
In jeder Hinsicht eine echte Paradetour. Foto: Ulf Streubel und Matthias Schopp 
Der Gipfelaufbau des Rindalphorns. Foto: Ulf Streubel und Matthias Schopp 
Unverspurtes Gelände auf dem Weg zum Rindalphorn. Foto: Ulf Streubel und Matthias Schopp 
Für die letzten Meter braucht es einen sicheren Tritt. Foto: Ulf Streubel und Matthias Schopp Bildergalerie (4)

Zur Königin der Nagelfluhkette: Mag der Hochgrat mit seinen 1.833 m der höchste Punkt der Nagelfluhkette in den Allgäuer Alpen sein, so gilt doch das gerade mal ein Dutzend Meter niedrigere Rindalphorn als heimliche Königin dieser 15 Gipfel umfassenden Perlenschnur zwischen Hochhäderich und Mittagberg. Eine winterliche Gesamtüberschreitung aller Gipfel vom Hochgrat bis nach Immenstadt ist all denen vorbehalten, die die konditionelle Voraussetzung und alpinistische Erfahrung mitbringen. Für starke Schneeschuhgeher stellt bereits die „kleine Überschreitung“ bis zur Gündlesscharte eine ungemein lohnende Bergfahrt dar, deren Schwierigkeiten sich im überschaubaren Rahmen halten und die bei sicheren äußeren Verhältnissen zu den lohnendsten Touren im westlichen Teil der Allgäuer Alpen gezählt werden darf.
Dezember
Einkehrmöglichkeit


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Strecke: 10-15 km Aufstieg: 900-1.200 m Dauer: 4-6 h
Diese Tour stammt aus dem Schneeschuhführer „Allgäu - Alpenvorland und Allgäuer Hochalpen“ von Ulf Streubel und Matthias Schopp, erschienen im Bergverlag Rother.
Wegbeschreibung
Anstieg Hochgrat
Sofern man nicht im Staufner Haus übernachtet hat, beginnt die Unternehmung an der Talstation der Hochgratbahn, 856 m, mit welche rman mühelos die ersten 850 Höhenmeter überwindet. An der Bergstation empfängt einen ein umwerfendes Panorama vom Alpenvorland im Norden bis weit hinein ins Gebirge. Die Schneeschuhe können direkt bei der Bergstation angelegt werden, an der der moderate Aufstieg zum Gipfel des Hochgrat, 1.833 m, beginnt. Der Aufstieg ist sowohl entlang des Gratrückens, als auch in der südlichen Flanke möglich.
Anstieg Rindalphorn
Vom Gipfel steigt man ca. 30 Höhenmeter wieder nach Süden und dann im zweiten, großen Schlauch nach Osten recht steil hinab. Am Ende dieses Schlauches ist die Gütlealpe zu sehen. Ein Abstieg eine Rinne weiter nördlich ist ebenfalls möglich, jedoch steiler und heikler. Auf ca. 1.630 m sollte man über eine Schwachstelle in den linken Begrenzungsfelsen nach Nordosten wechseln und hier bis kurz vor die Gütlealpe, 1.568 m, traversieren.
Es folgt der zweite Anstieg über die Brunnenauscharte, 1.626 m, dann immer am breiten Gratrücken entlang über den vorgelagerten Gelchenwanger Kopf zur Scharte vor dem felsigen Gipfelaufbau und schließlich in bester Hochtourenmanier über den schmalen Grat zum Gipfel des Rindalphorns, 1.821 m.
Abstieg
Auch hier steigt man die wenigen Meter zurück zur Scharte und im nach Osten abfallenden Schlauch, zuletzt flach, zur Gündlesscharte, 1.550 m, hinunter. Der nordseitige Abstieg von dieser stellt die Schlüsselstelle dar (evtl. Pickel und Steigeisen): Auf wenigen Metern muss der gut 40 Grad steile Hang abgestiegen werden, ehe man rasch durchatmen und den weiteren Abstieg wieder voll genießen kann.
Der Weg zur Rindalpe, 1.244 m, verläuft grob in nordwestlicher Richtung, ist jedoch nicht exakt vorgegeben. Nach der Rindalpe orientiert man sich eher nordöstlich und trifft am Waldrand bald auf einen deutlichen Weg, der einen, einmal rechts haltend, zu einer kleinen Holzbrücke und schließlich in den Talgrund des Ehrenschwanger Tals bringt. Die letzte Kehre kann man im Wald problemlos abkürzen. Ab der Hohen Brücke steht schließlich noch ein flacher, aber recht langer Hatsch talauswärts bevor, ehe man am Parkplatz auf eine große Schneeschuhtour zurückblicken kann.
Anforderungen
Bis zum Hochgrat moderat (WT3), danach hochalpine Schneeschuhtour: Der Weiterweg in den nagelfluhtypischen „Schläuchen“ erfordert absolut sicheres Schneeschuhgehen und sehr gute äußere Bedingungen (oft WT5, Schlüsselstelle nach der Gündlesscharte kurz, aber herzhaft WT6), weiterer Abstieg recht einfach (WT2 und WT1).
Orientierung
Bei guter Sicht meist recht einfach, zwischen Gündlesscharte und Hohe Brücke etwas anspruchsvoller, Tour keinesfalls bei Nebel begehen.
Lawinengefährdung
Sichere Verhältnisse sind für diese Überschreitung zwingend notwendig.
Einkehrmöglichkeit
Bergrestaurant am Hochgrat, 1.705 m, an der Bergstation der Hochgratbahn, geöffnet wie Bahnbetrieb tägl. 9 – 16:30 Uhr; Übernachtungsmöglichkeit 0.15 Std. unterhalb der Bergbahnstation: Staufner Haus, 1.604 m, DAV, geöffnet ab den Weihnachtsferien bis ca. Mitte März von Do. 12 Uhr bis So. 17 Uhr.
Anfahrt und Parken
Talstation Hochgratbahn (Markt Oberstaufen), 856 m
kostenpflichtiger Großparkplatz
Zug bis Oberstaufen, Bus Linie 95 (Kalzhofen-Oberstaufen-Hochgratbahn) zur Hochgratbahn und mit dieser hinauf zur Bergstation.
dem Bergwelten Club!

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