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Foto: Christina Schwann, ökoalpin
Naturpark erleben

Naturpark Karwendel: 10 der schönsten Sommertouren


4 Min. Lesezeit

Der Naturpark Karwendel stellt nicht nur das größte Schutzgebiet in Tirol dar, sondern ist auch der größte Naturpark Österreichs. Die schroffen Gipfel des Karwendels und die wildromantischen Täler stellen eine einzigartige, alpine Naturlandschaft dar, die nur zu Fuß oder mit dem Mountainbike erkundet werden kann, denn es gibt keine Straße, die den Naturpark quert. Wir zeigen dir 10 der schönsten Touren im Naturpark Karwendel.

Der Naturpark Karwendel weist eine Fläche von 739 Quadratkilometern auf und umfasst fast das gesamte Karwendelmassiv sowie das Naturschutzgebiet Arnspitze. Die Vielfalt an Lebensräumen von wilden Gegbirgsflüssen, Urwäldern, Almwiesen und Felswänden beherbergt eine große Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten; unter ihnen der Steinadler, der Weißrückenspecht oder die Orchidee Frauenschuh.

Der Naturpark ist von allen Himmelsrichtungen aus zugänglich: Im Süden von der Landeshauptstadt Innsbruck mit der Nordkettenbahn, die Besucher von der Stadt hinauf auf das Hafelekar mit über 2.300 Metern bringt, vom Seefelder Plateau und Scharnitz im Westen, vom Achensee im Osten oder vom Ort Mittenwald im Norden, der bereits in Bayern liegt.

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Wanderungen für die ganze Familie

Auch wenn das Karwendel von vier schroffen Gebirgsketten geprägt wird, gibt es doch zahlreiche gemütliche Wanderungen für die ganze Familie zu schönen Ausflugszielen, wie etwa zum Großen Ahornboden mit seinen uralten Bäumen, zu urigen Almen oder in eine der beeindruckenden Klammen.

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1. Enger Grund und Ahornboden

Großer Ahornboden im Naturpark Karwendel
Foto: Archiv Naturpark Karwendel
Großer Ahornboden im Naturpark Karwendel

Der Große Ahornboden ist wohl einer der meistbesuchten und schönsten Plätze im Naturpark Karwendel. Der flache Talboden am Ende des Rißtales wird schon seit Jahrhunderten als Alm genutzt. Die zum Teil uralten Ahornbäume vor der Kulisse der Karwendel-Hauptkette verleihen dem Ort eine beinahe mystische Stimmung. Entlang des Baches führt ein Themenweg, der die Besonderheiten des Ahornbodens erläutert.

2. Moosenalm-Runde

Blick von der Moosenalm auf den Achensee.
Foto: S. Kuntner, Naturpark Karwendel
Blick von der Moosenalm auf den Achensee.

Der Achensee bildet im Osten die Grenze des Naturparks. Vom wunderschönen See sind gemütliche, sonnenverwöhnte Almen wie etwa die Moosenalm auf 1.530 Metern zu erreichen.

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3. Gleirschklamm

Die Begehung der Gleirschklamm ist ein tolles Erlebnis.
Foto: S. Pilloni, Naturpark Karwendel
Die Begehung der Gleirschklamm ist ein tolles Erlebnis.
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Die Gleirschklamm muss man gesehen haben! Auch wenn der Weg durch die Schlucht über schmale Steige und Stege führt und als schwierig eingestuft ist, ist die Wanderung für trittsichere Kinder und erfahrene Erwachsene dennoch empfehlenswert. Die wildromantische Schlucht zählt nicht umsonst zu den TOP 10 im Karwendel.

Bergtouren im Karwendel

Das Karwendel bietet unzählige Bergtouren von relativ leicht bis sehr anspruchsvoll. Eine Auswahl zu treffen ist daher gar nicht so einfach. Neben den „Klassikern“ gibt es aber auch ein paar weniger bekannte Touren, die wir hier nicht auslassen wollen.

1. Birkkarspitze

Die Birkkarspitze stellt die höchste Erhebung im Naturpark Karwendel dar.
Foto: Hausberger, Naturpark Karwendel
Die Birkkarspitze stellt die höchste Erhebung im Naturpark Karwendel dar.

Sie zählt zu den Klassikern – klar. Schließlich ist sie mit 2.749 Metern die höchste Erhebung im Karwendel. Da die Zustiege sowohl von Scharnitz durch das Karwendeltal als auch durch das Risstal sehr lange sind, empfiehlt sich die Tour als Bike&Hike Tour. Bis zum Karwendelhaus kann man mit dem Mountainbike fahren, ab dort beginnt der anspruchsvolle Aufstieg auf den Gipfel. Mit einer Übernachtung im Karwendelhaus kann man die Tour auf zwei Tage aufteilen.

2. Soiernspitze

Das Gelände rund um die Soiernspitze ist einsam und wild.
Foto: Naturpark Karwendel
Das Gelände rund um die Soiernspitze ist einsam und wild.

Weit weniger bekannt und weniger oft begangen als die Birkkarspitze ist die 2.257 Meter hohe, sehr aussichtsreiche Soirnspitze. Der Zustieg erfolgt von Krün bei Mittenwald. Auch hier kann man das Mountainbike für den ersten Wegabschnitt bis zum Soiernhaus nehmen.

3. Mahnkopf und Steinfalk

Mahnkopf und Steinfalk sind zwei tolle Gipfel im Umfeld der Falkenhütte.
Foto: Naturpark Karwendel
Mahnkopf und Steinfalk sind zwei tolle Gipfel im Umfeld der Falkenhütte.

