Die Aktionstage der Naturfreunde Österreich haben ein Ziel: „Forststraßen frei“
Der traditionelle Gruß der Naturfreunde heißt „Berg frei!“, da sich die Naturfreunde seit ihrer Gründung für den freien Zugang in die Berge einsetzen, und die Tage könnte es auch „Forststraßen frei“ heißen. Denn der alpine Verein fordert die Öffnung genau dieser ein. Rund um dieses Thema finden nun am 8. und 9. April österreichweit Aktionstage statt. In sieben Bundesländern finden rund um diese beiden Tage Touren, Sternfahrten und Fahrtechniktrainings statt, dazu gibt es ein Rahmenprogramm – von Podiumsdiskussionen bis Kabarett.
Wir wollten wissen, was genau die Naturfreunde fordern und wie es umgesetzt werden kann. Außerdem: Im Gespräch mit Regina Hrbek, der Natur- und Umweltschutzbeauftragten der Naturfreunde haben wir geheime Tipps für den perfekten Wochenendausflug erfahren.

Bergwelten: Wenn jemand noch nie von den Naturfreunden gehört hat, wie würden Sie denn diese beschreiben?
Regina Hrbek: Die Naturfreunde sind ein alpiner Verein und eine der größten Sport- und Freizeitorganisationen Österreichs. Wir sind durch ehrenamtliche Funktionäre organisiert, die faktisch unentgeltlich permanent und am Wochenende für die Naturfreunde arbeiten. Sei es, dass sie im sportlichen Bereich oder eben ehrenamtlich für den Umweltschutz tätig sind. Unser Name kommt daher, weil wir uns vor 121 Jahren gegründet haben, um die Arbeiter von der Stadt in die Natur zu bringen.
Die Naturfreunde veranstalten am 8. und 9. April die Aktionstage rund um das Thema „Forststraßen frei“. Warum ist euch dieses Thema so wichtig?
Bewegung in der freien Natur ist ein wichtiges gesellschaftliches und soziales Anliegen. Die Naturfreunde haben federführend das freie Betretungsrecht im Wald erkämpft. Auch damals wurden wir massiv angegriffen und es hat fast 70 Jahre gedauert, um dieses Recht gesetzlich zu verankern! Können Sie sich heute vorstellen, dass die Menschen vor dem Jahr 1975 (in diesem Jahr wurde das freie Betretungsrecht im Forstgesetz verankert) illegal im Wald unterwegs waren? In der heutigen Zeit liegt Mountainbiken bzw. Radfahren voll im Trend und ist eine gesundheitsfördernde Ausdauersportart. Personen auf Rädern emittieren nichts, sondern sind Erholungssuchende, die sich naturnahe und ökologisch fortbewegen. Im Gegensatz zum Wandern ist das Radfahren im Wald jedoch nur auf dezidiert genehmigten Strecken erlaubt. Von den rund 127.000 km Forststraßen darf nur ein geringer Teil offiziell befahren werden. Das soll sich jetzt endlich ändern! Wir sind der Meinung, dass Forststraßen breit genug für ein friedliches Miteinander alle NutzerInnen sind.
Wo steht das Projekt jetzt zum Status Quo?
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Wir bekommen sehr viel Zuspruch, alle alpinen Vereine stehen hinter uns, sowohl der Österreichische Alpenverein, als auch der österreichische Touristenclub, und auch der ARBÖ, die ASKÖ, das Universitätssportinstitut Wien, der österreichischer Radsportverband und upmove. Wir sind gerade in der Phase, in der wir versuchen politisch was zu bewegen. Um unsere Forderung durchzubekommen muss das Bundesforstgesetz geändert werden. Uns ist wichtig, auf sachlicher Ebene zu arbeiten und aufzuzeigen, welche Vorteile es hätte, die Forststraßen zu öffnen.
Was ist Natur für Sie?
Die richtige Natur ist eigentlich die unberührte Natur für mich, nämlich der Urwald. So einen gibt es aber in Österreich fast nicht mehr. Nur ein Gebiet ist als Urwald ausgewiesen, bei Dürnstein in Niederösterreich. Natürlich ist Natur aber auch einfach grün – das heißt Wiesen, Felder, Wälder, und vor allem auch alpines Ödland. Am Gipfel eines Berges zu stehen und die wunderbare Fernsicht zu genießen – auch das ist für mich Natur.
Welches Stückchen Österreich empfehlen Sie jemanden für ein Wochenende in der Natur?
Da gibt es viele wunderschöne Beispiele aus ganz Österreich. In der Nähe von Wien kann ich auf jeden Fall das Rax-Schneeberg Gebiet empfehlen, da gibt es viele ansprechende Touren und tolle Hütten. Aber auch ein Stück weiter in den Fischbacher Alpen. Hier kann ich die Zdarsky-Hütte bei St. Aegyd und die Ochsenburger Hütte bei Wilhelmsburg empfehlen. Diese Ausflugsziele sind von Wien aus alle in einer guten Stunde zu erreichen. Schaut man ein wenig weiter nach Westen, fällt mir sofort das komplett sanierte Traunsteinhaus bei Gmunden ein. Zu erreichen über den Naturfreunde-Klettersteig, welcher direkt von Traunseeufer startet und eine wunderschöne Fernsicht bietet. Der Steig ist allerdings nur für schwindelfreie und trittsichere Personen. Für Ungeübte oder Kinder gibt es natürlich auch ein normaler Weg hinauf. Auch eine Tour auf das älteste Naturfreundehaus (erbaut 1907), das Padasterjochhaus in den Stubaier Alpen in Tirol ist überaus lohnend. Das Haus auf 2.232 m Seehöhe wird seit 1962 von der Familie Pranger sehr erfolgreich geführt und ist aufgrund seiner Lage prädestiniert als Ausgangspunkt für ansprechende Bergtouren.
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Und zum Abschluss – vielleicht noch einen Tipp in Sachen kulinarische Hütten?
Da fällt mir sofort das Naturfreundehaus Knofeleben in Niederösterreich ein. Hier wird saisonal gekocht und die Zutaten stammen fast ausschließlich aus der Region. Beispielsweise gibt es im Frühling immer eine ganz wunderbare Bärlauchgerichte, wie z. B. die köstlichen Chili-Bärlauchnudeln oder die Bärlauchschafskäseknödeln. Die Zutaten dafür werden von den Hüttenwirten frisch im Wald gepflückt.
Alle Infos: Hier geht es zum Programm der Naturfreunde-Aktionstage

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