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Selbstgemacht

Frühlingsboten: Gänseblümchen und Scharbockskraut

• 24. Februar 2020
2 Min. Lesezeit
von Valerie Jarolim

Der Frühling nähert sich mit Riesenschritten: Mit den sonnigeren Tagen und steigenden Temperaturen sprießen auch schon die ersten Wildkräuter. Zwei der Frühlingsboten, das Gänseblümchen und Scharbockskraut, gelten seit jeher als besonders heilkräftig. Valerie Jarolim von Blatt und Dorn erklärt euch warum und verrät Anwendungsmöglichkeiten.

Die ersten Frühlingsboten: Gänseblümchen (links) und Scharbockskraut
Foto: Valerie Jarolim
Die ersten Frühlingsboten: Gänseblümchen (links) und Scharbockskraut
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Gänseblümchen (Bellis perennis)

„Wenn du mit einem Fuß auf sieben Gänseblümchen treten kannst, dann ist Frühling“, so lautet ein altes Sprichwort. Als eine der ersten Pflanzen im Jahr, die uns seine zarten Blüten entgegenstreckt, reiht sich das Gänseblümchen ganz oben in die Liste der vitaminreichen Wildkräuter ein. Es enthält hohe Mengen an Vitamin C und kann so – regelmäßig in die Ernährung eingebaut – das Immunsystem stärken. Ihr könnt ganz einfach Speisen wie Salate, Suppen oder Pasta mit den Blütenköpfen aufpeppen – das sieht nebenher auch noch sehr hübsch aus und verleiht jedem Gericht das gewisse Extra!

Das Gänseblümchen zählt zu den ersten Blüten des Jahres
Foto: Valerie Jarolim
Das Gänseblümchen zählt zu den ersten Blüten des Jahres

Ein Tee aus den frischen wie auch getrockneten Blütenköpfen wirkt außerdem schleimlösend und entgiftend. Nicht umsonst gilt der Gänseblümchentee in der Volksmedizin zu den natürlichen Klassikern gegen Erkältungskrankheiten. Höchste Zeit also, um das unscheinbare Gänseblümchen, das bevorzugt in Wiesen wächst und nicht gerne von anderen Pflanzen überwuchert wird, wieder ins Rampenlicht zu befördern. Die Blütenköpfe sammelt man am besten an schönen und sonnigen Tagen. Leicht zu erkennen ist das Gänseblümchen daran, dass pro Stängel nur ein Köpfchen sitzt und die Stängel blattlos sind.

Gänseblümchen-Blüten sind eine vitaminreiche und hübsche Dekoration für viele Speisen
Foto: Valerie-Jarolim
Gänseblümchen-Blüten sind eine vitaminreiche und hübsche Dekoration für viele Speisen

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Gänseblümchen-Tee 

2 Teelöffel frische Gänseblümchen-Blüten mit 250ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Dann abseihen und optional mit 1 Teelöffel Honig süßen, schon ist der heilsame Trank fertig!

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Gänseblümchen-Tee kann aus den frischen Blüten gemacht werden und ist eine willkommene Abwechslung in der Teekanne
Foto: Valerie Jarolim
Gänseblümchen-Tee kann aus den frischen Blüten gemacht werden und ist eine willkommene Abwechslung in der Teekanne

Scharbockskraut (Ranuncula ficaria)

Das Scharbockskraut zeigt sich ab Mitte Februar bevorzugt auf feuchten und schattigen Böden. Früher wurde das Scharbockskraut wegen seines hohen Vitamin-C-Gehaltes erfolgreich gegen Skorbut (Vitamin-C-Mangelerkrankung) eingesetzt. Das Wort „Scharbock“ deutet also bereits darauf hin, denn es ist eine alte Bezeichnung für Skorbut. Unter „Scharbock“ verstand man früher auch den „bösen Wintergeist“, der für Symptome wie Frühjahrsmüdigkeit, Blässe und Antriebslosigkeit verantwortlich gemacht wurde. Das Scharbockskraut soll dem entgegenwirken, in der Volksmedizin wird es heute verwendet um die Abwehrkräfte zu stärken, Erkältungen vorzubeugen und um eben die Frühjahrsmüdigkeit zu bekämpfen.

Die Blätter des Scharbockskraut haben eine spezielle Aderung und erinnern an Miniaturausgaben von Seerosenblätter
Foto: Valerie Jarolim
Die Blätter des Scharbockskraut haben eine spezielle Aderung und erinnern an Miniaturausgaben von Seerosenblätter

So erkennt ihr das Scharbockskraut

Die Blätter sind glänzend, rundlich-herzförmig mit einer speziellen Aderung und haben lange Stängel, die sich zum Boden hin neigen. Es wächst flach am Boden, meist „teppichartig” und die Blüten bestehen aus bis zu 12 gelben, glänzenden Blütenblättern. Außerdem bildet das Scharbockskraut Wurzel- und Brutknöllchen. Die Blätter können von Februar bis April und nur vor der Blüte weg gesammelt werde. Neben wichtigen Vitaminen, Saponinen und Mineralien enthält das Scharbockskraut auch Scharfstoffe.

Mit zunehmenden Wachstum nimmt der Gehalt dieser Scharfstoffe zu, was Übelkeit und Erbrechen verursachen kann. Ab Erscheinen der gelben Blüten dürfen die Blätter daher nicht mehr verwendet werden! Die Blüten sollten ebenfalls nicht geerntet werden. Grundsätzlich darf vom Scharbockskraut nicht zu viel gegessen werden, aber alle paar Tage eine kleine Handvoll tut dem Körper auf jeden Fall Gutes. Die Blätter sind sehr knackig und passen ausgezeichnet als Vitaminkick-Topping in einen Blattsalat oder in einen grünen Smoothie.

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Ab Erscheinen der leuchtend gelben Blüten ist das Scharbockskraut nicht mehr zum Verzehr geeignet
Foto: Valerie Jarolim
Ab Erscheinen der leuchtend gelben Blüten ist das Scharbockskraut nicht mehr zum Verzehr geeignet

Achtung:

Beim Sammeln von Wildkräutern ist das oberste Gebot – um Verwechslungen mit Giftpflanzen auszuschließen – nur die Pflanzen zu ernten die man eindeutig kennt und auch bestimmen kann!

In Naturschutzgebieten darf keinesfalls gesammelt werden. Und bitte nehmt immer nur so viel, wie ihr auch wirklich benötigt. Gesammelt wird nur an unbelasteten Standorten – nicht neben Straßen oder an beliebten „Gassiwegen“.

Die saftig, grünen und vitaminreichen Blätter des Scharbockskrauts sind die ersten, die durch das Laub blinzeln
Foto: Valerie Jarolim
Die saftig, grünen und vitaminreichen Blätter des Scharbockskrauts sind die ersten, die durch das Laub blinzeln

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