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Weitwandern auf Schwedisch

Alles über den Fjällräven Classic Trek

• 18. Oktober 2017
3 Min. Lesezeit
von Riki Daurer

Für alle, die Einsamkeit in der Natur suchen, dort aber dennoch auf Gleichgesinnte treffen wollen, ist der Fjällräven Classic wie gemacht. Hier erfährst du alles, was du über das Kult-Trekking-Event im Norden Schwedens wissen musst.

Fjällräven Classic
Foto: Katharina Stegleggers/Bergseensucht.com
Fjällräven Classic
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Was ist der Fjällräven Classic?

Fjällräven Classic ist ein 110 km langer Trek in Schwedisch Lappland – zum Teil führt er entlang des bekannten Kungsleden (Kings Trail), des bekanntesten Weitwanderweg Europas. In 5 Tagen wandert man von Nikkaluotka bis Abisko, im Banne des höchsten Berges Schwedens – des Kebnekaises. Der Name des Fjällräven-Treks stammt vom gleichnamigen schwedischen Hersteller von Outdoor-Ausrüstung und Funktionskleidung, der an einigen Terminen im Sommer sechs Checkpoints entlang des Treks bewartet und die Teilnehmer auf ihrer Reise betreut. Teilnehmerzahlen und Termine sind begrenzt.

Wo befindet sich der Fjällräven-Trek?

Der Weitwanderweg liegt im schwedischen Teil von Lappland, in der schwedischen Provinz Norrbottens län im schwedisch-norwegischen Grenzgebirge, rund 200 km nördlich des Polarkreises. Hier befindet sich auch der höchste Berg Schwedens – der Kebnekaise (etwas über 2.000 m) – der aufgrund seines Schneegipfels quasi laufend seine Höhe ändert.

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Warum sollte man den Trek machen?

Als Alpen-Bewohner mit ausreichend Infrastruktur – sprich Hütten in absehbaren Abständen – staunt man nicht schlecht über die Wildnis und unberührte Natur im Norden Schwedens. So gibt es entlang der Strecke hie und da mal eine Hütte, aber auch Hütte bedeutet hier nicht, dass sie bewirtschaftet, sondern – wenn überhaupt – bewartet ist. Somit kann man endlich den großen Rucksack, leichten Kocher, das wasserdichte Zelt und eine dicke Unterlegsmatte auspacken, denn auf diesem Trek trägt man für seine fünf Tage alles selbst – auch wenn man auf den Checkpoints Proviant nachholen kann.

Außergewöhnlich ist nicht nur die Fauna und Flora in der Region, sondern auch die Tierwelt – von Lemmingen, Rentieren, Elchen, Greifvögeln und Schneehühnern bis hin zu Polarfüchsen und vieles, vieles mehr.

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Ist man in der Wildnis völlig auf sich alleine gelassen?

Es ist eine interessante Kombination aus „betreutem Weitwandern“ und komplettem Alleinsein in der Wildnis. In Kiruna, wo sich auch der Flughafen befindet, gibt es eine Art Basecamp, wo man sich registriert, eine Karte, Wander-Pass und eine Mülltüte erhält. Ab dem Start in Nikkaluotka ist man aber für sich selbst verantwortlich – die Checkpoints sind zur Sicherheit da, aber die ca. 20 km dazwischen pro Tag muss man schon alleine bewältigen. Durchaus im positiven Sinne – man kann den Trek wirklich ALLEIN gehen, wenn man will. Die Checkpoints und Registrierung sorgen dabei für  Sicherheit.

Betreut bedeutet auch, dass das Gepäck, das man für den Trek nicht braucht, in Abisko – am Endpunkt – auf einen wartet, ebenso wie eine Dusche, Sauna und eine Abschlussparty. Nach erfolgreichem Absolvieren des Treks und Abstempeln aller Stationen erhält man zudem eine Medaille.

Fjällräven Classic: Immer wieder Holzstege

Wozu sind die Checkpoints da?

An den Checkpoints holt man sich seinen Stempel für den Trekking-Pass und ist damit auch gleichzeitig gelistet. So kann sichergestellt weden, dass keiner unterwegs verloren geht. Zudem gibt es hier oftmals kleine Stärkungen (Wraps, Blaubeer-Pfannkuchen, Muffins, etc.), medizinische Versorgung, Tipps und Tricks von den freiwilligen Helfern, aber auch an einigen Stationen die Möglichkeit Gas- und Nahrungsmittel-Vorräte aufzustocken.

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Wie lange dauert der Fjällräven Trek?

Es ist keine Zeit oder Dauer vorgegeben, nur Tagesetappen als Richtwerte. Es geht auch nicht darum, sich zu vergleichen. Jeder soll sein Tempo gehen – die Checkpoints sind Empfehlungen und stecken Tagesetappen ab, aber im Vordergrund soll nicht der Wettbewerb oder das Messen mit anderen, sondern das Erleben der Natur stehen.

Welche 3 Dinge haben mich überrascht?

  • Kein Bargeld – in Schweden zahlt man fast ausschließlich mit Kreditkarte.
  • Regenbeständigkeit – die Schweden sind etwas tougher was Regen angeht und da es ja sowieso keine Hütte oder gleichwertiges in der Nähe gibt, sollte man unbedingt gute Regenkleidung mithaben.
  • Im Jahr 2017 starteten über 2.000 Abenteurer (40% Frauen) aus 38 Ländern (26% Schweden, 15% Deutschland, 13% Südkorea und 12% Niederlande).

Wie anreisen?

Man kann nach Kiruna fliegen – von dort gibt es Busse nach Nikkaluotka. Kiruna ist ca. eine Stunde von Nikkaluokta entfernt. Aber am besten man bucht direkt über die Fjällräven-Seite und lässt sich bei der Organisation helfen.

Wieviel kostet es?

Tickets kosten rund 230 Euro, die Anzahl ist begrenzt.

Infos, Anmeldung und weitere Treks?

Gleichwertige betreute Treks gibt es in Dänemark, Amerika und Hongkong. Hier geht es zur Fjällräven Classic Webseite.

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