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Damit der Schuh nicht drückt

Welcher Skitourenschuh für welchen Skitourentyp?

Anzeige • 31. Oktober 2019

Fast jeder Skitourengeher weiß es aus eigener – meist leidvoller – Erfahrung: Der richtige Skitourenschuh entscheidet auf Touren über Lust oder Frust. Kaum ein anderer Ausrüstungsgegenstand ist beim Skitouren so essenziell. Doch die Auswahl an unterschiedlichen Modellen am Markt ist riesig. Gar nicht so einfach, da den Überblick zu behalten. Wir verraten dir, wie du anhand der 5 Skitourentypen schnell und zielsicher den richtigen Begleiter für dein nächstes Abenteuer im Schnee findest.

1. Der Racer

„Höher, schneller, weiter!“ lautet das Motto des Racers. Auf dem Weg zum Gipfel zählt für ihn jede Sekunde. Körperliche Fitness ist für den Racer eine Selbstverständlichkeit. Maximale Motivation und eine ultra-leichte High-Tech-Ausrüstung treiben ihn in Rekordzeit auf den Berg. Gewicht und Performance müssen im Aufstieg stimmen, bergab erwartet er sich von der Ausrüstung keine Wunder. Was zählt, ist der Wettbewerb, die gesamte Tour ist ein Kampf gegen die Zeit.

„Ultraleicht“ ist die wichtigste Prämisse für den Racer bei der Schuhauswahl. Fast futuristisch und eher im Stil eines Langlaufschuhs muten die Tourenskischuhe in diesem Segment an. Auf das absolute Minimum reduziert, garantieren sie maximale Leichtigkeit, extreme Beweglichkeit sowie eine schnelle und einfache Bedienbarkeit. Dabei ist meist Karbon das Material der Wahl, der einzige Verschluss lässt sich mit nur einem Handgriff bedienen. Gerade mal gut 500 g bringt der leichteste Skitourenschuh der Welt auf die Waage, bis zu 850 g die günstigeren Ausführungen. Durch die extreme Gewichtsreduktion müssen bei Wärmeisolation und Abfahrtsperformance Abstriche gemacht werden.

Das zeichnet den perfekten Schuh für den Racer aus:

  • Gewicht: ultra-leicht (500 bis 850 g)

  • Beschaffenheit: sehr steif

  • Material: Karbon

  • Verschlussmechanismus: schnell und einfach, mit nur einem Handgriff zu bedienen; meist nur eine Schnalle o.ä.

  • Äußerst große Beweglichkeit im Schaft (bis 60 Grad)

Beliebt auf Bergwelten

2. Der aufstiegsorientierte Skitourengeher

Der aufstiegsorientierte Skitourengeher freut sich über jedes Gramm weniger am Fuß
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Der aufstiegsorientierte Skitourengeher freut sich über jedes Gramm weniger am Fuß

Der aufstiegsorientierte Skitourengeher sucht in den Bergen die alpine Herausforderung, ist gerne schnell unterwegs und möchte kein Gramm zu viel den Berg hochschleppen. Dabei ist der Weg nach oben das Ziel. Ganz gleich ob auf Trainingstour am Hausberg oder auf einer mehrtägigen Skidurchquerung durch die entlegensten Berglandschaften der Alpen – bei seinen Projekten fallen immer viele Höhenmeter an, die es in möglichst kurzer Zeit zu bewältigen gilt. 

Steht der schnelle und komfortable Aufstieg im Mittelpunkt der Tour, sollte man bei der Wahl des Tourenskischuhs auf ein geringes Gewicht achten. Aufstiegsorientierte Tourenskischuhe wiegen zwischen 950 und 1.200 g pro Schuh und haben meist zwei oder drei Schnallen. Ihre Leichtigkeit und große Beweglichkeit sorgen für einen raschen und bequemen Aufstieg und ermöglichen das Erklimmen des nächsten Gipfels in Rekordzeit. Dafür ist bei der Abfahrt – im Vergleich zu schweren Modellen – mit Abstrichen in puncto Performance und Isolierung zu rechnen. Aber bei dem schnellen Tempo spielt Wärmeisolation ohnehin nur eine untergeordnete Rolle.

