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Foto: Rene Sendlhofer-Schag
4 Touren für Technikbegeisterte

Mountainbiken im Vinschgau

• 17. Juni 2016
2 Min. Lesezeit
von Rene Sendlhofer-Schag

Die Kombination aus hochalpinen Trails und mediterranem Flair macht den Vinschgau einzigartig. Während sich im Frühjahr in höheren Lagen Schnee hartnäckig hält, kann man die Südhänge im Tal beinahe das ganze Jahr befahren. Für Tourenguide Rene Sendlhofer-Schag ein perfektes Revier.

Vinschgau Goldegg
Vinschgau auf der Goldseewanderung
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Die Alpen erreichen an ihrer breitesten Stelle eine Ausdehnung von gut 250 km. Genau hier, im Zentrum dieses Gebiets, liegt mittendrin der Vinschgau. Eingekesselt von den Ausläufern der Ötztaler Alpen, der Texel-, Sesvenna- und Ortlergruppe. Von zahlreichen Dreitausendern umgeben, ist das Tal klimatisch eine der geschlossensten Landschaften der Ostalpen. Schlechtwetter wird von allen Seiten abgebremst und mit den vielen Sonnenstunden ist der Vinschgau wohl eine der trockensten Gegenden der Alpen.

Die jahrhundertealten Waalwege und die zahlreichen Wander- und Bikepfade sind ein Eldorado für alle Naturliebhaber. Auch mich hat die Möglichkeit, mit dem Bike auf hochalpinen Steigen zu fahren, bereits vor vielen Jahren in den Bann gezogen. Während sich in den Schattlagen noch meterweise der Schnee türmt, sind die Südhänge bereits staubtrocken. Ist der Winter mild, endet die Bikesaison hier eigentlich nie. Perfekt, um möglichst früh wieder für die neue Saison fit zu werden.

Wer die Waal hat, hat die Qual 

Zwischen Reschensee und Meran sowie in den zahlreichen Seitentälern finden sich Bikerouten für Jung und Alt sowie Groß und Klein. Von einer gemütlichen Fahrt für die gesamte Familie entlang der Etsch bis zur Überquerung des Madritschjochs auf 3.123 m Seehöhe ist hier alles möglich. Die Waalwege, die früher zur Wasserversorgung der Landwirtschaft dienten, sind heutzutage wunderbar ausgebaute Wanderwege und eigenen sich perfekt zum Biken.

Ähnlich wie die Levadas auf Madeira durchziehen sie die gesamten Hänge. Heute wird mit modernen Wasseranlagen bewässert. Bereits im Frühjahr laufen diese auf Hochtouren, das Tal ist dann bereits im April dank der weißen Apfelblüten mit wunderschönen Kontrasten gesegnet. Die Wanderwege an den Hängen werden von zwei weißen Bändern eingehüllt: Schneebedeckte Gipfel und blühende Plantagen im Tal.

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Brauchtum und Kulinarik 

Die Natur ist Haupteinnahmequelle der Region, ob durch die Äpfelplantagen im Tal oder das Bergbauerntum auf den steilen Südhängen. Wer früh morgens zur Panorama-Biketour aufbricht, kann im weichen Morgenlicht den Bauern bei der Arbeit zusehen. Beeindruckend, wie die steilen Hänge auch heute noch bewirtschaftet werden. Die zahlreichen Almen laden zum Verweilen ein. Kulinarisch wird man hier an jeder Ecke verwöhnt und ein wochenlanger Bikeurlaub endet hier meist mit einer Gewichtszunahme.

Landschaft und Touren 

Mich faszinieren die vielen Facetten der Berge und der Wege. Während man eben noch auf alpinen und steinigen Steigen fährt, ist man plötzlich auf Waldwegen mit Nadelteppich unterwegs. Sehr technische Passagen wechseln sich mit flowigen, flachen Teilstücken ab. Fad wird's hier nie.

Beliebte Ziele wie Stilfserjoch, Tarscher Alm, Naturnser Alm und St. Martin haben eines gemeinsam: Man kann, muss aber nicht kurbeln. Für abfahrtsorientierte Biker ein Paradies. Mit dem Shuttlebus zum Stilfserjoch und dann über den Goldseeweg tagesfüllend mit viel Abwechslung oder über den Tibettrail kurz und technisch wieder zurück ins Tal.

Viele Transalp Routen führ durch das Tal, eine besonders spektakuläre ist die Überschreitung des Eisjöchls auf über 2.985 m. Die Tour kann auch vom Vinschgau aus als Rundtour gestartet werden. Ein Häferlkaffe auf der Stettiner Hütte und wenige Stunden später ein klassischer Espresso am Hauptplatz in Meran. Der Vinschgau ist perfekt!

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Kreuzjoch Vinschgau
Foto: Rene Sendlhofer-Schag
Bike & Hike aufs Kreuzjoch im Vinschgau

Nach der Tour 

Urige Almhütten wie die Tarscher Alm oder die Sesvenna Hütte sollten bei einem Urlaub im Vinschgau unbedingt besucht werden. Und wenn das Wetter mal nicht so mitspielt, bietet Reinhold Messner mit seinem Mountain Museum in Sulden oder dem Schloss Juval ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten.

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