16.800 Touren,  1.600 Hütten  und täglich Neues aus den Bergen
Nachgefragt bei Grayl

Kann ich Wasser aus Gebirgsbächen ohne Bedenken trinken?

Anzeige

In der Kategorie „Nachgefragt bei …“ beantworten wir jedes Mal eine besonders spannende Frage zu einem Produkt oder einem aktuellen Thema. Diesmal hat uns der weltweite Experte für Wasseraufbereitung Grayl verraten, ob man am Berg das Wasser sorgenfrei trinken kann.

Bist du sicher, dass dieses Wasser sauber genug zum Trinken ist?
Foto: Luke Vodell – Unsplash
Bist du sicher, dass dieses Wasser sauber genug zum Trinken ist?

Die meisten von uns mussten es schon schmerzvoll am eigenen Leib erfahren: Nichts vermiest dir deine Bergtour oder deinen Campingurlaub so sehr wie verunreinigtes Trinkwasser. Oft reicht schon ein kleiner Schluck und der Magen reagiert mit heftigem Durchfall und Erbrechen. Damit dir das nicht passiert, haben wir dir die wichtigsten Informationen rund um das Thema Trinkwasser am Berg zusammengefasst.

Darum solltest du das Wasser aus freien Gewässern vor dem Trinken aufbereiten

Egal ob Algen, Pestizide, Kuhmist oder gefährliche Krankheitserreger – selbst im vermeintlich klaren Bachwasser lauern oft unsichtbare Gefahren. Die Palette unerwünschter Gäste reicht von Bakterien wie E. Coli, Cholera, Salmonellen über Ein- und Mehrzellern bis hin zu Viren. Auch Pestizide, Nitrate oder Schwermetalle aus Industrie und Landwirtschaft befinden sich im Wasser und können bei wiederholtem Genuss gefährlich sein. Deshalb im Zweifel das Wasser lieber aufbereiten, statt später zu leiden.

Damit du beim Thema Wasseraufbereitung nicht im Trüben fischst, erläutern wir gemeinsam mit Grayl alle vier möglichen Methoden – inklusive Vor- und Nachteilen.
Foto: Grayl
Damit du beim Thema Wasseraufbereitung nicht im Trüben fischst, erläutern wir gemeinsam mit Grayl alle vier möglichen Methoden – inklusive Vor- und Nachteilen.

Die vier Wege der Wasseraufbereitung

Also, wie kommt man beim Bergsteigen, Trekking oder Campen an Trinkwasser, ohne große Vorräte schleppen zu müssen? Unterwegs gibt es vier Möglichkeiten, um kontaminiertes Süßwasser in einwandfreies Trinkwasser zu verwandeln:

1. Wasser abkochen

Ist das Wasser nicht zu stark mit Trübstoffen versetzt, kannst du das Wasser einfach abkochen. Auf Meereshöhe beträgt die empfohlene Siedezeit mindestens fünf Minuten. Geht es in die Berge, dauert das Abkochen entsprechend länger, da der Siedepunkt mit steigender Höhe niedriger wird. Als Faustregel gilt: 1 Minute länger abkochen pro 150 Höhenmeter.

Nachteile:

  • Zeit- und energieintensiv – besonders in der Höhe und bei größeren Mengen

  • Chemikalien und Schwebstoffe bleiben im Wasser

  • Wasser muss abkühlen, bevor es getrunken oder umgefüllt werden kann

  • Kocher ist auf kurzen Touren nicht dabei

  • Funktioniert nur bei klarem Wasser

2. Chemische Wasseraufbereitung

Alternativ kannst du optisch klares Wasser schnell und zuverlässig mit chemischen Mitteln aufbereiten. Durch Zugabe von Chlor, Jod oder Silberionen werden Bakterien, Viren und die allermeisten Pilze zuverlässig abgetötet. Den unangenehmen Beigeschmack kann man zum Teil mit Aktivkohle binden.

