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Kulinarisches Erbe

Alpine Delikatessen: Glarner Schabziger

• 20. April 2018
2 Min. Lesezeit

Der Gewürzkäse aus dem Kanton Glarus war der womöglich erste Markenartikel der Schweiz. Auch nach über tausend Jahren wird er gerne – aber auf ganz besondere Weise – gegessen.

Der Glarner Schabziger
Foto: www.sylvanmueller.ch
Markenkäse mit langer Tradition: Der Glarner Schabziger
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Als traditioneller Sauermilchkäse des ostalpinen Raums ist der Glarner Schabziger eines der ältesten Markenprodukte der Schweiz. Auf den Glarner Alpen soll er bereits seit dem 8. Jahrhundert hergestellt worden sein. Von da an bis ins späte 14. Jahrhundert stand das Glarnerland im Besitz des Klosters Säckingen. Es wird vermutet, dass ein Teil der Abgaben an das Kloster aus Ziger bestand. Weil der weiße Magerkäse den Säckinger Stiftsdamen aber zu fade war, würzten sie ihn mit Hornklee aus dem eigenen Klostergarten, einem stark duftenden Kraut, das wahrscheinlich Kreuzfahrer aus Kleinasien mitgebracht hatten. Ab dem 15. Jahrhundert begannen sie ihn auch zu prägen, um ihn vor Nachahmung zu schützen. Einer anderen Auffassung nach waren es die Glarner Bürger, die 1463 Qualitätskriterien und Herkunftsstempel gesetzlich verankerten.

Holzbrücke zur ehemaligen Klosterinsel in Säckingen
Foto: Wikipedia/ Хрюша
Holzbrücke zur ehemaligen Klosterinsel in Säckingen

Magermilchziger wurde früher in vielen Regionen des Alpenraums hergestellt und war sozusagen ein Nebenprodukt der Butterproduktion. Bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts (in manchen Gegenden noch weit darüber hinaus) wanderten sogenannte Zigerfraueli und Zigermandli mit ihren Körben durch die Schweiz und bis in den süddeutschen Raum und verkauften den Glarner Ziger.

Herstellung

Hergestellt wird er aus Magermilch, die bis zum Siedepunkt gebracht und eingesäuert wird. Vermischt mit Salz reift er danach einige Zeit vor sich hin, bevor er mit getrocknetem Zigerklee (Trigonella careulea) durch die Zigermühle getrieben wird.

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Verwendung

Anders als die meisten anderen Käsesorten wird der Schabziger nicht am Stück gegessen, sondern hauptsächlich gerieben. Damit gibt man diversen Gerichten eine spezifische Note. Dazu gehören z.B. Zigerhörnli (Teigwaren mit Ziger), Zigerfondue (Käsefondue mit Zigerzugabe) oder Zigerbrüt (Butterbrot mit Ziger).

Zigerbrüt mit Zigerstöckli und Zigermühle

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Verbreitung

Nebst einer zentralen Verarbeitungs- und Vermarktungsorganisation für alle Glarner Rohzigerhersteller gibt es heute nur noch im Toggenburg drei unabhängige Produzenten für eine ähnliche Zigerart, den Toggenburger Ziger, der zusätzlich zum Zigerklee auch Kümmel enthält. Früher wurden dem Ziger auch andere Gewürzpflanzen wie etwa getrocknete Schafgarbe beigemischt.

Wo bekomme ich Glarner Schabziger?

Vertreiber der Spezialität sind auf www.geska.ch und www.alpenweit.de gelistet.

Hier findest du einige Schabziger Rezepte

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Foto: AT Verlag
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