Das Matrashaus, eigentlich Franz-Eduard-Matras-Haus, ist eine der höchst gelegenen, bewirtschafteten Hütten und steht auf dem Gipfel des Hochkönigs (2.941 m) in Salzburg. Der Panoramablick vom Gipfel des sogenannten Weißen Riesen reicht an schönen Tagen vom Großglockner über die Zugspitze bis ins Tote Gebirge. Gipfelgäste können vom Haus über 200 Dreitausender der Ostalpen sehen. Der Hochkönig steht im österreichischen Teil der Berchtesgadener Alpen.
Hochkönig und Matrashaus sind Ziele von Wanderern und Bergsteigern, die lange, ausdauernde Bergtouren gehen. Sie sind Ziele von „Höhenmeterfressern, Nimmermüden und Bergsüchtigen“. Die Beine haben auf allen Anstiegen am Hochkönig was zu tun und anschließend was zu verdauen. Was heißt, dass die Touren für Kinderbeine nur bei entsprechender Vorerfahrung machbar sind. Roman und Jeni Kurz, das Hüttenwirt-Paar, freuen sich über jeden Gast, der zu ihnen auf das Matrashaus aufsteigt.
Kürzester Weg zur Hütte
Der schnellste Weg beginnt am Arthurhaus in Mühlbach am Hochkönig. Er lässt sich mit 10 Kilometern Gehstrecke und 1.700 gemachten Höhenmetern am Gipfel im Körper verbuchen. Es geht über die Mitterfeldalm und den einstigen Plateau-Gletscher Übergossene Alm. Der Normalweg auf das Matrashaus ist ein alpiner Hochgebirgssteig, der bei schönem und stabilem Wetter kaum Schwierigkeiten bereitet. Es ist immer ratsam, frühzeitig am Arthurhaus Richtung Gipfel aufzubrechen. Ändern sich unterwegs die Wetterbedingungen, schmelzen Zeitreserven und der Stress-Pegel steigt. Der Weg ist mit Stangen markiert.
Gehzeit: 5 - 6 h
Höhenmeter: 1.700 m
Alternative Routen
Von Werfen (548 m) und dem ehemaligen Gasthof Dielalm über Dielalm (1.040 m) Ostpreußenhütte, Floskogel und Übergossene Alm (2.393 m, 9 h); vom Dientener Sattel (1.370 m) über Erichhütte, Hohe Scharte, Birgkar (1.571 m, 14 km, 8 h; durchs Birgkar ist der gefährlichste Hochkönig-Anstieg).
Leben auf der Hütte
Die Hütte thront erhaben auf dem Gipfel des Hochkönigs. Bei Tag genießt man einen beeindruckenden Ausblick über die Ostalpen und die Berchtesgadener Alpenwelt. In klaren Nächten ist man den Sternen sehr nahe. Wenn Hüttenwirt Roman Kurz ein, zwei Blicke durch sein Teleskop in den Nachthimmel wirft, dann teilt er diese Aussicht schon auch mal gerne mit seinen Gästen.
Am Matrashaus muss man sich stärken. Lange Anstiege, lange Abstiege erfordern Stärkung. Es gibt keine Halbpension bei Roman und Jeni Kurz. Dafür ist das Frühstück im Preis der Übernachtung inkludiert. Tagsüber und abends gibt es A-la-Carte. Abends eingeschränkt. Die Kurz kredenzen einheimische Kost, wie Tiroler Gröstl, Gulasch und Kaiserschmarren.
Mit Wasser muss auf der Schutzhütte sehr sparsam umgegangen werden. Aus der Wasserleitung kommt kein Trinkwasser. Trinkwasser muss man bei Roman und Jeni in Pet-Flaschen, die mit dem Hubschrauber eingeflogen werden, kaufen.
Aufgrund der exponierten Lage wird auf dem Matrashaus niemand ohne Reservierung nach Hause geschickt. Wenn alle Gäste zusammenrücken, bekommt jeder am Matrashaus einen Schlafplatz. Auch wenn es die Plätze im Notraum sein müssen. Die 105 Schlafplätze verteilen sich über zehn Räume. Die 18 Bettenlager sind auf vier Räume verteilt. 77 Matrazenlager-Plätze auf fünf Räume.
Gut zu wissen
Zwei Waschräume mit zwei Waschbecken und kaltem Wasser. Keine Duschen. Aufgrund von Wasserknappheit muss mit dem Wasser sparsam umgegangen werden, es kann bei zu hohem Wasserverbrauch zur Schließung der Waschräume kommen. Für das Matrashaus muss Gletscher- und Regenwasser gesammelt, mit einer Solarpumpe ca. 120 Hm zum Schutzhaus gepumpt, aufbereitet und gespeichert werden. Es gibt zwei Kompost-Toiletten.
Ein Schuhraum mit Schuhtrockner und Gäste-Pantoffel. Hüttenschlafsack-Pflicht! Hüttenruhe um 22 Uhr. Barzahlung. Handy-Empfang gut. Übernachtung mit Hund nicht möglich!
Das Matrashaus wird mit dem Hubschrauber versorgt. Vier- bis fünfmal pro Saison werden vom Parkplatz beim Arthurhaus Brennmaterial, Lebensmittel und Getränke auf die Hütte geflogen. Auf dem Rückflug werden Leergut, Müll und Fäkalien ins Tal zur fachgerechten Entsorgung gebracht.
Touren und Hütten in der Umgebung
Nachbarhütten: Ostpreußenhütte (1.630 m, 5 h); Riemannhaus (2.177 m, 11:30 h); Mitterfeldalm (1.690 m, 3 h); Erichhütte (1.540 m, 5 h)
Gipfelbesteigungen und Touren: Königsjodler Klettersteig von Parkplatz Erichhütte (1.540 m, 10 h); Schneekar, Teufelslöcher, Bergtenhütte von Hinterthal aus (1.020 m, 8 - 10 h). Eine besondere Herausforderung stellen die Übergänge ins Steinerne Meer dar: die Gehzeiten betragen bis zu 12 h. Auf den Wegen gibt es keine bewirtschafteten Hütten, sondern nur die Biwakschachtel unterm Wildalmkircherl.