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Glückliches Gleiten

5 Gründe, warum Skifahren das „Leiwandste“ ist

• 2. Januar 2023
3 Min. Lesezeit
von Robert Maruna

Vom Gleiten auf Schnee, dem Glücksgefühl des Hinabrauschens und warum Vitamin D wichtig für unsere Gesundheit ist. Wir nennen euch 5 Gründe, warum ihr am Wochenende die Skier aufs Dach schnallen solltet, anstatt im Tiefnebel der Großstadt Trübsal zu blasen. 

Glücksgefühle, die nur der Schnee erzeugen kann. Freeriden in Saalbach-Hinterglemm
Foto: Bernhard Fiedler
Glücksgefühle, die nur der Schnee erzeugen kann. Freeriden in Saalbach-Hinterglemm
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1. Weil Gleiten

Wenn man ein Kind das erste Mal in seinem Leben auf zwei Skier stellt, wird es ein Gefühl wahrnehmen, das es in der Form noch nie zuvor empfunden hat. Es wird, wie von Zauberhand geführt, bergab gleiten. Ohne jegliches Zutun. Weil es die physikalischen Kräfte zulassen, weil die Gravitation auf den Körper stärker wirkt als der Reibungswiderstand des Schnees unter den Skiern. Und lange bevor es realisiert, was hier eigentlich passiert, wird es mit einem großen Grinsen im Gesicht am Fuße des Hanges zu stehen (oder Fall) kommen und laut loslachen.

Dieses Gefühl vergisst man nicht, und es tritt im Erwachsenenalter immer noch auf. Weil da ein Hauch von Magie mitschwebt und weil wir dieses Gleiten eigentlich nicht so recht erklären können.

2. Weil Schnee

Skifahren findet draußen statt. Da, wo das weiße Gold ist, wo sich die Berge in Zuckerhüte und die grüne Landschaft in ein weißes Wintermärchen verwandeln. Da, wo wir den Schneeflocken beim Fallen zusehen und sie mit herausgestreckter Zunge versuchen aufzufangen. Da, wo die Luft so frisch und kalt ist, dass unser Atem zu Dampf wird. Da können wir nochmal Kind sein und in eine flauschig-weiße Welt eintauchen. Dort können wir dem grauen Alltag der Großstadt entfliehen und Dinge erleben, die der Betondschungel unter Verschluss hält. Schnee ist eben faszinierend, auch wenn es bloß gefrorenes Wasser ist, aber so ein Schneekristall ist schon ein kleines Wunder der Natur. Sechs Äste, die eine perfekte Symmetrie ergeben und doch ist jede Schneeflocke anders.

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Powdern im Sonnenuntergang am Loser im Ausseerland
Foto: Simon van Hal
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3. Weil Aktiv

Wenn der Mensch wirklich tut, dann denkt er nicht an das was hinter oder vor ihm liegt, er konzentriert sich einfach nur auf das Hier und Jetzt. Er fokussiert sich auf den Moment und lässt keinen Raum für andere Gedanken. Und genau dies passiert beim Skifahren. Die Bewegungen sind schnell, die Umgebung muss in Brauchteilen einer Sekunde wahrgenommen, die Informationen analysiert und der Schwung im Gelände umgesetzt werden. Da bleibt wenig Zeit für anderes und dieses ganze Unterfangen kostet den Menschen entsprechend viel Energie.

Denn solchen Herausforderungen stellt er sich im alltäglichen Leben eher selten und dadurch entsteht das berühmte „Flow-Erlebnis“. Ein Zustand völliger Absorbiertheit, den uns der Hindernisparcours in überfüllten Metrostationen nicht geben kann. Daher fällt der Mensch nach einem langen Skitag erschöpft und glücklich ins Bett, weil er aktiv war. Und deshalb gibt uns der Winterurlaub auch mehr, als eine Woche Südsee und Strand. Das belegen sogar wissenschaftliche Studien, die beim jährlich stattfindenden International Congress on Science and Skiing vorgestellt werden.

4. Weil Geschwindigkeit

Wer kennt das nicht, wenn man über die griffige Piste oder einen Pulverschnee-Hang hinabrauscht und sich dem Rausch der Geschwindigkeit völlig hingibt. Da hat man fast das Gefühl, das Raum-Zeit-Kontinuum zu durchbrechen und der Relativitätstheorie näher zu kommen, als es während des Physik-Unterrichts je möglich war. Denn die Landschaft zieht in Windeseile an einem vorbei, oder zieht man in Windeseile über die Landschaft?

Auf jeden Fall empfindet man wieder den Flow, ein Gefühl von große Leichtigkeit, obwohl die Anstrengung enorm oder vielleicht sogar an der Grenze des individuell Möglichen ist. Da steigt der Adrenalinpegel, die Endorphine schießen durch die Blutbahn und vor lauter Freude beginnt man zu jauchzen und zu johlen. Geschwindigkeit macht also glücklich, trotzdem empfiehlt es sich hin und wieder abzubremsen, bevor man die nächste Geländekuppe übersieht und wie Hermann Maier einst in Nagano durch die Lüfte fliegt. Das kann nämlich nur der Herminator, weil der hat damals vielleicht sogar wirklich die Gesetze der Physik und menschlichen Anatomie auf den Kopf gestellt.

Surfen auf einer gefrorenen Welle, Dachstein Gletscher
Foto: Claudia Ziegler
Surfen auf einer gefrorenen Welle, Dachstein Gletscher
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5. Weil Sonne

Am Berg scheint nämlich immer die Sonne. Zumindest ist es in unserer Vorstellung so, dass es bloß in der Nacht schneit und am nächsten Morgen ungetrübter Sonnenschein herrscht. Die Realität sieht dann doch ein wenig anders aus, aber Fakt ist: In den Bergen zeigt sich die winterliche Sonne öfters als in der Stadt. Und ein weiterer Fakt ist, dass Sonnenlicht die wichtigste Vitamin-D-Quelle für den menschlichen Körper ist.

Denn Vitamin D ist das einzige Vitamin, bei dem die Versorgung nicht vorwiegend über die Ernährung, sondern über die Sonne erfolgt. Zwar ist die chemische Verbindung des 1,2-Dihydroxy-Vitamin-D3 kein Allheilmittel (wie gerne versprochen wird), doch kommt dem „Sonnenhormon“ eine Schlüsselfunktion für die Gesundheit zu. So ist es an Tausenden von Regulierungsvorgängen in den menschlichen Körperzellen beteiligt, wie die Bildung von weißen Blutkörperchen, die für die Abwehr von Krankheitserregern und Fremdkörpern zuständig sind. Also lieber rauf auf den Berg, Ski anschnallen und Vitamin D tanken!

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