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Zweitausender

Bergportrait: Säntis (2.502 m)

• 25. Juli 2022
2 Min. Lesezeit
von Katrin Rath

Obwohl er nur knapp über 2.500 Meter hoch ist, steht der Säntis seinen großen Schweizer Geschwistern in Sachen Berühmtheit um nichts nach. Als höchster Gipfel im Alpsteinmassiv erhebt er sich gleich über drei Kantone und zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen der Schweiz. Wir stellen den Zweitausender im Detail vor.

Säntis
Foto: Adobe Stock / Franz Gerhard
Alpstein-Blick mit dem Säntis im Zentrum
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Höhe und Lage

2.502 m – oder wenn man ganz genau sein will, 2.501,9 m – ist der Säntis hoch. Er stellt den höchsten Gipfel des Alpsteinmassivs in den Appenzeller Alpen dar und ist weithin – sogar über die Landesgrenzen hinaus – sichtbar. Es ist daher nicht verwunderlich, dass es auch im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb in Deutschland Gasthäuser und Pensionen gibt, die den Namen „Säntisblick“ tragen. 

Säntis vom Bodensee aus
Foto: mauritius images / Westend61 / Holger Spiering
Der Säntis von Birnau am Bodensee (Baden-Württemberg) aus gesehen

Am Gipfel des imposanten Berges befinden sich nicht nur eine Sendeanlage, eine Wetterstation und die Bergstation der Säntis-Schwebebahn. Hier oben kommen außerdem drei Kantone zusammen: Appenzell-Ausserrhoden, Appenzell-Innerrhoden und St. Gallen treffen unweit des Panorama-Restaurants Säntisgipfel aufeinander.

Säntis im Alpstein
Foto: mauritius images / Robert Haasmann / imageBROKER
Der Säntis (links mit Sendeanlage) ragt über drei Kantonen empor

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Wenn wir schon beim Thema Panorama sind: Das ist am Säntis wirklich einmalig. Oben angekommen eröffnet sich die atemberaubende Aussicht in sechs Länder: Schweiz, Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Italien und Frankreich. 

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Geschichte

Bereits 1680 haben zwei Geistliche und ein Naturforscher den Gipfel erklommen, um einen Kometen inklusive Schweif möglichst Nahe zu sein, um ihn besser beobachten zu können. 

Seit der touristischen Erstbesteigung 1802 – Bergfreunde errichteten in diesem Jahr ein Steinmännchen auf dem Gipfel – hat sich am Säntis dann einiges getan. 40 Jahre später wurde das erste „Schutzhaus“ (ein Bretterverschlag mit Ausschank) errichtet, 1846 wich es bereits einem richtigen Gasthaus, in dem sich 1850 jeden Tag bis zu hundert Gäste einfanden. In den 80er-Jahren des 19. Jahrhunderts wurde dann die Wetterwarte errichtet und um die Jahrhundertwende strömten im Sommer täglich schon bis zu 1.000 Berg-Begeisterte auf den Gipfel.

Säntis Gipfel
Foto: Unsplash / Niklas Tidbury
Heute führt eine Seilbahn auf den bebauten Gipfel

Seit 1935 gibt es auch die Möglichkeit, per Seilbahn auf den Säntis zu gelangen.

Touren-Tipps

Der Säntis ist sowohl im Sommer als auch im Winter ein äußerst beliebtes Ausflugsziel. Abseits des Rummels rund um die Bahn gibt es zahlreiche schöne Wege zu entdecken. Eine besonders herausfordernde aber auch schöne Tour führt über den Schäfler, den Säntis und den Rotsteinpass.

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Wer es etwas weniger anspruchsvoll angehen möchte, dem sei die Tour vom Berggasthaus Tierwis auf den Gipfel ans Herz gelegt.

Auch im Winter kann man den Säntis in Angriff nehmen. Die etwa fünfstündige Skitour fordert Kondition und Technik, bietet aber grandiose Aus- und Tiefblicke.

Wusstest du schon, dass ...

  • ... der Säntis als der nasseste Ort der Schweiz gilt? Die exponierte Lage des Berges ist für extreme Wetterbedingungen verantwortlich. So liegt das Niederschlags-Jahresmittel bei 2.837 mm und die Durchschnittstemperatur am Gipfel bei -1,9° Celsius.

  • ... der Säntis Schauplatz eines mysteriösen Doppelmordes war? Als im Februar 1922 der Wetterbericht ausblieb, machten sich Säntisträger auf den Weg zum Gipfel, um nach dem Wetterwart-Ehepaar Haas zu sehen, doch sie fanden beiden erschossen vor. Der mutmaßliche Täter, Gregor Anton Kreuzpointner, war schnell ausgeforscht. Auch er hatte sich drei Jahre zuvor für den Job als Wetterwart am Säntis beworben – erfolglos. Kurze Zeit nach dem Doppelmord erhängte er sich in einer Alphütte. Wie es zu der Tat kam, bleibt bis heute ungeklärt.

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