Vorteile:

  • Schnell und zuverlässig

  • Macht das Wasser bis zu 6 Monate haltbar

Nachteile:

  • Hilft nicht gegen Trübstoffe und Chemikalien

  • Halogene verbleiben im Trinkwasser

  • Chemischer Geschmack

3. UV-Bestrahlung von Wasser

Auch UV-C-Licht macht Bakterien, Viren und die meisten Pilze innerhalb kürzester Zeit unschädlich. War diese Methode der Wasseraufbereitung früher auf den industriellen Großeinsatz beschränkt, gibt es inzwischen handliche, batteriebetriebene Geräte fürs Campen und Trekking.

Vorteile:

  • Kommt ohne Chemie aus

  • Schnelle und einfache Handhabung

Nachteile:

  • Funktioniert nur bei klarem Wasser zuverlässig

  • Strom- bzw. Batteriebedarf

  • Filtert keine Trübstoffe und Chemikalien

  • Hohe Anschaffungskosten

Riecht gut und schmeckt gut – mechanische Wasserfilter haben 0,2 bis 0,4 Mikrometer kleinen Poren, welche die meisten Krankheitserreger und Schwebstoffe zuverlässig zurückhalten.
Foto: Grayl
Riecht gut und schmeckt gut – mechanische Wasserfilter haben 0,2 bis 0,4 Mikrometer kleine Poren, welche die meisten Krankheitserreger und Schwebstoffe zuverlässig zurückhalten.

4. Mechanische Wasserfilter

Durch ihre mikroskopisch kleinen Poren halten Mikrofilter Krankheitserreger und Schwebstoffe mechanisch zurück. Der Großteil der Patogene – darunter Bakterien und Pilze – passen nicht durch die 0,2 bis 0,4 Mikrometer kleinen Poren und bleiben einfach stecken. Jedoch können Viren die Mikrofilter nach wie vor passieren, sofern sie nicht anderweitig unschädlich gemacht werden. Deshalb setzen Experten wie Grayl auf einen Kombi-Filter mit Aktivkohle und Ionenaustausch-Technologie. Auf diesem Weg werden zusätzlich auch kleinste Erreger sowie Geschmacks- und Geruchsstoffe in einem manuellen Filtervorgang gebunden.

Vorteile:

  • Filtert zuverlässig Chemikalien, Trübstoffe und die meisten Krankheitserreger

  • Auch geeignet für große Wassermengen

Der heilige Gral der Wasseraufbereitung

Fill, Press, Drink – oder schnell, vielseitig und einfach zu bedienen – das macht die praktischen Kombi-Filter von Grayl aus. Im Handumdrehen verwandelt die GeoPress 710 Milliliter kontaminiertes Brack- oder Seenwasser in gefiltertes, sauberes Trinkwasser. Die etwas kleinere und handlichere Schwesterflasche UltraPress filtert in der gleichen Zeit 500 Milliliter. Besonders praktisch: Sie passt in jede Fahrradhalterung.

Sauberes Trinkwasser immer und überall – die Purifier von Grayl vereinen Trinkflasche und Wasserfilter.
Foto: Grayl
Sauberes Trinkwasser immer und überall – die Purifier von Grayl vereinen Trinkflasche und Wasserfilter.

Sauberes Wasser in Sekunden

Und so funktioniert das System: Der äußere Behälter wird mit kontaminierten Wasser befüllt und das Wasser wird durch Herunterpressen der inneren Filtereinheit gereinigt. Durch diesen Prozess werden Bakterien, wie E.coli und Salmonellen aus dem Trinkwasser herausgefiltert. Gleichzeitig befreit der Aktivkohlefilter das Wasser von Mikroplastik, Chemikalien und Schwermetallen. Im Anschluss kann, ohne Umfüllen, direkt aus der Flasche getrunken werden.

Mehr zum Thema

Bergwelten entdecken