Von Norden ein Felsberg, von Süden ein Grasbuckel: Die Saile, die im Inntal als Nockspitze (2.404 m) bekannt ist, ist ein janusköpfiges „Bergwahrzeichen“ zwischen Innsbruck und dem Stubai.
Bei gutem Wetter bietet ihr Gipfel eine großartige Rundsicht vom Karwendel über die Kalkkögel bis zu den Zillertaler Alpen, während der nördliche Vorgipfel einen Tiefblick zu den Dörfern des Mittelgebirges gewährt. Bei schlechtem Wetter sollte man nicht hinaufsteigen, denn immerhin galt die Saile schon im Mittelalter als Wetterberg.
Zum Halsl, das bis ins 19. Jahrhundert als Hexenplatz verschrien war, zogen die Bauern jedes Jahr hinauf, um für den Schutz vor Hagel zu beten. Wenn das nichts nützte, half nur mehr die Wetterglocke, die heute noch im Turm der Pfarrkirche von Telfes hängt. Sie trägt folgende Aufschrift: „Anne Marie heiß i, alle Wetter weiß i, wenn man mich thut ziechen müssen alle Wetter fliechen.“