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Berg-Know-How

Gefahrenmuster: Schnee nach langer Kälteperiode

• 10. Dezember 2019
1 Min. Lesezeit
von Robert Maruna

Ein Klassiker unter den Lawinenereignissen: Nach einer längeren Kälteperiode fängt es wieder zu schneien an und mit einhergehendem Wind wird der Neuschnee entsprechend verfrachtet. So entsteht binnen kürzester Zeit eine für den Wintersportler sehr heikle Lawinensituation. Warum dem so ist und wie ihr dieses Gefahrenmuster erkennen könnt, lest ihr hier.

Schnee nach langer Kälteperiode: Ein gut erkennbares, aber dennoch tückisches Gefahrenmuster
Foto: mauritius images / Herbert Berger / imageBROKER
Schnee nach langer Kälteperiode: Ein gut erkennbares, aber dennoch tückisches Gefahrenmuster
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Wir alle kennen die Situation: Endlich hat es nach einer längeren Kälte- und Trockenperiode wieder zu schneien begonnen und die Versuchung frischen Pulverschnee unter den Brettern zu versprüren ist groß. Jedoch gilt im Fall des Gefahrenmusters gm.5 „Schnee nach langer Kälteperiode“ eiserne Disziplin, sofern man nicht auf den Titelseiten regionaler Tagesblätter landen will. Defensives Verhalten und Geduld sind gefragt, nicht übermütiger Leichtsinn!

Gefahrenmuster

Gm.5 trifft auf zweierlei Situationen zu: Schnee nach einer längeren Kälteperiode oder bloß starker Wind nach einer Kälteperiode – beide Szenarien führen zu einer überaus heiklen Lawinensituation Durch Beobachtung der Wetterentwicklung und Analyse des Geländes auf Windzeichen kann sie allerdings gut erkannt werden. Denn das Problem ist offensichtlich: der frische Neuschnee (oder eben oberflächliche Altschnee) wird durch Windverfrachtung in Windschattenhängen in Form von Triebschneepaketen abgelagert und kommt dort auf einer lockeren, meist aus Schwimmschnee bestehenden Altschneedecke zu liegen. Triebschnee und Altschnee sind sehr schlecht miteinander verbunden, sodass die Schneedecke nur noch darauf wartet, durch die Zusatzbelastung eines oder mehrer Wintersportler gestört zu werden.

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Erkennen

Hier gilt es die Wettersituation über einen längeren Zeitraum im Auge zu behalten, so kann eine längere Kälteperiode (zumeist treten mehrere Kälteperioden pro Winter ein) dem Wintersportler nicht unbemerkt bleiben. Während der Kälteperiode entspannt sich die Lawinensituation im Regelfall, sodass gegen Ende die Lawinengefahr meist gering ist. Sobald es jedoch zu schneien beginnt und stürmischer Wind einsetzt (starker Wind ohne Schneefall kann bereits ausreichen) kommt es zu einem rapiden Anstieg der Lawinengefahr – doch auch diese Wetterveränderung sollte dem geschulten Skitourengeher, Freerider und Wintersportler nicht entgehen!

Das Gefahrenmuster gm.5 „Schnee nach langer Kälteperiode“ ist zwar gut zu erkennen, heimtückisch ist die Situation aber dennoch: Binnen weniger Stunden kann ein vorher noch bedenkenlos zu befahrender Hang schnell zur tödlichen Falle werden.

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