
Blick zurück auf die Zillergrundsperre und auf die bereits bezwungenen Gipfel der Zillertaler Alpen. Was für eine Landschaft!

Hard Facts

Die Zillertal-Durchquerung stellt hohe Anforderungen bzgl. Skitechnik in Aufstieg und in Abfahrt (Passagen bis 50° Steilheit müssen überwunden werden), weiters ist das Beherrschen von Sicherungstechniken am Gletscher und im Fels unabdingbar.

  • Höhenmeter: in Summe ca. 6.500 HM (550+1.400+2.600+1.950)
  • Maximale Steilheit: 45-50°, 1 Abseilpassage
  • Zeit: 4 Tage (optional 5 Tage)
  • Ausgangspunkt: Gefrorene Wand, Hintertuxer Gletscher, Zillertal
  • Anfahrt: bis Hintertux Talstation

Varianten

Die längste Tagesetappe ist mit 2.600 Höhenmetern der dritte Tag. Hier besteht die Möglichkeit, auf der Kasselerhütte (Winterraum) zu nächtigen und entspannt in den nächsten Tag zu starten. Wem am vierten Tag die Abfahrt ins Wilderlostal zu steil ist, der kann auch von der Schönachschneid hinunter ins Schönachtal bis nach Gerlos fahren.

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