Zwei aussichtsreiche Gipfel, die von der Falkenhütte am Fuße der Laliderer Wände zu erreichen sind. Ausgangspunkt der Tour ist der Große Ahronboden, von dem aus man bis zur Falkenhütte auf 1.848 Metern aufsteigt. Von dort geht es auf schmalem Steig weiter zum 2.100 Meter hohen Mahnkopf und zum 2.347 Meter hohen Steinfalk.

Mountainbiketouren

Im Naturpark Karwendel darf auf allen Mautstraßen (Hinterriß – Eng, Pertisau – Falzthurntal und Gerntal sowie Gnadenwald – Hinterhornalm) mit dem Mountainbike gefahren werden. Zusätzlich sind im Tiroler Teil mehr als 20 Strecken und auf der bayerischen Seite des Karwendelgebirges noch eine weitere für das Mountainbiken frei gegeben. Genug Platz also für tolle Touren in allen Schwierigkeitsgraden.

Achtung: Zwischen 01. November und 31. März gilt aber auch auf den ausgewiesenen Mountainbike-Routen ein Radfahrverbot.

1. Zum Isarursprung

Die Isar entspringt als glasklare Quelle im Hinterautal im Naturpark Karwendel.
Foto: Christina Schwann, ökoalpin
Die Isar entspringt als glasklare Quelle im Hinterautal im Naturpark Karwendel.

Ausgehend von Scharnitz führt diese Tour in das wunderschöne und relativ flache Hinterautal, in dem die Isar in Form von mehreren Quellen entspringt. Eine schöne Einsteigertour, die auch für Kinder geeignet ist, zumal die nahe Kastenalm zusätzlich zur gemütlichen Einkehr einlädt.

2. Durch das Gleirschtal auf die Pfeis-Hütte

Der Weg zur Pfeis-Hütte wird im letzten Abschnitt sehr steil.
Foto: Christina Schwann, ökoalpin
Der Weg zur Pfeis-Hütte wird im letzten Abschnitt sehr steil.

Auch diese Tour nimmt ihren Ausgangspunkten in Scharnitz. Sie führt durch das Gleirschtal, welches im letzten Abschnitt steil und anspruchsvoll wird, hinauf zur Pfeis-Hütte westlich der Stempeljochspitze. Die Alpenvereinsschutzhütte bietet Unterkunft und Einkehrmöglichkeit in wunderschöner, alpiner Umgebung.

Wer sich den steilen Abschnitt bis hinauf zur Hütte nicht zutraut, kann auch nur bis zur gemütlichen Möslalm fahren, die im Sommer bewirtschaftet wird. Sogar frische Almbutter kann hier direkt vor Ort gekauft werden.

Mehrtagestouren

Obwohl zahlreiche Täler weit ins Karwendel ziehen, wie etwa das Risstal, das Karwendel-, Gleirsch- oder das Hinterautal, gibt es dennoch keine Straße, die den Gebirgsstock gänzlich durchquert. Eine vollständige Durchquerung ist ausnahmslos zu Fuß oder mit dem Mountainbike mit einigen Schiebe- und Tragepassagen möglich.

1. Karwendel-Höhenweg

Am Karwendel Höhenweg geht es in sechs Tagen durch den Naturpark Karwendel.

Der Karwendel-Höhenweg führt in sechs Tagen von Reith bei Seefeld über die Nördlinger Hütte, das Solstein-Haus, die Pfeis-Hütte, die Bettelwurf-Hütte und das Hallerangerhaus bis nach Scharnitz. Eine tolle Bergwander-Runde, auf der man das Karwendel in all seinen Facetten kennen lernt.

  • 2. Karwendel-Biketour in zwei Tagen

    Mit dem Bike durchquert man das Karwendel von Scharnitz bis zum Achensee in zwei Tagen.

    Auch mit dem Mountainbike ist eine Durchquerung des Karwendels möglich. Gestartet wird in Scharnitz. Der erste Tag führt über das Karwendelhaus bis zum Großen Ahornboden. Am zweiten Tag geht es entweder über das Plumsjoch nach Pertisau am Achensee oder – weniger anspruchsvoll – über den Sylvensteinstausee zum Achensee.

  • Gut zu wissen

    Anreise in den Naturpark Karwendel

    Das Karwendel ist aus allen Himmelsrichtungen sowohl von Deutschland als auch von Österreich aus gut zu erreichen. Zwischen Innsbruck, Seefeld und München, Garmisch-Partenkirchen und Kochel, Scharnitz und Pertisau, Hinterriss und Schwaz verkehren zahlreiche Bus- und Bahnlinien, die eine stressfreie und umweltfreundliche Anreise in das Karwendel ermöglichen.

    Naturverträglich unterwegs

    Als Schutzgebiet erfüllt der Naturpark Karwendel mehrere Aufgaben. Einerseits steht natürlich die Erholung an wichtiger Stelle, andererseits aber auch der Schutz der Tier- und Pflanzenvielfalt, die Forschung und die Wissensvermittlung. Damit alle Aufgaben erfüllt werden können, gibt es ein paar einfache Verhaltensregeln für Wanderer und Mountainbiker, die langfristig ein gutes Miteinander zwischen Natur und Freizeitnutzern ermöglichen sollen.

    Naturpark-Infozentren

    Sowohl in Scharnitz als auch in Hinterriss befindet sich je ein Naturpark-Infozentrum. Hier erfährt man in interaktiven Ausstellungen alles rund um den Naturpark, von seiner Entstehung bis zu den heutigen mannigfaltigen Aufgaben. In den Infozentren können aber auch geführte Ranger-Touren gebucht und in Scharnitz sogar Ferngläser zur Tierbeobachtung ausgeliehen werden.

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