16.800 Touren,  1.600 Hütten  und täglich Neues aus den Bergen
Anzeige
Outdoor Hack

9 Tipps fürs Zelten im Winter

• 17. Dezember 2019
2 Min. Lesezeit

Im Winter hat die Zeltsaison Pause? Wer sagt eigentlich, dass es so sein muss? Mit den folgenden Tipps vom schwedischen Outdoor-Experten Johan Skullmann kannst du auch im Winter eine sichere Nacht im Freien erleben!

Zelten Winter
Foto: Unsplash/ Jamison Mcandie
Zelten Winter
Anzeige
Anzeige

1. Das richtige Zelt

Ein wintertaugliches Zelt muss reichlich Platz in Apsis und Innenzelt haben. Man hat nämlich mehr Ausrüstung dabei und ist in der dicken Winterkleidung auch nicht so beweglich. Wichtig ist ebenfalls, dass die Luftzirkulation durchgehend und reichlich von Längsseite zu Längsseite erfolgt. Die Lüftungsöffnungen müssen bei Schneetreiben geschlossen werden können.

2. Die richtige Stelle

Suche dir eine windgeschützte Stelle mit ausreichender Schneetiefe aus, damit du das Zelt verankern kannst. Vermeide aber unbedingt einen Standort in Schluchten, an schneebedeckten Hängen oder unter Schneeverwehungen. Schneeabgänge und Lawinen sind bedeutend gefährlicher als Wind und etwas Schneetreiben. Tritt den Schnee mit Skiern oder Schneeschuhen flach und lass ihn sich eine Viertelstunde lang verfestigen. Dann stellst du das Zelt ganz normal auf (mit dem Eingang auf der windabgewandten Seite), nimmst aber hierfür die Schnee- bzw. Sandheringe.

Beliebt auf Bergwelten

3. Verwende deine Heringe richtig

Schnee- bzw. Sandheringe werden entweder wie ganz normale Bodenheringe verwendet oder quer als T-Anker eingetrieben. Tritt den Schnee ringsherum richtig fest, lass die Heringe mindestens eine Viertelstunde lang festfrieren und spanne dann die Zeltleinen ab.

Auch beliebt

4. Sorge für stabile Verankerung

Achte darauf, dass du auch wirklich alle Befestigungspunkte benutzt. Schnee ist oft alles andere als eine sichere Verankerung und wenn der Sturm an mehreren Stellen am Zelt gleichzeitig zerrt, müssen die Kräfte richtig verteilt sein.

5. Baue einen Windschutz

Häufe etwas Schnee als Windschutz an den Zeltseiten auf, damit sich nicht so viel Schnee zwischen Außen – und Innenzelt ansammeln kann. Diese Windmauer sollte etwa einen Meter hoch und 3 bis 5 Meter vom Zelt entfernt sein (in Windrichtung). Ihr Rücken sollte scharf zugespitzt sein – damit sich der Wind daran bricht und der Treibschnee von deinem Zelt ferngehalten wird.

Zelten Winter
Foto: Unsplash/ Wolfgang Lutz
Zeltplatz im Winter: Windgeschützt aber nicht in Gefahrenzonen

6. Grabe dir einen Fußraum

Wenn das Zelt steht und die Windmauer fertig ist, gräbst zu guter Letzt eine Fußgrube in der Apsis, damit du bequem am Innenzeltrand sitzen kannst, mit den Füßen in der Apsis.

Anzeige

7. Unterschätze den Schnee nicht

Es besteht immer die Gefahr, dass Teile der ausgegrabenen Apsis vom Schnee zugeweht werden. Deshalb keine losen Teile in der Apsis liegen lassen! Alle Rucksäcke und Taschen ordentlich verschließen.

8. Nimm einen zweiten Gestängesatz mit

Bei längeren Touren in der Wildnis solltest du grundsätzlich einen zweiten Gestängesatz in den Gestängekanälen haben. Sie sorgen für zusätzliche Stabilität bei Schnee und Wind. Dann besteht nämlich die größte Gefahr, dass das Zelt zusammenbrich.

9. Verwende eine zusätzliche Isomatte

Verwende im Winter am besten doppelte Isomatten, eine aus Schaumstoff und eine aufblasbare mit Pumpe. Eine selbstaufblasbare Isomatte bläst sich nämlich in den seltensten Fällen richtig auf, schon gar nicht im Winter.

Zur Person

Johan Skullman Fjällräven
Foto: Fjällräven
Outdoor-Experte Johan Skullman

Johan Skullman ist Outdoor-Experte und Produkttester beim schwedischen Ausrüster Fjällräven – und in Skandinavien generell eine Institution. Der Schwede ist ehemaliger Armee-Offizier und in dieser Funktion über 30 Jahre lang um die Welt gereist. Dabei hat er vieles über funktionelles Design, Textiltechnik und angewandte Physiologie gelernt.

Mehr zum Thema

Bergwelten entdecken