Die Salmhütte (2.644 m), an der Südostseite des Großglockners liegend, steht bei Großglockner-Besteigungen von Kals aus im Schatten der Stüdlhütte. Obwohl die Hütte, die im oberen Leitertal am Hasenpalfen liegt, die Geschichte der Erstbesteigung des Glockners in sich trägt. 1799 wurde die erste Hütte, eine einfache Holzhütte, im Leiterkar direkt unterhalb des Großglockners errichtet. Sie gilt damit als eine der ersten alpinen Schutzhütten der Ostalpen. Später wurde die Holzhütte am selben Standort durch eine Steinhütte ersetzt, die zweite Salmhütte. Aufgrund des vorrückenden Gletschers wurde aber schließlich ein neuer Standort gesucht. Man wählte die Felswand des Schwertecks, in die die dritte Salmhütte gesprengt wurde. Schnell stellte sich allerdings heraus, dass der Felsen ständig nass war und die Bedingungen in der Hütte unerträglich waren. Das alles und wie es schließlich zum Bau der vierten Salmhütte am Hasenpalfen kam, erläutert eine Tafel an den alten Wänden der Hütte in der Felswand, rund 100 Hm oberhalb der heutigen Salmhütte.
Die Salmhütte ist Ausgangspunkt - und eine sehr gute Alternative zur Stüdlhütte - für Touren auf den höchsten Berg Österreichs. Sie ist aber auch Station auf dem Wiener Höhenweg und der Glocknerrunde. 2017 erhielt die Hütte einen Zubau und damit auch eine neue Terrasse, von der aus man direkt auf den Großglockner sieht. Sie zieht Hochtourengeher, Kletterer, Skitourengeher und Wanderer gleichermaßen an. Mitten in hochalpinen Matten gelegen, birgt die Umgebung der Hütte geologische und botanische Schätze - vor allem findet man zahlreiche Edelweiss. Das Schwerteck, der Hausberg der Hütte, gilt als geologisches Einzelstück.
Kürzester Weg zur Hütte
Vom Glocknerhaus an der Großglockner Hochalpenstraße steigt man auf den Wiener Höhenweg ein und marschiert erst einmal hinunter zum Magaritzenspeicher, quert die Kronen der beiden Staumauern, steigt dann in einigen Serpentinen zur Stockerscharte auf und wandert schließlich oberhalb des Leitertales auf dem prachtvoll angelegten Höhenweg leicht ansteigend zur Salmhütte.
Gehzeit: 2:45 – 3:15 h
Höhenmeter: 900 m
Alternative Routen
Vom Lucknerhaus zur Glorerhütte und am Lucknerweg zur Salmhütte (rund 3 h).
Leben auf der Hütte
Hüttenwirtin Helga Pratl, eine Steirerin, und ihr Team verwöhnen ihre Gäste mit steirischen Schmankerln sowie saisonalen Spezialitäten wie Hirschgulasch. Sie bewirten Höhenweg-Wanderer und Glockner-Gipfel-Aspiranten in einer heimeligen Stube und am Platz vor der Hütte. Durch den neuen Zubau entstand zusätzlich zur bestehenden Terrasse die „Britannia Terrasse“. Eine Tafel erinnert an jene großzügige Spende der ÖAV-Auslandssektion Britannia, die den Anbau unterstützte.
Gut zu wissen
Getrennte Duschen und Toiletten sind vorhanden. Handy-Empfang ist eingeschränkt gegeben (etwas unterhalb der Hütte hat man Empfang). Nur Barzahlung. Kein Gepäcktransport über eine Materialseilbahn möglich, da die Hütte mittels Hubschrauber versorgt wird. Gekocht wird mit Gas. Unversperrter Winterraum. Aufenthalte und Nächtigungen mit Hunden müssen mit der Hüttenwirtin im Vorfeld eines Hüttenbesuchs abgesprochen werden.
Touren und Hütten in der Umgebung
Nächstgelegene Hütte: Glorerhütte (2.642 m), die über die Glatzschneid in 1:30 h Gehzeit zu erreichen ist. Weiters: Lucknerhütte (2.241 m, über Pfortscharte, 2:30 h); Neues Lucknerhaus (1.920 m, 3 h); Glocknerhaus (2.132 m, über Stockerscharte, 3 h); Stüdlhütte (2.801 m, über Pfortscharte, 3:30 h); Erzherzog-Johann-Hütte (3.454 m, über Hohenwartscharte, 3:30 h); Franz-Josefs-Haus (2.363 m, 3:30 h).
Gipfelbesteigungen: Schwerteck (3.247 m, 2 h Gehzeit; Hochtour, wegloses Gelände); Großglockner (3.798 m, 5 h, hochalpine Tour durch Fels und Eis); Hinterer Leiterkopf (2.891 m, 2:30 h); Hohenwartkopf (3.310 m, über Hohenwartkees und Hohenwartscharte; 2:30 h); Kellersberg (3.267 m, 3:30 h, alpines Klettern).