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Selbstgemacht

Rotöl aus Johanniskraut zum Selbermachen

• 25. Juli 2017
2 Min. Lesezeit
von Valerie Jarolim

Man nehme: Johanniskraut und erhalte ein leuchtend rotes Öl, das ein zuverlässiger Helfer bei diversen Hautproblemen ist. Valerie Jarolim von Blatt & Dorn verrät uns, wie man das sogenannte Rotöl selbst herstellen kann.

Rotöl aus Johanniskraut
Foto: Valerie Jarolim
Rotöl aus Johanniskraut: Helfer bei Hautproblemen
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Rotöl wird aus den Blüten des Johanniskrauts hergestellt und ist auch als Johanniskrautöl bekannt. Es ist ein natürlicher und schnell hergestellter Helfer bei diversen Hautproblemen. Äußerlich angewendet (Einreibung) wird es dank seiner entzündungshemmenden und wundheilenden Wirkung seit jeher bei schlecht heilenden Narben, Verbrennungen und Erkrankungen wie Rheuma verwendet. Auch bei Muskelschmerzen, Hexenschuss, Verstauchungen und Sonnenbrand kann es regelrechte Wunder wirken.

Seinen Namen hat das Rotöl von der leuchtend roten Farbe des fertigen Öls. Auf den Blütenblättern befinden sich winzig kleine Farbdrüsen, die bei genauer Betrachtung als schwarze Punkte erkennbar sind. Diese zeichnen für die rote Farbe des Öls verantwortlich. Das bis zu 90 cm hoch wachsende Johanniskraut findet man als Wildpflanze ab Juni und zwar bevorzugt an sonnigen und steinigen Standorten wie Böschungen, Wiesen und am Waldrand.

Johanniskraut
Foto: Valerie Jarolim
Johanniskraut: Wächst ab Juni an sonnigen und steinigen Standorten

Das Johanniskraut wird am besten mit einer Schere ein paar Zentimeter über dem Erdboden abgeschnitten. Wichtig dabei ist: das Kraut sollte nur bei gutem Wetter, also an warmen und sonnigen Tagen, gesammelt werden.

An folgenden Merkmalen erkennt man das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum):

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  • Die gelbe Blüte besteht aus fünf gelben Blütenblättern und vielen Staubgefäßen, die beim Zerreiben zwischen den Fingern rote Farbe abgeben.
  • Der Stängel ist zweikantig.
  • Hält man die grünen Laubblätter gegen das Licht, erscheinen diese aufgrund der transparenten Öldrüsen „durchlöchert“.

Zur Herstellung des natürlichen Rotöls bedarf es nur weniger Zutaten und Handgriffe.

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Zubereitung:

  1. Blüten von den Stängeln zupfen und grob zerkleinern. Ein paar Blätter können ruhig dabei sein.
  2. Ein sauberes, verschließbares Glas zu zwei Dritteln mit den Pflanzenteilen befüllen und vollständig mit einem flüssigen Pflanzenöl (Oliven-, Mandel-, Jojoba- oder Sonnenblumenöl) aufgießen.
  3. Glas verschließen und gut schütteln.
  4. An einem sonnigen und warmen Platz etwa vier Wochen stehen lassen. Öfters schütteln.
Rotöl: Zerkleinerte Johanniskrautblüten
Foto: Valerie Jarolim
Rotöl: Zerkleinerte Johanniskrautblüten

Anschließend kann das Öl durch ein Tuch oder einen Filter abgeseiht und abgefüllt werden. Das Rotöl ist dunkel und kühl gelagert etwa ein Jahr lang haltbar. Bei (oben angeführten) Hautproblemen und Erkrankungen wird es einfach auf die betroffene Stelle aufgetragen und leicht einmassiert.

Aus den sonnengelben Blüten kann nicht nur heilendes Rotöl, sondern auch ein stimmungsaufhellender, nervenstärkender Tee hergestellt werden. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass es kaum eine andere Pflanze gibt, die das Johanniskraut in seiner Funktion als Antidepressivum übertrifft. Um diese Wirkung voll entfalten zu können, muss der Johanniskraut-Tee als Kur regelmäßig über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.

Rotöl aus Johanniskrautblüten
Foto: Valerie Jarolim
Rotöl: Die zerkleinerten Johanniskrautblüten werden mit Öl aufgegossen

Achtung: Bei innerlicher Anwendung von Johanniskraut (als Kur-Tee) kann es zu erhöhter Lichtempfindlichkeit und in Folge zu Sonnenbrand und Pigmentflecken kommen. Langes Sonnenbaden, Höhensonne und Solarium sollten daher gemieden werden. Bei der äußerlichen Anwendung ist diese Gefahr hingegen äußerst selten und getrost zu vernachlässigen.

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Blatt & Dorn

Mehr Rezepte und Inspiration rund um das Thema Wildkräuter findet ihr auf Valerie Jarolims Webseite Blatt & Dorn.

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