Mit Kindern am Berg: Das 1x1 der Tourenplanung
Egal ob Klettern, Wandern oder Mountainbiken – wer mit Kindern unterwegs ist, der muss für alle Eventualitäten gerüstet sein. Vera Kadletz muss es wissen: Sie ist Bildungsassistentin im Bundesteam der Alpenvereinsjugend und ehrenamtliche Jugendleiterin der Sektionen St. Gilgen und Innsbruck. Uns hat sie die wichtigsten Eckpunkte für eine gelungene Tour mit Kindern am Berg verraten.

- von Vera Kadletz
Ein Klettertag mit der Alpenvereinsjugend: Wir haben Spinnen lieben gelernt, weil sie einem gezeigt haben, wo der nächste Griff ist, wir haben einander gesichert, sind geklettert, haben Knoten und Partnercheck gelernt, zwischendurch eine Zwergenvilla aus Moos und Steinen gebaut und einen Kurzausflug als Höhlenforscher in die herabgefallenen Felsbrocken gemacht. Kurzum: Wir hatten jede Menge Spaß!
Eine Tour mit Kindern will dafür aber sorgsam vorbereitet und geplant sein. Folgendes gilt es zu beachten.
1. Planung
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Jugendleiter + Kinder = Kompass + Nadel
Ein gemeinsames Treffen vorab involviert die Kinder in die Tourenplanung: Karte rausholen, Kompass in die Hand nehmen, Bilder zu den geplanten Wanderungen ansehen – und die Vorfreude der Kinder in die Höhe treiben.
Abenteuer: Ziel
Ziele an Kondition und Motivation der Kinder anpassen. Im Alter von bis zu 6 Jahren sollte die Gehzeit einer Tour keine 4 Stunden überschreiten. Zu längeren Wanderungen kann man Kinder mit lohnenswerten Abenteuerzielen motivieren – etwa seichte Bachplätze oder Wiesen für Laufspiele. Pausen zum Spielen und Erholen sollten generell immer eingeplant werden, unabhängig von Größe und Alter.
Pausen in der Natur
Um geeignete Pausenstationen und etwaige Spielgelegenheiten vorab sondieren zu können, empfiehlt es sich, die geplante Tour im Vorfeld abzugehen. Das erleichtert auch die Einschätzung von Dauer und Beschaffenheit der Wegstrecke.
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Die Kleinen ganz groß
Manche Kinder langweilen sich, wenn noch jüngere Begleiter die Aufmerksamkeit der Erwachsenen voll beanspruchen. Darum macht es Sinn, älteren Kindern Beobachtungsaufgaben zu geben oder führende Rollen zu übertragen.
Vertrauen ist gut …
Wer seine Kinder in die Obhut der Alpenvereins-Jugendleiter gibt, kann sich sicher sein: Hier stimmen Planung, Gruppengröße, Kommunikation und Durchführung. Es versteht sich von selbst, dass alle Kontaktdaten und relevanten Informationen im Vorfeld ausgetauscht werden.
Spiel, Spaß & Entspannung
Programm in Form von Beobachtungsaufgaben, Spielen und technischem Know-How machen die Wanderung kurzweilig. Kleine Aufgaben halten die Kinder auf Trab: „Finde die nächste Wegmarkierung“, „Wie viele Waldtiere siehst du?“, Schatzsuchen oder Ratespiele – Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es viele.

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- Erste Hilfe Set und Pflaster
- Wasserflasche
- Socken
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2. AUF TOUR
Karte und Kompass in der Hand zu haben und Verantwortung zu übernehmen, das lässt so manches Kind um einen Kopf in die Höhe wachsen.
Abenteuerspielplatz vs. Gipfelsturm
Wenn der eiskalte Bergbadesee oder Kletterfelsen an einem heißen Sommertag spontan zum Ziel wird und der Gipfel niemanden mehr interessiert – was tun? Nun: Von der Spontanität der Kinder kann sich so mancher Erwachsener ein Scheibchen abschneiden. Darum: Den Moment genießen, wie er kommt.
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Großes mit den Kleinen vor?
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Ausbildung und Kompetenz
Die Jugendleiter-Ausbildung enthält die oben genannten Punkte und stattet die Gruppenleiter mit den notwendigen Kenntnissen für gelungene Ausflüge aus.

3. NACH DER TOUR
Gemeinsam mit den Kindern Fotos anschauen, denn: Die gemeinsamen Fotos bieten die Möglichkeit, das Geschehene und Gelernte noch einmal zu reflektieren. Bei dieser Gelegenheit kommen schnell Ideen für die nächsten Unternehmung auf. Grundsätzlich gilt: Je öfter man gemeinsam unterwegs ist, desto routinierter werden die Ausflüge.

Damit ihr mit eurer Planung gleich loslegen könnt, folgen nun unsere kindertauglichen Tourentipps.
Interesse an einer Tour mit der Alpenvereinsjugend? Hier findet ihr alle weiteren Informationen.
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