
Knotenkunde: Die 6 wichtigsten Knoten
Foto: argonaut.pro
von Peter Plattner
Es gibt unzählig viele Knoten für alle möglichen Anwendungsbereiche. Die gute Nachricht: Für alle Bergsportdisziplinen reichen sechs Knoten aus. Ehrlich! Welche das sind und wofür man sie verwendet, zeigen unsere Sicherheitsexperten Walter Würtl und Peter Plattner in kurzen Videos.
Nur drei dieser am Berg wirklich relevanten Knoten – nämlich Sackstich, Achterknoten und Ankerstich – dienen als klassische, starre „Fixierknoten“. Die anderen Knoten erfüllen Aufgaben, für die es inzwischen auch eigene Geräte gibt: Mit dem Halbmastwurf beispielsweise kann man seinen Partner im Vor- und Nachstieg sichern. Dafür ist aber mittlerweile auch eine ganze Palette an eigenen Sicherungsgeräten am Markt erhältlich. Mit dem Prusik-Klemmknoten kann man problemlos an einem gespannten Seil aufsteigen. Auch dafür gibt es heute verschiedenste Seilklemmen. Und sogar für den längenverstellbaren Mastwurf gibt es inzwischen vorgefertigte Standplatz-Selbstsicherungsschlingen mit eingebauter Seilklemme.
Diese Geräte funktionieren oft besser und geschmeidiger als die Knoten, sodass sie diese in einigen Bereichen bereits ersetzt haben. Überall dort, wo es aber um Gewicht und Volumen geht – wo man also mit wenig Material ein möglichst breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten abdecken möchte – sind Knoten nach wie vor konkurrenzlos. Und wenn eines dieser Geräte einmal nicht zur Verfügung steht, kann entspannt auf die Anwendung der Knoten zurückgegriffen werden.
Hinweis: Natürlich gibt es im Bergsport weitere Knoten, die von vielen Bergsteigern gerne verwendet werden und auch Sinn machen. Z.B. weil sie für spezielle Anwendungen oder mit besonderer Ausrüstung komfortabler oder eleganter als die Standardknoten sind. Ganz nach dem Motto „keep it simple“ macht es aber überhaupt keinen Sinn, sich mit solchen speziellen Knoten zu beschäftigen, wenn man die Standardknoten nicht blind beherrscht (was bedeutet z.B. Mastwurf und Halbmastwurf korrekt, und in jeder Situation mit einer Hand legen zu können).Außerdem hat es einen Grund, dass fast alle erfahrenen Bergsteiger und Profis immer wieder auf diese sechs Knoten zurückgreifen. Also gelassen bleiben, wenn ein Kollege mit einem exotischen Knoten daherkommt, den nur er kann …
„Legen und Stecken“
Lange Rede, kurzer Sinn: Diese sechs Knoten sollten von jedem Bergsteiger und Kletterer blind und sicher beherrscht werden – und zwar gleichermaßen in gelegter wie auch in gesteckter Form: Sackstich, Achterknoten und Prusik können entweder ohne Zuhilfenahme eines Seilendes im Doppelstrang „gelegt“ oder mit einem Seilende „gesteckt“ („gefädelt“) werden. Probleme gibt es z.B. bei der Spaltenbergung immer wieder mit dem gesteckten Prusik, der aber überhaupt nicht schwer ist – sofern man sich ein wenig Zeit zum Üben nimmt.
1. Sackstich
Verwendung: Zum Verbinden von Seilen und Reepschnüren – unter Umständen auch zum Anseilen, beispielsweise der Mittelperson in einer Gletscherseilschaft. Weiters zum Verkürzen von Reepschnüren/Bandschlingen oder als Weiches Auge.
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2. Achterknoten
Verwendung: Idealer Anseilknoten. Wie der Sackstich ev. auch als Weiches Auge.
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3. Mastwurf
Verwendung: Ideal zur Selbstsicherung mit dem Hauptseil. Der Mastwurf kann mühelos gelockert und verschoben – d. h. in der Länge verändert – werden. Bei Belastung zieht er sich fest und blockiert nach beiden Seiten. Er sollte mit einer Hand in den Karabiner gelegt werden können - mit der zweiten Hand möchte sich eventuell ja festhalten.
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4. Ankerstich
Verwendung: Zum Einbinden des Klettersteigsets oder der Abseilschlinge in den Hüftgurt oder zum Fixieren von Bandschlingen und Reepschnüren z.B. in einem Haken oder am Pickel (T-Anker).
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5. Prusik
Verwendung: Klemmknoten zur Selbst- oder Kameradenrettung, als Kurzprusik beim Abseilen und für den Aufstieg an einem Fixseil. Er klemmt in beide Richtungen. Beginnt der Prusik bei Belastung zu rutschen, wird eine dritte Umwicklung zur Erhöhung der Reibung angelegt.
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6. Halbmastwurf (HMS)
Verwendung: Einfacher Knoten zur Partnersicherung, der nur in Verbindung mit einem HMS-Karabiner (birnenförmiger Karabiner mit Verschlusssicherung) verwendet wird.
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