
LVS-Geräte – darauf gilt es zu achten
Foto: Hansi Heckmaier / Ortovox
Wenn das eintrifft, was man stets zu vermeiden versucht, zählt jede Sekunde. Sollte einer unserer Tourenbegleiter verschüttet werden, geht der erste Griff zum LVS-Gerät. Eine schnelle und möglichst genaue Ortung ist entscheidend. Doch auf was gilt es bei der Geräteanschaffung zu achten? Wir haben die wichtigsten Kriterien zusammengetragen.
Die Entwicklung
In den 1960er Jahren trugen die Menschen nicht nur Hosen mit Schlag und Blümchen im Haar, sondern tüftelten auch an technischen Lösungen, die unser Leben revolutionieren sollten. Der erste Mini-Computer, Weltraumsatelliten – und das Lawinen-Verschütteten-Suchgerät. In Utah entwickelte der Ingenieur Dr. John Lawton ein Suchgerät, das auf der Frequenz von 2,275 Kilohertz sendete – mit einer maximalen Reichweite von 25 Metern. In der Schweiz wurde das Militär darauf aufmerksam und erzielte mit einer neuen Version die doppelte Reichweite. Mitte der 70er Jahre kamen die ersten Geräte auf den Markt.
Doch die Ur-LVS-Geräte funktionierten analog mit einer Antenne auf zwei unterschiedlichen Frequenzen und verfügten über eine rein akustische Signalortung.
1980 revolutionierte der Bayer Gerald Kampel mit dem ersten Doppelfrequenzgerät die Lawinenverschüttetensuche. Sein F2 konnte auf beiden Frequenzen senden und empfangen, was die Sende- und Ortungsleistung enorm erhöhte. Das F2 war übrigens der Startschuss für die Marke ORTOVOX, die er noch im gleichen Jahr gründete.

Die wichtigen Features
Die Anforderungen an LVS-Geräte sind enorm hoch, die Konstruktion komplex. Von der Robustheit des Gehäuses über die Maximierung der Suchstreifenbreite bis hin zur Optimierung der Benutzerfreundlichkeit. Über die Jahrzehnte haben die Hersteller massive Fortschritte gemacht und dadurch die Rettung vieler Menschenleben ermöglicht. Die wichtigsten Punkte im Überblick:
3-Antennen-Technologie
Die digitale Drei-Antennentechnologie ist bei den LVS-Geräten inzwischen Standard. Unterschiede gibt es bei den Herstellern dennoch. Die LVS-Geräte von ORTOVOX verfügen zum Beispiel über eine patentierte „Smart-Antenna“-Technologie, die automatisch auf die beste Sendeantenne umschaltet und somit die Reichweite verbessert.

Unterstützung bei der Suche
Einst musste man auf ein lauter werdendes Tonsignal achten, heute leiten uns Pfeile auf dem Display und Vibrationen. Eine Neuerung bietet das DIRACT VOICE von ORTOVOX, das erstmals eine Sprachsteuerung integriert. Die Navigation über zwei Sinne – der optischen Richtungsanzeige auf dem Display und den klaren akustischen Anweisungen – ermöglicht in der Extremsituation einen klareren Fokus und wirkt zudem beruhigend.

Intuitives Handling
Es muss schnell gehen – und entsprechend geübt sollte man mit seinem Gerät umgehen können. Die Benutzerfreundlichkeit solltet ihr vor dem Kauf selbst testen. Liegt das LVS-Gerät gut und sicher in der Hand (im Optimalfall mit Handschuh) – beispielsweise dank einer rutschsicheren, gummierten Griffzone? Wie intuitiv ist die Menüführung und lässt sich das Gerät auch mit Handschuhen einfach bedienen? Gibt es beispielsweise einen Kippschalter, der einen unkomplizierten Wechsel von Senden auf Suchen ermöglicht? Kann man Verschüttete einfach markieren?
Größe, Gewicht und Tragesystem
Einen wuchtigen Klotz muss man inzwischen nicht mehr mit auf Tour nehmen. Die neuesten Geräte sind kompakt und leicht. Auch mit dem Tragesystem solltet ihr euch vor dem Kauf auseinandersetzen, schließlich spielt hier beim Zugriff Schnelligkeit und Sicherheit eine genauso entscheidende Rolle. Wie gut ist es in der Handhabung? Erlaubt es einen Schnellzugriff und ist es mit einem RECCO®-REFLEKTOR gerüstet?

Batterien
Folgt immer den Angaben der Hersteller des LVS-Geräts bei der Wahl der (Alkaline- oder Lithium-)Batterien. Bitte hier nicht an der Qualität sparen. Spätestens (!) ab einem Ladestand von 50% die Batterien wechseln. Inzwischen gibt es auch Geräte, die mit (auch bei Kälte) zuverlässigen Akkus betrieben werden und somit deutlich umweltfreundlicher sind.
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