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Wandern mit Lizenz?

Der Wanderführerschein ist da

• 30. Juni 2016
1 Min. Lesezeit

Am 1. April haben wir uns damit noch einen Scherz erlaubt, in der Zwischenzeit hat uns die Realität eingeholt: der „Führerschein für Wanderer“ ist da – wenn auch nicht als verpflichtende Prüfung, sondern als kostenpflichtiges Angebot von Bergwanderführern und Hotels.

Wanderführerschein
Foto: mauritius images/ Rasmus Kaessmann
Wandern mit Lizenz? Immer mehr Bergwanderführer und Hotels bieten Grundlagenkurse an
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In den meist eintägigen Kursen sollen die wichtigsten Grundregeln des Wanderns vermittelt werden. Besonders in Tirol häufen sich seit dem Beginn der Wandersaison entsprechende Angebote. So geht z.B. der Telfser Bergwanderführer Gerald Aßmann mit kleinen Gruppen von Kursteilnehmern – Touristen wie Einheimischen – auf Wanderung. Dabei erklärt er die Handhabung von Karte und Kompass und gibt Tipps für die richtige Kleidung und Ausrüstung. Auch die Erste-Hilfe-Leistung bei Unfällen wird geübt – seit 25 Jahren bei der Bergrettung aktiv, hat Gerald Aßmann schon zahlreichen Menschen in Bergnot geholfen. Immer wieder gehen Bergunfälle leider auch tödlich aus – einfachste Maßnahmen und eine gewissenhafte Tourenplanung  hätten sie verhindern können, ist der Bergwanderführer überzeugt. So kam ihm auch die Idee zu einem Wanderführerschein.

Wanderhotels bieten „License to hike“

Auch die Wanderhotels haben eine „Lizenz zum Wandern“ für Einsteiger und Naturliebhaber im Angebot. Neben praktischen Tipps wie Tourenplanung, Ausrüstung und Wetterkunde sollen die Kurse außerdem die „Kunst der Entschleunigung“ vermitteln. Der Wanderführerschein wird als Tageswanderung – zumeist im Paket mit mehreren Übernachtungen – angeboten.
 

Kein Ersatz für Ausbildung zum Bergwanderführer

Am Ende der Wanderführerschein-Kurse gibt es zumeist eine Urkunde und ein gemeinsames Essen. Als Ersatz für die Ausbildung zum Bergwanderführer verstehen die Anbieter ihre Grundlagen-Kurse freilich nicht. Georg Rotwangl, Tourenexperte bei Alpenvereinaktiv, sieht die Wanderführerscheine grundsätzlich nicht negativ, weil sie das Bewusstsein über die Gefahren am Berg schärfen und eigenverantwortliches Handeln fördern: „Ein Wanderer sollte wissen, wie weit er gehen kann und wo er an seine Grenzen stößt“.

Was haltet ihr vom „Wanderführerschein“? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentarleiste.
 

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