Um zu wissen, wo es am schönsten ist, müsse man sich nur an den Klöstern orientieren, heißt es. Fürs flache Land mag das stimmen, fürs Gebirge könnte man dies erweitern, da hält man sich am besten an die Almbauern. Die wussten, wo es am schönsten ist. Ab dem Spätherbst sind die Almen natürlich verlassen, das Vieh ist im Tal und der Senn auch, es sei denn, mit den letzten Wanderern lässt sich noch der eine oder andere Euro verdienen. Wenn der erste Schnee liegt, ist dann aber wirklich Schluss.
Auch an der Stoißeralm in Bayern kehrt jetzt Ruhe ein. Das große Almgebäude im Berchtesgadener Land, das über die Jahre mehrmals neu aufgebaut werden musste, liegt auf der Südseite des Teisenbergs. Wald gibt es am Teisenberg im Übermaß, die wenigen Lichtungen fallen daher besonders auf. Auf der schönsten befindet sich die Stoißeralm. Von der Hüttenterrasse blickt man hinüber zur abweisenden Nordwand des Hochstaufen und zum etwas niedrigeren Mittelstaufen. Nach Westen hin gewinnt der Gebirgszug nochmals deutlich an Höhe. Zennokopf, Zwiesel und Gamsknogel ragen in den Himmel.