Technik in den Alpen: Tunnels
Seit jeher stellten die Alpen ein Hindernis in der Verbindung zwischen Süd- und Nordeuropa dar. Das änderte sich schlagartig, als 1854 der erste große Alpentunnel am Semmering eröffnet wurde. Wir stellen euch ein weiteres Kapitel aus dem Buch „Technik in den Alpen“ (Folio Verlag) zum Tunnelbau vor.

Die Alpen waren seit jeher ein Hindernis zwischen Süd- und Nordeuropa und ein Nadelöhr für den Verkehr. Noch vor 200 Jahren führten steile und gefährliche Wege über das schroffe Gebirge. Das änderte sich 1854 mit der Eröffnung des Semmeringtunnels, der die Strecke von Wien nach Triest zur damals schnellsten Bahnverbindung durch die Alpen machte.
Seitdem hat man Tunnel kreuz und quer durch die Alpen gesprengt. Zunächst nur Eisenbahntunnel, nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund des steigenden Autoverkehrs vermehrt auch Straßentunnel. Sie sollen Verkehrswege sowohl abkürzen als auch umweltfreundlicher machen und den steigenden Verkehr bewältigen.
Beliebt auf Bergwelten
-
-
-
Zum Nachdenken
Die schönsten Zitate rund ums Bergsteigen
Wer die Berge genauso liebt wie wir, der weiß, dass Worte allein ihnen nicht gerecht werden können. Weil wir aber auch der Meinung sind, dass es gar nicht genug Liebeserklärungen an die felsigen Riesen geben kann, haben wir für euch die schönsten Zitate rund ums Bergsteigen zusammengesucht.
Tunnelbau
Ein moderner Tunnelbau beginnt zuallererst mit Erkundungsbohrungen und Untersuchungen des Gesteins sowie der Wasserbewegungen im Gestein. Denn: Überraschendes Auftreten von Wasseradern oder ein Wechsel von Hart- zu Weichgestein könnten während des Tunnelbaus Einstürze verursachen. Mithilfe der Untersuchungen im Vorfeld wird also der ideale Tunnelverlauf bestimmt. Erst dann werden detaillierte Pläne und Karten angefertigt.
Beim Bau eines Tunnels wird jede Menge Gesteinsmaterial herausgebrochen. Dieser Ausbruch kann bei Megaprojekten wie dem 57 km langen Gotthard-Basistunnel schon einmal 28 Millionen Tonnen Gestein ausmachen. Ein Teil davon kann wiederverwendet werden und zerkleinert, in Form von Sand oder Kies, für die Herstellung von Beton herangezogen werden. Der Rest des Ausbruchs wird an geeigneten Stellen endgelagert.
Das könnte dich auch interessieren
Ein Tunnel wird je nach Art des Gesteins, Länge des Tunnels und wirtschaftlichen Überlegungen entweder gesprengt oder gebohrt. Da Tunnelbohrmaschinen sehr teuer sind und eine lange Aufbauzeit beanspruchen, rentiert sich der Einsatz erst bei längeren Abschnitten und einheitlichem Gesteinsmaterial. Bei kürzeren Abschnitten und wechselndem Gestein wird zumeist gesprengt. Manchmal kommen auch beide Methoden in Kombination zum Einsatz.
-
-
Outdoor Hack
Richtig Lagerfeuer machen in 6 Schritten
Jeder der es schon mal versucht hat, weiß: Draußen ein brauchbares Lagerfeuer zu entfachen ist gar nicht so einfach. Mit ein bisschen Vorbereitung und Technik geht es aber ganz flott! Vom Materialsammeln bis zum richtigen Löschen – eine Anleitung in 6 Schritten. -
Tiroler Zugspitz Arena
5 Tipps für dein Bikeabenteuer in der Tiroler Zugspitz Arena
Eine gemütliche Runde im Tal, ein Ausflug mit dem E-Bike auf die Alm, über einen flowigen Trail talwärts brausen oder die Technik im Bike-Park verbessern – die „Approved Bike Area“ Tiroler Zugspitz Arena im Außerfern bietet über 100 Bike-Touren in allen Kategorien und in einem der schönsten Gebirgstäler Tirols, eingebettet zwischen Wetterstein, Mieminger Kette, Ammergauer und Lechtaler Alpen. Wir haben fünf Bike-Tipps mit konkreten Touren in der Region für dich, die für jeden Geschmack etwas bereithalten.

Vergleich
1. Gotthard-Basistunnel
- Eröffnung: 2016
- Länge: 57 km
- Bohrmaschinen-Vortrieb: 64%
- Sprengvortrieb: 36%
2. Brenner-Basistunnel
Auch beliebt
-
-
-
15 Summits
Die höchsten Berge Österreichs
Welche sind die höchsten Berge Österreichs und welche die der 9 Bundesländer? Wir verraten es euch! Weil die Einteilung letzterer aber gar nicht so leicht ist, sind wir auf insgesamt 15 Gipfel gekommen. Diese umfassen sowohl die höchsten Berge des Landes, von denen die meisten Grenzberge sind, als auch jene, die sich gänzlich auf der Landesfläche von nur einem Bundesland befinden.
- Eröffnung: 2026
- Länge: 55 km
- Bohrmaschinen-Vortrieb: 70%
- Sprengvortrieb: 30%
Die goldene Mitte
Manche Tunnel werden aus zwei Richtungen gebohrt. Bei älteren Tunnelprojekten ist tatsächlich schon vorgekommen, dass mehrere Meter aneinander vorbeigegraben wurde. Damit das nicht mehr geschieht, kommen mittlerweile Satellitenortungssysteme (GPS) und weitere hochgenaue Vermessungsgeräte, zum Beispiel Tachymeter, zum Einsatz und halten die Bohrmaschinen auf Kurs, sodass ein exaktes Aufeinandertreffen sowie der punktgenaue Austritt aus dem Berg gewährleistet sind.
Sicherheit
Bei schnurgeraden oder dunklen Tunnels kann die Aufmerksamkeit der Fahrer schnell nachlassen. Leichte Kurven und eine durchgehende Beleuchtung sollen das verhindern. Zahlreiche Frisch- und Abluftventilatoren sorgen darüber hinaus dafür, dass die gewaltigen Abgasmengen abgeführt und durch Frischluft ersetzt werden.
Entlang der gesamten Strecke werden in regelmäßigen Abständen verschiedene Sicherheitseinrichtungen eingebaut, etwa Videokameras, Rauchmelder, Anzeigetafeln, Lautsprecher, Nothaltebuchten, Notruftelefone, Handfeuerlöscher und Schutzräume.
Tipp
Viele weitere Informationen rund um das Thema findet ihr im Buch „Technik in den Alpen“ von Elfi Fritsche, Johanna Putzer und Josef Putzer, erschienen 2016 im Folio Verlag.


