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Mit der Familie unterwegs

9 Tipps für Mehrtageswanderungen mit Kindern

• 26. Mai 2023
3 Min. Lesezeit

Mit Kindern zu wandern ist eine Herausforderung. Denn: Wandern entspricht eher nicht dem kindlichen Bewegungsdrang, auch wenn die Landschaft noch so idyllisch ist. Wie trotzdem selbst Mehrtageswanderungen mit Kindern zum wundervollen Erlebnis werden können, schildert die zweifache Mutter und Autorin mehrerer Kinderwanderbücher sowie Herausgeberin eines Kinder-Hüttenwanderbuches, Elisabeth Göllner-Kampel.

Kind wandert
Foto: Pixabay / blanca rovira
Das Wandern ist der Kinder Lust - wenn man es richtig angeht
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1. Das Alter der Kinder beachten

Es gibt keine allgemeinen „Kindertouren“, denn was für 4-Jährige eine enorme Anstrengung ist, kann für 12-Jährige nicht der Rede wert sein. Für Kinder im Volksschulalter sind zweistündige Tages-Etappen ein guter Richtwert. Je nach Erfahrung und Kondition der Kinder kann dann noch auf- oder abgerundet werden.

2. Die Bergerfahrungen der Kinder beachten

Damit sind die technischen Fähigkeiten gemeint und welche Erfahrung die Kinder bereits sammeln konnten. Wenn sie zum Beispiel schon im Kleinkindalter auf einer Kletterwand geübt haben, werden sie auf technisch eher schwierigen Strecken ihre Freude haben, wohingegen unerfahrene auf diesen Touren schnell überfordert und frustriert wären. Die technische Anforderung wird in so gut wie jeder Wanderliteratur in unterschiedlicher Weise angeführt, manchmal durch Sterne, manchmal durch Farben.

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3. Die Kondition der Kinder beachten

Kinder, die regelmäßig in einem Sportverein trainieren oder deren Alltag durch Bewegung begleitet wird – und sei es nur durch einen längeren Schulweg oder Spielen im Freien – werden 500 Höhenmeter am Tag gut bewältigen können, während untrainierte Kinder mit 250 Höhenmetern vielleicht schon am Ende ihrer Kräfte sind. Die Etappen müssen daher unbedingt an die sonstigen sportlichen Betätigungen angepasst werden.  

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  • 4. Bedürfnisse und Erfahrungen der Familie berücksichtigen

    Bei einer Mehrtageswanderung ist man 24 Stunden durchgängig zusammen, meistens schläft man auch im selben Raum oder in Matratzenlagern. Das ist schön, kann aber auch Stress für alle bedeuten. Deshalb ist es empfehlenswert, mit kürzeren, also 2-3-Tages-Touren zu beginnen und einmal zu testen, wie es den einzelnen Familienmitgliedern dabei geht.

    5. Kinder motivieren

    Es gibt Kinder, für die sind verschiedene Gesteinsformen mega-interessant. Für die nächsten sind Wege mit fossilen Funden absolut motivierend. Wieder andere lieben Tiere. Für sie werden Wanderungen mit Gemsen und Steinböcken ein wunderbares Erlebnis sein. Andere wiederum sind von abenteuerlichen Kraxlereien samt (Mini-)Adrenalin-Kick begeistert und andere wieder lieben Wasser in jeder Form. Dann wird ein Weg unter einem Wasserfall in lebenslanger Erinnerung bleiben. 

    6. Die passende Tour/Region aussuchen

    Die vorangegangenen Punkte sind die Hauptkriterien für das Gelingen einer schönen Mehrtagestour. Erst danach kommt die Auswahl der Region und der passenden Hütten. Im Gegensatz zu Erwachsenen ist die Landschaft für Kinder in den meisten Fällen nebensächlich. Weil aber natürlich auch die Eltern auf ihre Kosten kommen sollen, ist es wichtig eine schöne Region auszusuchen. Für Kinder ist es motivierend, wenn sie in die Etappen- und Tourenplanung eingebunden werden. Besser ist es jedoch, ihnen nur 2-3 Touren zur Auswahl zu geben.

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    Tourentipp

  • 7. Erlebnisse sammeln und viele Pausen machen

    Bei einer Mehrtageswanderung verlangsamt sich die Zeit. Das ist meist erst ab dem zweiten Tag spürbar und es ist ein wunderbares Gefühl. Darum ist es wichtig, diese Zeitfenster zuzulassen, wann immer es sich ergibt innezuhalten und die Kinder spielen zu lassen. Wenn z.B. ein einladender Bach am Wegesrand fließt sollte man die Kinder dort ruhig eine Weile spielen lassen.

    Mädchen an Bach
    Foto: Pixabay / Pezibear
    Spielen an einem Bach kann eine willkommene Abwechslung sein

    Wenn eine Herde Steinböcke grast, kann man sich Zeit nehmen, sie gemeinsam zu beobachten. Kinder erholen sich sehr schnell und deshalb kommen sie in den Pausen rasch wieder zu Kräften. Wichtig ist nur, dass man einen Zeitpuffer von ca. einer Stunde einplant, damit man nicht in die Abenddämmerung kommt. 

    8. Kinder wenig tragen lassen

    Ein kleiner Tagesrucksack mit wenig Gewicht bedeutet leider für die Erwachsenen, dass sie die Lasten der Kinder zusätzlich zu den eigenen noch mittragen müssen. Das ist mühsam, aber wichtig für ein gutes Gelingen. Hüttenschlafsack, eine Jacke und eine Trinkflasche füllen den Kinderrucksack meistens schon aus. Packlisten für Mehrtageswanderungen findet ihr im „Wanda‘surium“ des Wandaverlags.

    Wander- und Hüttenurlaub Buch
    Foto: Wandaverlag
    Im Wandaverlag findet ihr Hütten- und Wanderführer für die ganze Familie

    9. Organisatorisches

    Wetterbericht beachten, Hütten rechtzeitig reservieren und das Gepäck nach dem „reduce to the max-Prinzip“ packen sind zu guter Letzt natürlich auch sehr wichtig, damit eine Hüttenwanderung zum wunderbaren und unvergesslichen Erlebnis wird. Vor allem die Hütten sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden und müssen oft schon lange im Voraus gebucht werden.

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