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Tourenplanung für Naturbewusste im Kleinwalsertal

Anzeige • 3. Januar 2022

Jeder Skitour oder Schneeschuhwanderung sollte eine gute Tourenplanung vorausgehen. Dazu gehören ganz selbstverständlich die Abfrage des aktuellen Lawinenlageberichtes, die Berücksichtigung der Wetterentwicklung sowie die Anpassung des Tourenziels an die Gruppenmitglieder, aber auch das Wissen um Schon- und Schutzgebiete für sensible Naturräume, Pflanzen und Wildtiere, die im Winter besonders viel Ruhe brauchen. 

Auf Skisafari unweit des Hohen Ifen.
Foto: Martin Erd, Kleinwalsertal Tourismus eGen
Auf Skisafari unweit des Hohen Ifen.

Bergsport und Natur vereinen – 6 Tipps

Besonders in den letzten Jahren haben Viele das Tourengehen für sich entdeckt, das bekommt auch die Natur stark zu spüren. Da wir bei unseren Touren die einzigartige Bergnatur, die Weite und Stille schätzen, wird  die bewusste Entscheidung, naturverträglich unterwegs zu sein, immer wichtiger. Dazu braucht es die richtigen Rahmenbedingungen. Solche schafft das Projekt „Natur bewusst erleben“ im Kleinwalsertal, mit dem jeder einen Beitrag zum Schutz der Natur und für ein respektvolles Miteinander leisten kann.

Folgende hilfreiche Tipps für eure Tourenplanung haben wir hier zusammengefasst:

  • Über Wildruhezonen und Schutzgebiete informieren

Wildruhezonen und Schutzgebiete sind im Kleinwalsertal auf Karten eingezeichnet und auch in digitalen Tourenportalen ausgewiesen. Sich über Routen und Korridore, die im Winter freigegeben sind, zu informieren, gehört zum Standard. Darüber hinaus findet man auch Hinweise für den Grund des Schutzes, wie beispielsweise bei Wildruhezonen für Rot- oder Rehwild. Am besten man wählt eine der Tourenempfehlungen im Sinne von "Natur bewusst erleben". Die Tourensuche des Kleinwalsertals bietet genauere Informationen.

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  • Auf den markierten Routen bleiben

Eingezeichnete Wege sind nicht nur sicherer für die Gruppe, sondern schonen auch die Bewohner der Natur. Im Winter kostet die Wildtiere jede Störung unnötig Kraft, die sie eigentlich zum Überleben brauchen.

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  • Zur richtigen Zeit planen

In den Morgen- und Abendstunden sind die meisten Tiere aktiv und auf Futtersuche. Die Dämmerungs- und Nachtzeiten in der Planung am besten aussparen. Lässt es sich einmal nicht vermeiden, gilt es, sich ruhig zu verhalten, auf eine helle Stirnlampe zu verzichten und die markierten Wege nicht zu verlassen.

  • Nichts zurücklassen

Müll gehört nicht in die Natur, auch keine Bio-Abfälle – denn diese werden in der Höhe viel langsamer abgebaut. Der erfahrene Tourengeher hat immer einen Müllbeutel im Rucksack, der dann im Tal getrennt entsorgt werden kann.

  • Das stille Örtchen bewusst wählen

Wenn die Natur ruft, gilt: 50 m von Gewässern entfernt und das Geschäft vergraben oder mit einem Stein verdecken. Klopapier am besten im Müllbeutel wieder mit ins Tal nehmen.

  • Mit Vierbeiner achtsam unterwegs sein

Bevor der beste Freund mit auf Tour geht, sollte man sich fragen: Wie reagiert der eigene Hund auf Wildtiere? Wird der Jagdtrieb des Hundes durch Gerüche oder Bewegung aktiviert, bleibt Wildtieren oft nur die Flucht – was sie unnötig viel Energie kostet.

Tipp: Das Schwarzwassertal ist eines der idyllischsten Täler des Kleinwalsertales. Eine wunderschöne Schneeschuhwanderung führt über die Auenhütte und die Melköde zur Schwarzwasserhütte und weiter auf den Gerachsattel: 

Leben von und mit der Natur

Die ursprüngliche Natur und die Vielseitigkeit des Kleinwalsertals locken im ganzen Jahr viele Bergsportler an. Um den unterschiedlichen Nutzungsinteressen und dem Schutz der Natur gerecht zu werden, wurde die Initiative „Natur bewusst erleben“ ins Leben gerufen. Mit dem Ziel, die Weichen für eine verantwortungsvolle Tourismusentwicklung zu stellen, stehen ein respektvolles Miteinander und achtsames Verhalten in der Natur im Fokus.

