Diese Tour stammt aus dem Buch „Karnischer Höhenweg - Von Sillian nach Thörl-Maglern“ von Evamaria Wecker, erschienen im Bergverlag Rother.
Zumindest eine Rast an der urigen Filmoor-Standschützenhütte sollte man sich aber auf keinen Fall entgehen lassen! Sie ist eine Besonderheit auf dem Karnischen Höhenweg und die jüngste unter den Karnischen Hütten, 1976/1977 auf Initiative von Walther Schaumann aus den Ruinen ehemaliger Kriegsbaracken eines hier stationierten Standschützenregiments erbaut. Seither wird sie von einer rührigen Hüttencrew mit viel Idealismus bewirtschaftet, denn die kleine Hütte hat keinen Kühlraum und der Wirt oder einer seiner Helfer tragen täglich bis zu 30 kg Speisen und Getränke vom Tal herauf. Alles frisch gekocht, aus einfachen Grundrezepten, mit ausgewählten Zutaten und viel Fantasie hat sich die Filmoorhütte zu einem kulinarischen Treffpunkt entwickelt, mit edlen Säften, Bioschokolade und einem kleinen Weinkeller. Originell ist die Bierkühlung: vor der Hütte, in einem großen Brunnentrog, der aus einem Baumstamm gehauen ist. Zwischen den beiden Hüttengebäuden – Aufenthaltsraum und Küche einerseits, Schlafhaus gegenüber – laden Tische und Bänke zum behaglichen Rasten ein.
In der Scharte vor der Kleinen Kinigat stoßen wir auf eine der geologischen Besonderheiten dieses Gebirges: den kleinräumigen Wechsel zwischen dunklem Kristallin- und hellem Kalkgestein. Wie mit dem Lineal gezogen ist der Übergang zwischen schwarzem und weißem Fels. Die steilen Kalkwände von Kleiner und Großer Kinigat und der Königswand umgeht der Weg südseitig, hier blüht im Sommer der gelbe Alpenmohn.