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Symposium

Bergsport und Gesundheit: Wandern als die beste Medizin

• 6. Dezember 2016
2 Min. Lesezeit
von Christina Geyer

Warum Bergwandern der beste Stimmungsaufheller ist, Bewegung in freier Natur einen anderen Effekt hat als Indoor-Sport und was sich der Präsident des ÖAV von seinen Mitgliedern wünscht: Wir verraten es euch. Eine Rückschau auf das Fachsymposium des Alpenvereins zum Thema Bergsport und Gesundheit.

Wanderer in der Glocknergruppe in Tirol
Foto: Peter Podpera
Wanderer in der Glocknergruppe in Tirol
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Es mag nicht sonderlich überraschen, dass Bergsport gesund ist. Allerdings ist diese These bislang kaum wissenschaftlich untermauert gewesen. Bislang. Ende November präsentierte der Österreichische Alpenverein im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema „Bergsport und Gesundheit“ die Ergebnisse einer dreijährigen Studie, die untersucht hat, ob und wie sich das Wandern tatsächlich auf unsere körperliche und geistige Gesundheit auswirkt.

„Sitting is the new smoking“

Fakt ist: Die körperliche Inaktivität weiter Bevölkerungsteile darf unumstritten als das größte Gesundheitsproblem im 21. Jahrhundert gelten. Während Steinzeitmenschen noch 30 bis 40 km pro Tag zurückgelegt haben, bewegen sich heute bereits 60% der Menschen – insbesondere in den globalen Ballungsräumen – zu wenig. Mittlerweile hat dieser Umstand einen eigenen Begriff geprägt: „Nature Deficit Disorder“ bezeichnet die Folgen von Feinstaubbelastung, Naturentfremdung und Bewegungsarmut.

Dr. Arnulf Hartl von der Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg, Dr. Martin Kopp und Martin Niedermeier, jeweils vom Institut für Sportwissenschaft an der Universität Innsbruck, konnten ergänzend dazu im Rahmen der Studie beweisen, dass Bewegung zum einen stimmungsrelevant ist und zum anderen Auswirkungen auf das Gesundheitsverhalten hat. Wer regelmäßig Sport treibt, hat etwa erwiesenermaßen weniger Gusto auf Süßigkeiten. Sportliche Betätigung hat also nicht zuletzt Auswirkungen auf unsere Ernährungsgewohnheiten.

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  • Darüber hinaus konnten die Forscher darlegen, dass Bergwandern Einfluss auf die psychische Befindlichkeit hat. So kann man effektiv messen, dass die Stimmung steigt und die Gelassenheit zunimmt, während Angst und Antriebslosigkeit abnehmen. Interessant ist darüber hinaus, dass Bürotätigkeiten genau die gegenteiligen Effekte auf das psychische Wohlbefinden haben. Kein Wunder also, dass Dr. Reinhold Fartacek, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, dafür plädiert, das Bergwandern als festen Bestandteil in die therapeutische Behandlung aufzunehmen.

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    Dabei spielt nicht nur der Faktor Bewegung eine Rolle, sondern auch der Faktor Natur. So verstärken sich die positiven Effekte bei sportlichen Aktivitäten in freier Natur gegenüber jenen, die Indoor – etwa im Fitnessstudio – ausgeübt werden.

    Stimmungsaufheller Berge

    Man kann also unumwunden behaupten, dass die Berge die gesündesten und natürlichsten Stimmungsaufheller sind, die uns zur Verfügung stehen. Andreas Ermacora, Präsident des Österreichischen Alpenvereins, hat das Symposium mit einem Wunsch eröffnet und dazu aufgerufen, dass alle Mitglieder des Alpenvereins ein Mal pro Woche ins Gebirge gehen sollten. Wir finden: Das ist ein Wunsch, der es wert ist, erfüllt zu werden.

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