Viertausender
Bergportrait: Balmenhorn (4.167 m)
Das Balmenhorn in den Walliser Alpen gehört zum Monte-Rosa-Massiv und liegt bereits gänzlich auf italienischem Boden. Obwohl es 4.167 m hoch ist, hat es den Ruf als „Nicht-Berg“. Was es damit auf sich hat? Wir verraten es euch!

Höhe und Lage
Das Balmenhorn im Walliser Grenzkamm ist 4.167 m hoch und liegt bereits zur Gänze auf italienischem Boden im Monte-Rosa-Massiv, genauer: im Aostatal an der Grenze zur Provinz Vercelli im Piemont. Die „Felsinsel“, wie Richard Goedeke das Balmenhorn in seinem „4000er Tourenführer“ abschätzig bezeichnet, mag die 4.000 Meter-Marke knacken, „ein Berg ist es nicht“. Tatsächlich hebt es sich optisch kaum vom Lysgletscher ab. Dass sich der Nicht-Berg dennoch beharrlich im Verzeichnis der Viertausender hält, kann sich Goedeke nur mit einem „verselbstständigten Sammeltrieb“ erklären. Die Internationale Union der Alpinismusvereinigungen (UIAA) listet das Balmenhorn in Reaktion auf die Debatte um die Eigenständigkeit der Erhebung nur noch als „weniger bedeutenden Gipfel über 4.000 m“ beziehungsweise als „erweiterten Viertausender“. Immerhin: Als einer der 38 Viertausender von Zermatt hält es sich.
Geschmückt ist das Balmenhorn mit einer überlebensgroßen Christusstatue aus Bronze, errichtet 1955 vom italienischen Künstler Alfredo Bai. Gefertigt ist diese aus Kriegsschrott aus dem Zweiten Weltkrieg. Nicht ohne Grund, denn es handelt sich bei der Bronzefigur um eine Friedensstatue. Bai verwirklichte damit seinen Schwur, nach Kriegsende eine Statue als Symbol für den Frieden auf einem Viertausender aufzustellen. 35 Gebirgssoldaten waren nötig, um die in elf Teile zerlegte Statue hinauf aufs Balmenhorn zu bringen. Übrigens: Auch ein Biwak findet sich auf der Felsinsel: Wenige Meter unterhalb des Gipfels befindet sich das Felice-Giordano-Biwak mit insgesamt sechs Schlafplätzen.
0 Kommentare