Im Zug dessen wurden weitere sensible Naturräume sowie Schutz- und Schongebiete für Wild und Wald ausgewiesen und einfache Lenkungsmaßnahmen, wie das Offenhalten von Waldschneisen, sowie klare Tourenempfehlungen umgesetzt. Eine umfassende Kommunikationsstrategie und Wissensvermittlung zum Naturraum runden das Projekt ab und sollen die Sensibilität und das Bewusstsein für das eigene Verhalten am Berg fördern. Mit dem gleichzeitig vermittelten Hintergrundwissen zum Naturraum erlebt man die Umwelt bewusster und schärft die eigene Wahrnehmung. Man achtet auf Wildfährten im Schnee und hört die Vögel. Das Naturerlebnis wird intensiver und bleibt nachhaltig in Erinnerung. 

Der mächtige Ifen dominiert das Schwarzwassertal.
Foto: Frank Drechsel, Kleinwalsertal Tourismus eGen
Der mächtige Ifen dominiert das Schwarzwassertal.

„Respektvoll, friedvoll und gewissenhaft“

Die ganzheitliche Zusammenarbeit im Kleinwalsertal macht das Projekt „Natur bewusst erleben“ zum Vorbild.  Von Beginn an waren sämtliche Interessensgruppen in das Projekt involviert – angefangen vom Tourismus über die Land- und Forstwirtschaft, Jagd und Grundbesitzer bis hin zum Natur- und Landschaftsschutz. Dabei verfolgen alle ein gemeinsames Ziel: das sensible Zusammenspiel von Natur- und Kulturlandschaft zu bewahren.

Auch die Bewohner des Kleinwalsertals sind stark mit der Natur verbunden. Die Schwarzwasserhütte auf 1.620 Meter Höhe im gleichnamigen Tal ist ein gutes Beispiel für die tiefe Verwurzelung der Walser mit ihrer Heimat. Seit 2020 heißen Hüttenwirtin Tine Müller und ihr Mann Dominik hier die Gäste im Sommer wie im Winter willkommen. Ein Glücksfall für die beiden, die den Bergen durch ihre zahlreichen Aktivitäten bis hin zum Triathlon immer verbunden waren.

Schildert Tine Müller ihre aktuelle Aussicht, kommt sie schnell ins Schwärmen: Einfach fantastisch seien die Skitourengipfel in diesem Kessel, wie Grünhorn, Steinmandl oder Kreuzmandl. Die Weite des Tals ließe sich auf Schneeschuhen besonders gut erkunden. Und über allem throne im Norden der beinahe mystisch anmutende Hohe Ifen. Kein Zweifel, das Schwarzwassertal liegt Tine Müller sehr am Herzen und ihre Begeisterung für dieses unberührte Tal gibt sie gerne an ihre Gäste weiter, gepaart mit der Bitte um ein umsichtiges Verhalten: 

„Wichtig ist, dass man mit unserer Natur respektvoll, friedvoll und gewissenhaft umgeht. So wollen wir es weitergeben, so muss es für die nächsten Generationen bleiben.“

Tine Müller: Berglerin, Naturliebhaberin und Hüttenwirtin der Schwarzwasserhütte.
Foto: Frank Drechsel, Kleinwalsertal Tourismus eGen
Tine Müller: Berglerin, Naturliebhaberin und Hüttenwirtin der Schwarzwasserhütte.

Gut zu wissen

Bereit für unvergessliche Naturerlebnisse im Kleinwalsertal? Mehr dazu und zu „Natur bewusst erleben” erfahrt ihr auf den Seiten von Kleinwalsertal Tourismus. Ausgewählte Touren auf markierten Routen sowie geführte Wanderungen in Begleitung von ausgebildeten Naturguides erschließen die schönsten Plätze im Kleinwalsertal und vermitteln viel Hintergrundwissen zum sensiblen Gleichgewicht der Natur. 

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