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Bergsage

Der verschwundene Wald im Bichelsee

• 18. September 2017
1 Min. Lesezeit

Am Bichelsee an der Grenze der Kantone Thurgau und Zürich ist so einiges verschwunden. Neben zwei Burgen auch ein Wald – so erzählt es zumindest eine Sage.

Thurgau
Foto: mauritius images/ Erwin Streit
Wald und Wiesen im Thurgau
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Ort: Bichelsee, Thurgaus

Im Thurgau, dicht an der Grenze zum Kanton Zürich, liegt der Bichelsee beim gleichnamigen Dorf. Hier stand früher eine Burg. Über den See soll einst bis zum Haselberg, wo eine weitere Burg stand, eine Kette gezogen gewesen sein, die einem Eichhörnchen als Brücke diente, um in gefahrvollen Zeiten Briefe von einem Burgherrn zum anderen zu tragen.

An der Stelle des Bichelsees, in dessen dunkelgrünem Wasser sich die nahen waldigen Hügel spiegeln, war zudem einst ein Eichenwald, der einer frommen Witwe gehörte. Doch dieser wurde ihr von einem zwieträchtigen Nachbar genommen und wie viel sie auch klagte, ihr Jammer fand kein Gehör. Da verwünschte sie den geraubten Wald. Die Erde erbebte, ein schrecklicher Sturm brach los, feurige Zeichen drohten am Himmel und als der Tag wieder anbrach, breitete sich ein See über den verschwundenen Wald aus. Lange Zeit zerrissen die Fischernetze an den aus der Tiefe hervorragenden Eichen.

Noch lange Zeit glaubten die Einheimischen, der See sei unergründlich und stehe durch verborgene unterirdische Gänge mit weit entlegenen Gewässern in Verbindung.

(Quellen: Theodor Vernaleken, Alpensagen - Volksüberlieferungen aus der Schweiz, aus Vorarlberg, Kärnten, Steiermark, Salzburg, Ober- und Niederösterreich, Wien 1858, www.sagen.at)

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Der Bichelsee

Die Sage heute: Die Burgherren von Bichelsee sind im Jahre 1209 das erste Mal urkundlich erwähnt. Von den einstigen Burgen Alt-Bichelsee und Burg Landsberg ist heute kaum noch etwas erhalten.

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  • Burg Alt-Bichelsee: Auf einem Berggrat im Westen des Dorfes Bichelsee sind ein Wall und Gräben zu sehen.
  • Burg Landsberg: Die Burg wurde um 1250 erbaut – ihr Standort befand sich circa 100 m nördlich der Gemeindegrenze, auf dem Gemeindegebiet von Wängi. Sie verfiel zur Ruine und wurde schließlich als Steinbruch genutzt, der unter anderem zum Bau des Restaurants Löwen in Eschlikon diente.

Das Baden im Bichelsee ist ausschließlich vom Gelände der Badi Bichelsee in der Gemeinde Turbenthal (auf Zürcher Seite) aus gestattet.

Tourentipps

Der Bichelsee ist von Zürich aus in einer Dreiviertelstunde zu erreichen. Noch mehr Tourentipps rund um Zürich findest du hier:

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