Die Edward-Theodore-Compton-Hütte (1.585 m) liegt in der Reißkofelgruppe, einer Untergruppe der Gailtaler Alpen, und im sogenannten Drauzug. Die Hütte ist nach dem deutsch-englischen Alpenmaler und Bergsteiger E.T. Compton (1849 - 1921) benannt. Der Alpinist Compton machte mindestens 27 Erstbesteigungen, darunter der Torre di Brenta in der Brentagruppe.
Die 1928 eröffnete Hütte ist aus von Berg und Greifenburg im Drautal für kleine, große, gemütlich und sportliche Wanderer sowie für Mountainbiker zu erreichen. Und auch aus Weißbriach im Gitschtal gelangt man zu dem urigen Gailtaler-Alpen-Schutzhaus recht komfortabel. Aus dem Gailtal, von Reisach und Gundersheim, ist der Aufstieg kürzer aber deftiger. Trittsichere und schwindelfreie Geher durchsteigen die Südflanke des Reißkofels, dem „König der Gailtaler Alpen“, entweder direkt oder kraxeln in Richtung Kleiner Reißkofel empor.
Kürzester Weg zur Hütte
Vom Bahnhof Berg im Drautal (598 m) macht man sich auf der Amlacher Landstraße auf den Weg in Richtung Hütte und nimmt die Abzweigung nach Ebenberg. Über Ebenberg (851 m) geht es auf den Reissgrabensteig. Der Steig durch den Reissgraben, der nach längeren Regenphasen seinem Namen Ehre macht und reißenden Wasser zu Tale und in die Drau befördert, kann auf dem Forstweg denn man bei Ebenberg verlassen hat, umgangen werden. Steig und Forstweg führen zur Hütte. Auf dem Forstweg stampft man über die Unter Pließalm (1.529 m) hoch.
Gehzeit: 2:30 h
Höhenmeter: 987 m
Alternative Route
Von Weißbriach im Gitschtal über Gösseringgraben und Pfarreben (817 m, 3:30 h)
Leben auf der Hütte
Die E.T-Compton-Hütte stand und steht immer noch für sehr gutes Essen. Die urige und familienfreundliche Hütte ist bekannt für erstklassige Wildgerichte und Hausmannskost. Und sie geht noch eine gewisse Zeit als Geheimtipp durch. Ein Kleinod ist die Hütte auf jeden Fall. Herausgeputzt, adrett und malerisch steht sie unter den Wänden des Reißkofels, macht ihrem Namensgeber alle Ehre. Seit Sommer 2016 wird sie von Peter Raunig bewirtschaftet. Zuvor war er fünf Jahre auf der Grünburger Hütte. Peters Großmutter hatte 30 Jahre das Niedersachsenhaus geführt.
Die vier Doppelzimmer haben Hotel-Niveau. Auch das Badezimmer hat einen, für hütten-versierte Wandersleute ungewohnten Komfort. Als „das wahrscheinlich schönste Hüttenbad Österreichs, komplett mit Kinderstockerl, Heizung, frischen Badetüchern“ wurde es unlängst beschrieben. In den Zimmern und Lagern gibt es jeden Tag frische Bettwäsche. Für Kinder ist die Hütte ein Paradies. Ein eigenes Kinderholzhaus, Sandkiste, Kindertische und viel Spielzeug lassen sie den Weg hinauf vergessen. Luxus unterm Reißkofel.
Gut zu wissen
Die E.T.-Compton-Hütte hat alles was das wandernde, kletterende und Rad fahrende Herz auf Tour so braucht: Trinkwasser, ein geheiztes Bad mit frischen Handtüchern, unvergleichliches Essen. Duschen ist gratis. Ebenso der Gepäcktransport. In einer separaten Stube können Seminare gemacht werden. Handy-Empfang gegeben. Barzahlung. E-Bike-Ladestation! Für Fossilien-Sucher interessant. Stromversorgung mittels Photovoltaik-Anlage. Wasser aus der eigenen Quelle.
Touren und Hütten in der Umgebung
Nächstgelegene Hütte: Bliessalm/Pliessalm (1.724 m, nicht bewirtschaftet), die in 1 h Gehzeit zu erreichen ist. Weitere Hütten: Weissbriacher Hütte (1.567 m, 2:15 h; Selbstversorgerhütte); Reisskofel-Biwak (1.799 m, 4:45 h),
Gipfel und Touren: Dristallkofel (2.200 m, 2 h); Kleiner Reißkofel (2.158 m, 2:15 h); Reißkofel (2.371 m; 3:15 h); Sattelnock (2.033 m, 4:30 h); Gitschtaler Almenrundwerg (Weißbriach - Gösseringgraben - Padiaursteig - Kleiner Reißkofel - Sattelnock - Kumitsch - Möselalm - Weißbriach); Gailtaler Höhenweg.