Hermann Huber: „Berge haben mein Leben geprägt“
Eines ist sicher: Wir alle verbringen nun viel Zeit daheim und nicht draußen. Doch die Berge können wir uns auch nach Hause holen. Wege, wie man das schafft, gibt es wohl ganz viele: Vom Stubenhocker bis zum Bergfex – wir stellen nun täglich 5 Fragen an Menschen aus dem Bergwelten-Umfeld und gewähren euch so Einblick in ihren neuen Alltag innerhalb der eigenen vier Wände. Den Anfang macht die bayerische Bergsteigerlegende Hermann Huber. Mit seinen 89 Jahren ist er immer noch extrem aktiv – nur aktuell eben nicht in den Bergen.
Bergwelten: Wo bist du gerade?
Momentan bin ich Zuhause. Im Süden von München. Möchte aber später noch in den Perlacher Forst gehen, um eine kleine Wanderung durch den Wald zu machen.
Wie gestaltet sich nun dein alltägliches Leben?
Stets ohne Langeweile. Wir sind zu zweit im Haus. Meine Enkeltochter Laura ist vor einigen Monaten bei mir eingezogen und arbeitet nun hier als Geigenbauerin. Unser Zusammenleben harmoniert wunderbar.
Wie holst du dir die Berge nach Hause?
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Berge haben mein Leben geprägt. Ich schöpfe Kraft und Energie aus dem Erlebten und Allem, was ich erleben durfte. Da ich Tagebuch geführt habe und immer noch führe, sind meine Erlebnisse dokumentiert und ich lese gerne und oft in meinen Dokumenten. Zudem telefoniere ich mit guten Freunden - zu fast allen habe ich einen Bergbezug.
Wie hältst du deinen Körper und Geist gerade fit?
Täglich mache ich meine Morgengymnastik. Zwei bis dreimal die Woche steige ich auf mein Ergo-Rad. Dazu mache ich Waldwanderungen in der näheren Umgebung.
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Was meinen Geist betrifft, so lese ich sicher mehr als sonst. Auch höre und schaue ich TV- und Radio-Sendungen mit Sinngehalt. Zwischendrin meditieren und gute internationale Freunde per E-Mail kontaktieren.
Wovon träumst du, wenn du an die Berge denkst?
Oft denke ich an besonders schöne, prägende Erlebnisse - auch in den jungen Jahren als Bergsteiger. Auch die weltweiten Beziehungen zu Bergsteigern haben mir unheimlich viel gegeben und erfreuen mich bis heute.
Besonders gerne fahre ich in die Bayerischen Voralpen - eine kleine Bergwanderung oder eine E-Mountainbike-Tour geht auch heute noch. Das Auto ist, nebenbei bemerkt, ein praktischer "Virus-Schutzkäfig", wie sonst auch bei Blitzschlag.
Aber natürlich bin ich allein unterwegs und halte den notwendigen Abstand von mindestens 1, 5m ein. In meinem Alter zähle ich wohl zu der Risikogruppe dazu, auch wenn ich mich fit und gesund fühle.