Das sind die Merkmale des perfekten Schuhs für den Aufstiegs-Tourer:

  • Gewicht: leicht (950 bis 1.200 g)

  • Material: Karbon oder Grilamid

  • Verschlussmechanismus: 2 bis 3 Schnallen

  • Große Beweglichkeit im Schaft (bis 55 Grad)

  • Gummierte Sohle für guten Grip bei Kletterpassagen im Fels

3. Der Allrounder und Genießer

Wer Aufstieg und Abfahrt gleichermaßen liebt und keinen Aspekt des Skitourengehens auslassen mag, gehört zur großen Gruppe der Skitouren-Allrounder. Entscheidend ist für den Allrounder das Gesamtpaket. Er sucht auf Skitour primär Entspannung, ist gerne in der Natur unterwegs. Ganz gleich, ob auf der kurzen Hausrunde oder auf der anspruchsvollen alpinen Durchquerung. Der Alleskönner kennt keine Grenzen und fühlt sich in jedem Gelände wohl.

Auch beliebt

Allrounder brauchen einen Skitourenschuh, der mit jeder Situation am Berg zurechtkommt. Es empfehlen sich bequeme Modelle mit 3 bis 4 Schnallen, die im Aufstieg reichlich Komfort und auf der Abfahrt viel Stabilität und Kontrolle bieten. Eine gute Schaftbeweglichkeit macht das Gehen nahezu mühelos. Ein bequemer Innenschuh schützt zuverlässig vor Kälte und sorgt gleichzeitig für eine perfekte Kraftübertragung auf Schale, Bindung und Ski.

So präsentiert sich der perfekte Schuh für den Allrounder:

  • Gewicht: mittel (1.200 bis 1.400 g)

  • Material: Grilamid, Pebax und Karbon

  • Verschlussmechanismus: 3 bis 4 Schnallen

  • Große Beweglichkeit im Schaft (bis 50 Grad)

  • Komfortabler Innenschuh mit guter Wärmeisolation

  • Gummierte Sohle für viel Grip für Kletterpassagen im Fels

4. Der Abfahrer

Der Abfahrer liebt unberührte Powderhänge, erreicht diese aber gerne aus eigener Kraft. Steile Flanken, enge Couloirs und weite Pulverhänge sind sein Element. Erst wenn der Skischuh in den Abfahrtsmodus gestellt wird und die Bindung leise einrastet, beginnen die Augen des Abfahrers zu leuchten. 

Der Abfahrts-Tourer braucht einen robusten Schuh mit optimaler Kraftübertragung und ausgewogenem Flex. 3 bis 4 Schnallen sorgen auf der rasanten Abfahrt für den perfekten Halt. Für die zusätzliche Abfahrtsperformance werden im Aufstieg Einbußen hinsichtlich Gewicht und Gehkomfort hingenommen. Die Schaftbeweglichkeit ist im Vergleich zu den aufstiegsorientierten Schuhen eingeschränkt, aber mit 45 Grad noch immer beachtlich. 

Das muss ein Skitourenschuh für Abfahrer können:

  • Gewicht: mittel (1.300 bis 1.450 g)

  • Material: Grilamid, Pebax und Karbon

  • Verschlussmechanismus: 3 bis 4 Schnallen

  • Gute Beweglichkeit im Schaft (bis 45 Grad)

  • Komfortabler und präziser Innenschuh für gute Kraftübertragung & optimale Wärmeisolation

  • Gummierte Sohle für zusätzlichen Grip beim Kraxeln im Fels

Dafür lohnt sich der Aufstieg - Der Abfahrer in seinem Element
Foto: Scarpa
Dafür lohnt sich der Aufstieg - Der Abfahrer in seinem Element

5. Der Freerider und Variantenfahrer

Epische Powderhänge, kniffelige Steilabfahrten und enge Couloirs lassen das Herz des Freeriders höherschlagen. Er ist meist mit Liftunterstützung, aber dennoch abseits der Piste unterwegs. Für unberührten Pulver nimmt er kurze Aufstiege mit Fellen in Kauf. Ein schneller Hike mit den Skiern am Rucksack und schon ist die nächste spektakuläre Line erreicht. Sobald Fahrer und Gerät im Abfahrtsmodus sind, zählt nur noch eines:  Highspeed und maximale Abfahrtsperformance. Über kleine Wechten, Windlippen und Jumps spielt sich der Freerider ins Tal. Dabei freut er sich über seine breiten Latten, die ihm im Powder reichlich Auftrieb verleihen.

