Der Wildsee Pizol im Portrait
Foto: Foto von Boris Baldinger auf Unsplash
Der türkis schimmernde Wildsee liegt im Pizolgebiet auf 2.493 Metern über Meer unterhalb der wildromantischen Wildseeluggen. In einer hochalpinen Berglandschaft findet man den Bergsee wenige hundert Meter nördlich vom ehemaligen Pizolgletscher und vom Gipfel des Pizols. Der Wildsee befindet auf Melser Gemeindegebiet im Kanton St. Gallen. Von der Bergstation der Pizolbahnen erreicht man ihn in einer gut einstündigen Wanderung. Gerade in den wärmeren Wandermonaten ist dieser Wanderweg am Wochenende gerne besucht.
Am Wildsee befindet sich der höchste Punkt der 5-Seen-Wanderung, die am Wangsersee beginnt und neben dem unterhalb gelegenen Schottensee auch am Schwarzsee und Baschalvasee vorbeiführt.
Lage
Der Wildsee befindet sich auf Melser Gemeindegebiet im Heidiland des Kanton St. Gallen. Er liegt unterhalb der Wildseeluggen, einem Übergang westlich der Pizolhütte, dem Gipfel des Pizols und nördlich des Pizolgletschers.
Erreichbar ist der Wildsee in ein wenig mehr als einer Stunde ab der Pizolhütte (2.227 m), die in der Nähe der Bergstation der Pizolbahn liegt. Er befindet sich auch auf der Route der 5-Seen-Wanderung, in deren Rahmen neben dem Wildsee auch der Wangsersee, der Schottensee, der Schwarzsee und der Baschalvasee besucht werden.
Charakteristik
Der Wildsee ist – nicht nur aufgrund seiner Höhe – ein wahrlich alpiner Bergsee. Mit etwas Glück spiegeln sich im türkisblauen Wasser des Sees der Pizol und die Grauen Hörner.
Geologie
Der Wildsee am Pizol in den Glarner Alpen (Kanton St, Gallen/Schweiz) ist ein tiefblauer, fast herzförmiger Karsee im nördlichen Vorfeld des fast verschwundenen Pizol-Gletschers, der vor nicht allzu langer Zeit noch weite Teile des flachen Kars an der Nordabdachung des Pizol-Gipfels (2.844 m) bedeckte.
Der See liegt grossteils in einem Felskar aus grauen und grünen Konglomeraten und Sandsteinen, die vom Gletscher in charakteristischer Weise abgeschürft, zugerundet (Rundhöcker) und ausgeräumt wurden. Der Seeausfluss erfolgt an einer tief eingeschnittenen, schmalen Felsrinne nach Norden.
Die Spuren der Gletscheraktivität aus der Kleinen Eiszeit (vergangene 600 Jahre mit dem letzten Höhepunkt um 1850) sieht man im Hinterland des Sees in Form von Moränenablagerungen und Blockgletschern (Permafrosterscheinungen).
Die genannten Konglomerate und Sandsteine, die die Seeufer säumen und die Karschwelle aufbauen, wurden in der Permzeit vor ca. 300 bis 250 Millionen Jahren an Land als mächtige Fluss- und Wildbachablagerungen in Form von Muren- und Schwemmkegeln gebildet.
Sie sind das Ergebnis der Abtragung grosser Land- und Gebirgsflächen. Diese Gesteine werden als Alpiner Verruccano bezeichnet und sind nach dem Monte Verrucca bei Pisa benannt. Sie sind in den Alpen weit verbreitet, insbesondere in der Lombardei und in den Glarner Alpen.
Fauna und Flora
Die UNESCO-Welterberegion Sardona verfügt über eine enorme Vielfalt an Gesteinen, Strukturen, Geländeformen und Landschaften. Diese bildet die Basis für die grosse Biodiversität, die hier anzutreffen ist.
Die Gebirgslandschaft bietet gute Voraussetzungen für zahlreiche Tiere und Pflanzen, weil sie sich immer noch in einem sehr ursprünglichen Zustand befindet. Hier wurden 1911 die ersten der damals ausgerotteten Steinböcke in der Schweiz wieder angesiedelt. Auch für die erstmalige Auswilderung der stolzen Bartgeier in den Nordalpen boten die vielfältigen Landschaften der Region Sardona beste Voraussetzungen.
Gut zu wissen
Der Pizolgletscher zerfiel während der Dürre und Hitze 2018, 2019 wurden seine Reste das letzte Mal vermessen.
Anreise und Parkplatz
Von Westen kommend fährt man auf der A3 über Walensee und nimmt die Ausfahrt Sargans. Über die Bahnhofsstraße gelangt man in den Ortsteil Wangs.
Bei der Pizolbahn Wangs befindet sich ein großer Parkplatz.
Kürzester Weg zum See
Um zum Ausgangspunkt der Wanderung zu gelangen, fährt man mit den Pizolbahnen in drei Abschnitten von Wangs zur Pizolhütte (2.227 m) am Wangsersee. Von dort steigt man ca. eine Stunde zur Wildseeluggen auf, wo man die traumhafte Weitsicht auf die Ostschweizer, Bündner und österreichischen Alpen erstmalig so richtig ausgiebig geniesst.
Touren in der Umgebung
Pizolgipfel
Alpine Wanderung im Kanton St. Gallen von der Pizolhütte (2.227 m) über die wildromantische Wildseeluggen, vorbei am Gelände des ehemaligen Pizolgletschers zum aussichtsreichen Gipfel des Pizols (2.844 m). Von hier aus hat man eine atemberaubende Weitsicht auf die umliegenden Gipfel der Ostschweizer, Bündner und österreichischen Alpen.
Auf der neuen, attraktiven Route lässt sich der Pizolgipfel mit seinem faszinierenden Panorama ohne Überquerung des Gletschergeländes erreichen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind jedoch dennoch zwingend bei dieser Tour.
5-Seen-Wanderung
Die 5-Seen-Tour ist eine der schönsten Panoramawanderungen der Schweiz. Der gut ausgebaute Bergwanderweg durch die abwechslungsreiche hochalpine Landschaft hat viel Abwechslung zu bieten und ist durch fünf kristallklare Bergseen und Einblicke ins UNESCO-Weltnaturerbe Sardona geprägt. Die Wanderung führt neben dem Wildsee an folgenden Seen vorbei: Wangsersee, Schottensee, Schwarzsee, Baschalvaseee.
Infos in Kürze
Höhenlage: 2.435 m
Gebirgsgruppe: St. Gallen, Schweiz
Größe in Hektar: 7,3 ha
Max. Tiefe: 26 m
Mountainbiken erlaubt: ja
Erreichbarkeit im Winter: ja
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Unterwegs am Pizol