Auf eine Chiemgauer Aussichtspyramide: Der Chiemsee reichte einst bis Marquartstein. Mittlerweile liegt sein Ufer hinter Übersee. Durch die Verlandung sind dazwischen die Moorlandschaften Kendlmühlfilz und Egerndacherfilz entstanden. Wären wir viele Jahre früher hierher gekommen, hätten wir mit dem Boot zu unserem Ausgangspunkt Marquartstein fahren bzw. rudern müssen. Da ist es mittlerweile über den Landweg doch schneller und einfacher.
Das Schöne und Typische an der Hochplatte ist, dass sie direkt aus dem Flachland aufsteigt. Von dem pyramidenförmigen Gipfel blickt man hinab auf den Chiemsee und je nach Sicht noch viel weiter Richtung Norden. Vom Charakter her würde der Gipfel eher zum Hochgern passen. Aber durch den Einschnitt der Tiroler Ache gehört er zur felsigen Kampenwandgruppe.
Dem Fluss hat der Gipfel einen Teil seiner einzigartigen Rundsicht zu verdanken. Durch den Taleinschnitt ist die Aussicht nach Osten und Süden frei. Im Osten erblicken wir in voller Größe den Hochgern und im Süden reicht das tolle Panorama vom Kaiser bis zum Großglockner und Großvenediger. „Hochplatten“ gibt es wie Sand am Meer. Sei es in den Ammergauer, Tegernseer oder Chiemgauer Bergen. Alle sind sie einzigartig, diese aber ganz besonders.