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Rørnestinden

Rørnestinden

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Tourdaten

Sportart
Skitouren

Anspruch
L+ leicht
Dauer
3:30 h
Länge
5,8 km
Aufstieg
950 hm
Abstieg
– – – –
Max. Höhe
1.041 m

Details

Beste Jahreszeit: März bis April
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    Der Hausberg von Lyngseidet in den Lyngen Alps, Norwegen! Bei guten Schneebedingungen mit Abfahrtsgarantie bis in das Ortszentrum.

    Wer in Lyngseidet untergebracht ist und einmal einen autofreien Tag einlegen möchte, kann auf den Hausberg, auf den Rørnestinden mit 1.041 m, quasi von der Haustüre weg starten. Die Tour gleicht im unteren Teil einer genüsslichen Skiwanderung und bietet im Mittel- und oberen Teil herrliche Skihänge. Am Rückweg empfiehlt es sich, einen kurzen Gegenanstieg einer langen Schrägfahrt vorzuziehen und so einige gute Skihänge mitzunehmen. Lawinentechnisch ist trotz oft vorhandener Spuren am Gipfelhang die nötige Vorsicht geboten.

    Anstieg
    Vom Parkplatz überquert man die beiden Loipenspuren im rechten Winkel und trifft auf den markierten Weg zur Skihytta. Dieser folgt einer breiten, ausgeholzten Schneise durch den Strauchgürtel und ist auch meist ausgefahren. (Wenn man sein Auto beim Supermarkt parkt, kann man gleich hinter dem Gebäude in die Langlaufloipe einsteigen und auf dieser in Linksrichtung aufwärts zum Ausgangspunkt am Parkplatz aufsteigen. So macht man einige Höhenmeter mehr und kann am Ende der Tour über die Loipe besser hierher abfahren als neben der Straße.) Eher flach mit nur wenigen steileren Passagen geht es in ca. 1 h aufwärts, bis man nach einer markanten Linkswendung des Weges schon linker Hand die in typischem Norwegen-Rot gestrichene Selbstversorgerhütte erkennt. Bei schlechtem Wetter eine willkommene Möglichkeit Pause zu machen.

    Ab der Hütte folgt freies Gelände mit nur wenigen Orientierungspunkten. Vorsicht hier bei Nebel und schlechter Sicht, besonders bei der Abfahrt! Über gut kupiertes Gelände, kleine Hügel und Skihänge geht es zuerst in langgezogenen Kehren aufwärts, ehe man sich ab einer Höhe von ca. 550 Hm in gleichmäßig flach ansteigender Spur konsequent Richtung Westen (rechts im Sinne des Aufstieges) hält. Erst gegen Ende dieser langen und bei geschickt angelegter Spur ideal ansteigenden Querung sieht man die 2015 neu erbaute Rørneshytta. Im Unterschied zur unteren Selbstversorgerhütte bietet diese einen komfortablen Unterschlupf bei Schlechtwetter, auch mit der Möglichkeit, den Bullerofen kurz einzuheizen und sich aufzuwärmen, um z. B. gute Bedingungen für den letzten Gipfelanstieg abzuwarten.

    Von der Hütte folgt eine kurze Fellabfahrt über ca. 30 Hm auf die darunter liegende Sumpffläche, die einem zugefrorenen See gleicht. Man überquert die Fläche in Richtung Gipfel und zieht die Spur gegenüberliegend durch 2 Mulden in einem Links-Rechts-Bogen hinauf, ehe man sich gleichmäßig ansteigend nach N bzw. NNO wendet und den meist abgeblasenen Ostrücken des Gipfels ansteuert. Je näher man dem ausgeprägten Gipfelrücken kommt, desto steiler (bis max. 30 Grad) wird der zu querende Hang, der zudem nach rechts (Osten) noch steiler abbricht. Achtung hier auf Absturzgefahr bei sehr harten Verhältnissen bzw. auf die Lawinengefahr. In der Regel erreich man jedoch bei geschickter Spuranlage ohne Spitzkehre, zuletzt über eine sehr schwach ausgeprägte, kleine Rampe den Rücken. Über diesen bzw. leicht links davon spurt man in weiteren ca. 30 Minuten hinauf zum Gipfelsteinmann. Achtung, nicht nur bei schlechter Sicht, auf die teilweise stark überwechtete Nordflanke. Besser man hält sich konsequent eher links (S) und genießt den Tiefblick auf Svensby und den tief eingeschnittenen Ausläufer des Sørfjord erst vom Gipfelsteinmann aus.

    Abfahrt
    Als erste Wahl bietet sich natürlich die direkte Gipfelhang-Variante an. Gute Bedingungen vorausgesetzt, kann man direkt vor dem Steinmann die Skier anschnallen und über die Gipfelkuppe in den hier gut 30 Grad steilen SSO-Hang einfahren. Etwas weniger steil erfolgt die Einfahrt in den Hang, indem man zuerst ca. 50 Hm entlang der Aufstiegsspur abfährt und an einer deutlich erkennbaren Schwachstelle nach S in den von hier aus komplett gut einsehbaren Hang einfährt. Dieser weist hier immer noch an die 30 Grad auf und sollte standardmäßig einzeln und zügig befahren werden. Aufgrund der Länge des Hanges bis zum nächsten sicheren Sammelpunkt durchaus eine Herausforderung für so manche Oberschenkel.

