Wie erkennt man faire, nachhaltige Outdoor-Kleidung?
Das nachhaltigste Verhalten in Bezug auf Kleidung ist, so wenig wie möglich neu zu kaufen, Vorhandenes gut zu pflegen und Kaputtes zu reparieren. Doch manchmal lässt es sich einfach nicht vermeiden: Ein neues Kleidungsstück muss her. Wer beim Kauf auf Siegel achtet, setzt zumindest ein Zeichen in Richtung Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen. Wir haben die wichtigsten zusammengefasst.

Ohne umweltschädliche Chemikalien
In der Herstellung von Outdoorkleidung werden oft Chemikalien eingesetzt, die Jacken, Hosen und so weiter widerstandsfähig, wasserfest oder schmutzabweisend machen. Einige davon, wie etwa PFCs (Perfluorcarbone) schädigen die Umwelt, wenn sie durch Waschen oder Abrieb dorthin gelangen.
Es gibt jedoch Hersteller, die auf diese Chemikalien verzichten. Das Bluesign-Siegel bestätigt das:
Bluesign schaut sich die gesamte Herstellungskette – von der Chemieindustrie bis zum fertigen Kleidungsstück – an und regelt Risiken durch Chemikalien für jede Faserart. Neben einer Negativliste schädlicher Chemikalien wird auch eine Positivliste geführt, auf der Alternativen für Hersteller zu finden sind.
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Faire Arbeitsbedingungen
Die meisten Hersteller lassen ihre Kleidung in Ländern produzieren, in denen das Lohnniveau niedrig ist. Wichtig ist jedoch, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter vor Ort von ihrem Lohn leben können und nicht ausgebeutet werden. Folgende Organisationen engagieren sich in diesem Bereich und bestätigen die Einhaltung gewisser Kriterien:
Fairtrade ist das wohl bekannteste Siegel im Bereich faire Arbeitsbedingungen, da wir es täglich beim Einkaufen etwa auf Orangensaft- oder Kaffeepackungen sehen. Seit 2016 gibt es einen umfassenden Textilstandard, der die gesamte Lieferkette betrachtet und unter anderem kontrolliert, ob die Löhne zum Leben reichen und Regeln bezüglich Arbeits- und Gesundheitsschutz eingehalten werden.
Die Fair Wear Foundation (FWF) ist eine Initiative von NGOs, Gewerkschaften, sowie Wirtschafts- und Handelsverbänden. Textilfirmen können dort Mitglied werden und sich zur Verbesserung von sozialen Bedingungen und gerechten Löhnen in Nähfabriken verpflichten.

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Fokus auf Umwelt und Soziales
Zusätzlich zu den schon genannten Siegeln gibt es Organisationen, die auf beides Wert legen: Schonung natürlicher Ressourcen und faire Arbeitsbedingungen.
Hersteller, die das Siegel des Global Organic Textile Standard (GOTS) tragen, setzen mindestens 70% Naturfasern ein, die aus kontrolliert biologischer Produktion stammen. Die restlichen 30% dürfen aus Recyclingfasern bestehen, wie zum Beispiel recycletem Polyester. Auch hier wird die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet. Im sozialen Bereich werden die Kriterien der International Labour Organisation (ILO) beachtet.
Bei Made in Green aus der OekoTex-Familie müssen die zertifizierten Textilfabriken in den Bereichen Chemikalienmanagement, Umweltmanagement, Arbeitssicherheit, soziale Verantwortung und Qualitätsmanagement die Kriterien des „Sustainable Textil Producation“ (STeP) Programm einhalten. Alle Endprodukte werden nach dem Oeko-Tex Standard 100 schadstoffgeprüft.

Tierwohl
Da Bestandteile von Outdoorkleidung auch tierischen Ursprungs sein können – wie zum Beispiel Leder oder Daunen – sollte man als drittes Kriterium auch darauf achten, wie die Tiere zu Lebzeiten behandelt wurden. Folgende Siegel geben eine Orientierung:
Der Global Traceable Down Standard (Global TDS) versichert, dass die verwendeten Daunen nicht durch Lebendrupf gewonnen werden und die Gänse auch nicht stopfgemästet wurden. Es wird aber nicht nur die Phase zwischen Brut und Schlachtung kontrolliert, sondern auch die Lebensbedingungen der Elterntiere.
Ganz ohne tierische Bestandteile kommen Kleidungsstücke aus, die das Peta approved Vegan Siegel tragen.

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Neben den genannten Siegeln und Organisationen gibt es noch einige weitere, die sich ganz unterschiedliche Kriterien in der Kleidungsproduktion anschauen. Wichtig ist, sich vor dem Kauf zu informieren, was das Siegel beinhält und wie es von NGOs eingeschätzt wird.