Freerider suchen auf der Abfahrt maximale Kontrolle und brauchen deshalb einen alpinähnlichen Schuh mit Aufstiegsmöglichkeit, wobei eine Schaftrotation von 40 Grad völlig ausreichend ist. Da man weniger geht, darf der Schuh ruhig eng sitzen und im Zehenbereich braucht es nicht so viel Platz wie bei einem reinen Tourenschuh. Vier Schnallen, ein progressiver Flex sowie ein hochwertiger, vorgeformter Innenschuh mit guter Wärmeisolation machen das Paket perfekt.

Das ist der perfekte Schuh für Freerider:

  • Gewicht: mittel bis hoch (1.400 bis 1.650 g)

  • Material: Grilamid, Pebax und Karbon

  • Verschlussmechanismus: 4 Schnallen

  • Gute Beweglichkeit im Schaft (bis 40 Grad)

  • Straffe Passform

  • Hohe Steifigkeit

  • Komfortabler und präziser Innenschuh für gute Kraftübertragung & optimale Wärmeisolation

  • Gummierte Sohle für zusätzlichen Grip beim Kraxeln im Fels

6. Anpassung auf die individuellen Bedürfnisse

Hat man die Auswahl des passenden Skitourenschuhs anhand der genannten Skitourentypen getroffen, gilt es, die individuellen Bedürfnisse des Skitourengehers zu berücksichtigen. Der Schuh muss nicht nur zum restlichen Equipment passen (Ski und Bindung), sondern vor allem auch an den eigenen Fuß. Hier lohnt es sich, etwas mehr Zeit und Geld zu investieren und sich in einem Fachgeschäft ausgiebig beraten zu lassen. Denn nichts ist ärgerlicher als quälende Blasen und Schmerzen auf Tour. Eine individuelle Anpassung von Innenschuh und Schale sowie individuell abgestimmte Einlegesohlen erhöhen nochmal deutlich den Komfort und sorgen für zusätzliche Kontrolle.

SCARPA Maestrale, der Alleskönner mit Pebax® Rnew®
Foto: Scarpa
SCARPA Maestrale, der Alleskönner mit Pebax® Rnew®

SCARPA Maestrale und Scarpa Gea

Ein Skischuh, der einen wirklich breiten Einsatzbereich abdeckt, ist der SCARPA Maestrale für Herren und der SCARPA Gea für Damen. Der Allrounder unter den SCARPA-Skitourenschuhen ist die optimale Wahl für all jene, die im Aufstieg einen leichten und komfortablen Schuh suchen, bei der Abfahrt aber keine Kompromisse schließen möchten. Trotz seines leichten Gewichts bietet der Schuh bei der Fahrt ins Tal perfekte Stabilität und ein harmonisches Flexverhalten. Das innovative Verschlusssystem garantiert eine optimale Passform und sorgt so für eine direkte Kraftübertragung. Der SCARPA Maestrale bzw. Gea ist damit der ideale Begleiter für alle Skitourengeher, die auf Komfort, Vielseitigkeit und Stabilität großen Wert legen.

Das sind die Features im Detail:

  • Thermoformbarer Innenschuh von Intuition® für eine optimale Passform

  • HRS-Strap für einen stabilen Halt im Fersenbereich und ideale Kraftübertragung

  • RECCO®-Reflektoren für schnelle Lokalisierung im Notfall

  • Das Wave-Closure-System verteilt den Druck über dem Vor- und Mittelfuß optimal, garantiert eine perfekte Passform und spart Gewicht

  • Der Web-Frame verleiht dem Schuh zusätzliche Stabilität im Fersenbereich

  • Belüftungssystem für optimale Ventilation während des Aufstiegs

  • Dynafit-zertifizierte Pin-Einsätze und kompatibel mit allen Skitourenbindungen

PEBAX® RNEW® verringert den ökologischen Fußabdruck

Besonders erwähnenswert ist noch die Verwendung von Pebax® Rnew® im neuen Maestrale und Gea. Das innovative Material ist ein überwiegend biobasierter Kunststoff aus Rizinusöl, der den ökologischen Fußabdruck des Schuhs nachhaltig verringert. Aufgrund ihres schnellen Wachstums wird die Rizinuspflanze auch als „Wunderbaum“ bezeichnet. Der Kunststoff aus dem Öl der Pflanze ist auch bei niedrigen Temperaturen extrem belastbar, bleibt aber gleichzeitig flexibel. Außerdem steht das Material für Leichtigkeit, enorme Energierückgewinnung, Stoßfestigkeit, Belastbarkeit und Flexibilität. 

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