    Weiter geht’s durch die oft gut Pulvergefüllten Mulden (Achtung, auch hier gibt es noch kleine, steilere und nicht immer bedenkenlose Hänge am Rand) wieder hinunter in die Sumpfebene. Auch wenn manche hier mühsam bis zur Hütte hinauftreppeln, um in langer Schrägfahrt die Hänge oberhalb der unteren Skihytta zu erreichen, macht es Sinn, die Felle anzulegen und eine gute Viertelstunde bis unterhalb des Kavringtinden (der markante Nachbargipfel) zu einem der größeren Steine auf der Hochfläche aufzusteigen. Von hier fährt man anfangs flach und dann immer steiler werdend durch meist gute Pulverschneemulden zur Skihytta hinunter.

    Ab der Skihytta hält man sich besser wieder an den Aufstiegsweg. Diverse Varianten durch die Sträucher lohnen in der Regel nicht. In lustiger, abwechslungsreicher Schussfahrt erreicht man bald wieder den Ausgangspunkt, oder man fährt bei guten Schneeverhältnissen am Rande der Straße bzw. über die Skatingloipe hinunter bis an die Kreuzung in Lyngseidet bzw. zum Supermarkt.

    Achtung: die Variante bei der Abfahrt nach der Sumpfebene, „schräg in Richtung Rørneshytta hinauftreppeln und möglichst bald oberhalb des Baches aus dem Gjerdedalen in langer Schrägfahrt queren“ ist definitiv ungünstig und oft gefährlich. Man kommt schlussendlich in sehr steiles Gelände und der tief eingeschnittene Bachgraben unterhalb bildet ist eine sehr kritische Geländefalle.

    Die wichtigsten Infos in Kürze:

    • PKW-Fahrzeit z. B. Svensby-Lyngseidet ca. 20 min
    • Fähre Olderdalen-Lyngseidet: Mo-So 08.15 bzw. 10.05 h
    • Achtung, Fährplanwechsel jeweils im Jänner, bitte die ev. geänderten Zeiten beachten bzw. im Internet recherchieren. Generell eingeschränkter Betrieb an Sonn- und Feiertagen! Generelle Infos zu Fähr- und Busverbindungen
    • Höhenmeter Aufstieg: ca. 950 bis 1.070 Hm bis auf den Gipfel (je nach Startpunkt)
    • Höhenmeter Abfahrt: wie Aufstieg plus ca. 100 Hm flacher Gegenanstieg
    • Zeit: ca. 3,5 h inkl. Pausen ab Parkplatz bis Gipfel, Abfahrt ca. 1,5 h mit GegenanstiegAlternative Touren/Varianten: gute Verhältnisse vorausgesetzt lohnt sich nach dem Anfellen unterhalb der Rørneshytta der Anstieg über die Ostflanke und den NO-Gratrücken auf den markanten Nachbargipfel des Kavringtinden.
    • Experten: peak experience, Heinrich Lechner, Bergführer UIAGM
    💡

    Einmal im Jahr, meist um Ostern herum, verkauft ein einheimisches Ehepaar auf der Rørneshytta typisch Norwegische Waffel mit Marmelade und Kaffee (Infos auf der facebookseite der Rørneshytta).

    Experten für Skitouren in den Lyngen-Alps findet man bei peak experience Bergerlebnisse, Heinrich Lechner, welcher seit vielen Jahren per Schiff und zu Land die Skitourenberge in der Region Troms mit seinen Gästen erkundet.

    Anfahrt

    Ausgangspunkt ist der Ort Lyngseidet (einer der Hauptorte im Lyngenfjord). Wenn man nicht ohnedies hier untergebracht ist, erreicht man Lyngseidet entweder mit dem PKW von den übrigen, üblichen Unterkünften auf der Lyngen-Halbinsel oder von Olderdalen mit der Fähre. Man kann bei guten Schneeverhältnissen durchaus direkt vor der Haustüre oder von der Fährstation starten (Vorteil: man kann den PKW in Olderdalen lassen) und die Skier über die kleine Straße zum eigentlichen Ausgangspunkt an der Langlaufloipe tragen. Mit dem PKW fährt man von der großen und einzigen Kreuzung in Lyngseidet über die linke der 3 westwärts führenden Straßen (die ganz rechte führt nach Svensby, Tromsö und die mittlere zum Supermark) oberhalb der Kirche vorbei und in einer Linkskurve durch das kleine Wohngebiet oberhalb. Die Straße wird wieder flach und man nimmt die 2. Abzweigung nach rechts geradeaus zu einem kleinen Parkplatz direkt an der Langlaufloipe (kleines Unterstand-Häuschen mit WC).

    Parkplatz

    Kleinen Parkplatz direkt an der Langlaufloipe

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