Hochgefühle am Sonnjoch
Am vierten Tag der Bergwelten-Hüttenwoche heißt es für die Bergwelten-Online-Redaktion Wanderschuhe schnüren. Wir erklimmen das Sonnjoch (2.457 m) im Naturpark Karwendel.

Heute klingelt uns der Wecker früher als gewohnt aus dem Bett. Das Aufstehen fällt mir aber leicht, schließlich steht eine der schönsten Wanderungen der Region – und für mich Highlight der Bergwelten-Hüttenwoche – auf dem Programm: Wir besteigen das 2.457 Meter hohe Sonnjoch. Damit es nicht zu heiß wird, wollen wir zeitig aufbrechen.
Bereits beim ersten Blick aus der Balkontür wird mir klar: Heute ist ein feiner Tag! Die Hasen im Streichelzoo hoppeln gerade schlaftrunken aus den Ställen, während die Vögel ringsum um die Wette zwitschern. Die umliegenden Berge des Karwendels – die gestern ihre Gipfel noch vor uns in den Wolken versteckten – präsentieren sich in voller Pracht im Morgenlicht. In der Ferne klingeln Kuhglocken. Für einen Moment bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich schon wach bin oder noch träume. Dann holt mich mein grummelnder Bauch in die Realität zurück. Zeit für Frühstück! Oder sollte ich Festmahl schreiben? Vom Müsli über verschiedenste Wurst-, Käse- und Marmeladensorten bis hin zu Muffins: Die Gramai Alm lässt keine Morgen-Wünsche offen.

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Bestens gestärkt treffen wir gegen 07:00 Uhr unseren Bergführer Thomas Nothdurfter, der uns bereits am Dienstag sicher auf die Rotspitze geführt hat. Kurz bleiben wir noch beim Streichelzoo hängen – die borstigen Bäuche der Baby-Schweine kraulen sich schließlich nicht von selbst – bevor wir Richtung Talschluss aufbrechen.
Obwohl sich das Sonnjoch von den meisten Seiten mit seinen schroffen Wänden gegenüber Wanderern eher abweisend präsentiert, gibt es über den West-Rücken einen technisch nicht allzu schweren – wenn auch sehr steilen – Weg auf seinen Gipfel. Besonders lohnend daran: Die rund 5 km und 1.200 hm verlaufen kaum im Wald, was die Tour äußerst aussichtsreich macht – und sonnenexponiert, also bald aufbrechen!
Mit jedem Höhenmeter eröffnen sich tiefere Blicke in den Naturpark Karwendel. In der Ferne können wir sogar ein paar Steinböcke beobachten. Ich komme gar nicht mehr aus dem Staunen raus. Thomas Geschichten – wie von seiner 32-Seillängen-Erstbegehung („Herzschlag der Leidenschaft“) durch die Südwand des Sonnjochs – und der immer imposanter werdende Ausblick, vor allem ab der Gramai-Hochleger-Schutzhütte, lassen den Aufstieg beinahe zu schnell verfliegen.
Ein paar „Bist du deppert, ist das schön“ und „Wahnsinn, wie genial ist das bitte?“ später, befinden wir uns auch schon am West-Rücken über den wir bei bestem Wetter die letzten Meter bestreiten. Der Weg wird ein wenig ausgesetzt, ist mit Trittsicherheit aber gut zu meistern. Mein Grinsen reicht von einem Ohr bis zum anderen. Die umliegende Bergwelt präsentiert sich heute beinahe schon kitschig.
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Die Rast nutzen wir für eine von Thomas moderierte Gipfelschau. „Da in der Ferne seht ihr den Großglockner. Dort ist der Großvenediger und hier der Olperer. Gleich da drüben ist die Hochiss, auf der ihr am Montag wart.“ Was für ein Tag, was für ein Aussichtsberg!
Nach einem kleinen Freudentanz machen wir uns für den Abstieg bereit. Zurück geht es über denselben Weg. Man kann das Sonnjoch auch überschreiten, da der Nordgrat aber deutlich anspruchsvoller ist, entscheiden wir uns über den Normalweg abzusteigen – schließlich haben wir schon einige anstrengende Tage in den Beinen und wollen es heute lieber „gemütlich“ angehen.
Nach flotten 45 Minuten mit Trailrunning-Einlagen erreichen wir die urige und entschleunigende Gramai-Hochleger-Schutzhütte (1.750 m), bei der wir auf den Gipfelerfolg anstoßen und uns mit einer Brettljause belohnen. Zum Abschied bekommen wir vom sympathischen Hüttenpächter-Pärchen Chrissi und Kathi noch eine Runde Honig-Zirben-Schnaps kredenzt, die uns noch einmal für die letzten 500 hm ins Tal motiviert.
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Apropos feuchtfröhlich: Auf dem Weg nach unten legen wir noch einen kleinen Zwischenstopp beim Gramai Wasserfall ein, wo wir uns mit einer Naturdusche gönnen. Erfrischt schlendern wir die letzten Meter zur Gramai Alm zurück, die wir gegen 14:00 – müde, aber glücklich – erreichen. Wohlverdient lassen wir den Tag im Wellnessbereich ausklingen, der zu unserem Glück heute bis 22:30 geöffnet hat – unsere Wadl'n danken es! Während wir auf der Sprudelliege entspannen, blicken wir ein letztes Mal zum Sonnjoch-Gipfel hoch und freuen uns auf den letzten Tag!
Die Tour im Detail
Die Redaktion bedankt sich bei Tatonka für die Ausstattung und bei Achensee Tourismus für die Organisation dieser Hüttenwoche.