Frühjahrswanderungen: Das musst du beachten
Die Tage werden spürbar länger und mit den steigenden Temperaturen startet auch die Wandersaison. Doch gerade im Frühjahr, wenn auf vielen Bergen noch Schneefelder vorzufinden sind, gilt es einige Punkte zu beachten. Gerald Dunkel-Schwarzenberger, Präsident des Verbands alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ) und Vizepräsident des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) gibt uns 7 Tipps für die erste Frühjahrswanderung.

1. Vorsicht bei Altschneefeldern
Im Frühling sind Wanderwege oft noch mit steilen Schneefeldern bedeckt. Insbesondere nach schneereichen Wintern sind Altschneefelder sehr häufig vorzufinden und oft noch hart gefroren. Vor allem in nördlich exponierten Hängen sind im Frühjahr selbst lange nach den letzten Schneefällen noch nasse oder eisige Passagen (Spätfrost) vorzufinden. Hier gilt besondere Vorsicht aufgrund der sehr großen Rutschgefahr! Außerdem können noch zugefrorene Eisbrücken über Bäche schnell zur Gefahrenquelle werden, wenn sie unter der Zusatzbelastung eines Wanderers zum Einsturz gebracht werden.
2. Wegsperrungen und Hüttenöffnungszeiten
Durch Unwetter im Spätherbst sowie Baumbruch bzw. Windwurf, Steinschläge oder Lawinen gibt es im Frühjahr viele verlegte oder zerstörte Wegabschnitte. Viele Hütten öffnen außerdem erst im Spätfrühling ihre Türen und Pforten.
Tipp: Öffnungszeiten der Hütten und Infos zu aktuellen Weg-Bedingungen bei lokalen alpinen Vereinen oder Tourismusbüros anfragen.
3. Temperaturunterschiede beachten
Im Frühling herrschen oft große Temperaturunterschiede – nicht nur zwischen Tag und Nacht –, sondern auch zwischen Sonnen- und Schattenseite. Eine gute Lösung hierfür bietet das Zwiebelprinzip: Hier sollte Schicht für Schicht gut aufeinander abgestimmt sein, so können Wanderer auf Temperaturveränderungen einfach und rasch reagieren und ein Schwitzen oder Frieren vermeiden.
Die Kraft der Sonne (UV Strahlung) sollte auch im Frühling nicht unterschätzt werden – auch für eine Frühlingswanderung gehören eine starke Sonnenschutzcreme, die Sonnenbrille sowie Kopfbedeckung in jeden Rucksack.
4. Besser sonnig als schattig!
Im Frühjahr empfiehlt es sich eher sehr sonnige Touren auszuwählen, die vorwiegend in Richtung Süden exponiert sind, sich außerhalb des Waldes oder schattigen Gelände befinden. Solch eine Tourenwahl hat zwei Vorteile: Zum einen ist es dort wärmer und zum anderen ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Hänge schneefrei sind.
5. Langsam starten
Das Konditionsniveau sollte nach der längeren Winterpause unbedingt beachtet werden und die Touren entsprechend der körperlichen Verfassung ausgewählt werden. Die Anforderungen langsam steigern: Etwas weniger Höhenmeter ermöglichen oft ganz besonders nachhaltige Berg- und Naturerlebnisse.
6. Respekt für Natur und Umwelt
Dieses Motto gilt grundsätzlich natürlich das ganz Jahr über: Wild- und Weidetiere (Kühe, Schafe, etc.) nicht beunruhigen, Lärm vermeiden und vorwiegend auf den Wegen bleiben. Die meisten Wildtiere bekommen ihren Nachwuchs zwischen Anfang oder Mitte Mai, wenn die Wiesen besonders saftig sind und die Knospen der Bäume aufgehen. In dieser Zeit sind die Tiere aber auch besonders sensibel. Hunde immer unter Kontrolle halten und an der kurzen Leine führen. Ist ein Angriff durch ein Weidetier abzusehen: Sofort ableinen! Die österreichische Bundesregierung hat in Kooperation mit dem Alpenverein Verhaltensregeln für Alm-Besucher erarbeitet: Diese 10 Regeln für den richtigen Umgang mit Weidevieh gilt es zu beachten!
7. Ausbildung
Die zentrale Aufgabe der alpinen Vereine ist die Förderung der Ausübung des Bergsports. Wichtigste Voraussetzung für erlebnisreiche und unfallfreie Aktivitäten ist eine entsprechende Ausbildung. Dafür bieten die großen Vereine umfassende Angebote für alle alpinen Sportarten an. Informationen und Details gibt es auf der Website der Alpenverein-Akademie.
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