Weiter zum Inhalt
Bergwelten ClubAbo

Gefahrenmuster: eingeschneiter Oberflächenreif

Tipps & Tricks1 Min.13.01.2021

Foto: mauritius images / Ludwig Mallaun

Werbung

Werbung

Werbung

von Robert Maruna

Oberflächenreif zählt mit Sicherheit zu den beeindruckendsten Schneearten und stellt für sich alleine noch keine Gefahr dar: Anders sieht es jedoch aus, wenn Oberflächenreif von neuen, gebundenen Schneeschichten überdeckt wird. Warum das so ist und wie ihre die Gefahrenquelle erkennen könnt, lest ihr hier. 

Gefahrenmuster

Die Lawinenexperten Rudi Mair und Patrick Nairz definieren eingeschneiten Oberflächenreif wie folgt: „transparente, plättchenförmige Eiskristalle, die sich durch das Ausfällen von Feuchtigkeit aus der Luft an der kalten Schneeoberfläche bilden und nachfolgend von Schnee überdeckt werden“. Wobei die notwendige Feuchtigkeit – welche für die Entstehung von Oberflächenreif notwendig ist –  auch allein aus dem Inneren der Schneedecke aufsteigen kann.

Reif fällt somit nicht wie andere Niederschläge vom Himmel, sondern entsteht durch die Kondensation und anschließende Deposition (=Übergang von gasförmigem zu festem Zustand, in diesem Fall von Wasserdampf zu Reifkristallen) feuchter und warmer Luft an der Schneeoberfläche. Begünstigt durch klare und kalte Nächte, die eine starke Ausstrahlung (=Aussenden von Wärmestrahlung) aus der Schneedecke bewirken, kann Oberflächenreif stetig weiter wachsen und wird in seiner physischen Ausprägung immer größer. Wird diese Schicht nun von frischem Neuschnee überdeckt, so wird der darunter befindliche Oberflächenreif zur Gleit- und Schwachschicht innerhalb der Schneedecke. Folglich rutsch das Schneebrett auf dem Oberflächenreif ab.

Klare und kalte Nächte, bei denen die Temperatur der Schneedecke unter der Lufttemperatur liegt, sind somit ein entscheidender Faktor für die Bildung von Reif. Bei bedecktem Himmel hingegen ist die Ausstrahlung und die Wahrscheinlichkeit für Reifbildung gering.

Externer Inhalt

Bitte akzeptiere die Drittanbieter-Cookies, um diesen Inhalt zu sehen.


Erkennen

Der eingeschneite Oberflächenreif ist ein tükisches Gefahrenmuster, das ohne Vorkenntnis über die Bildung der Schwachschicht schwer zu erkennen ist: Informationen über den Schneedeckenaufbau und einen eingeschneiten Oberflächenreif, erhält man somit entweder durch eigene Beobachtungen vor dem Einschneien, durch selbstständiges Prüfen der Schneedecke (Schneeprofil graben) oder eben durch das Studium des Lawinenlageberichts. Ein zusätzliches Kriterium für die Bildung von Oberflächenreif ist das vorangegange Wettergeschehen, insbesondere kühle Schönwetterperioden!

 


Mehr zum Thema

    Immer auf dem neuesten Stand mit dem Bergwelten Newsletter
    Jetzt Anmelden
    Bergwelten Magazin
    Bergwelten MagazinHol dir dein Bergwelten-Abo und entdecke sechs Mal jährlich die Schönheit der Natur.
    Zum Magazin Shop
    Werde Teil der Community#bergwelten
    Newsletter abonnieren
    Zahlungsmethoden:
    • Visa
    • Mastercard
    • American Express
    • Diners Club
    • SEPA
    Bergwelten ist der Startpunkt für dein Abenteuer in den Bergen
    Mit Tausenden geprüften Touren, Hütten und Unterkünften sowie Bergwissen von Expertinnen und Experten bist du ideal für die Berge vorbereitet.
    Unterkünfte
    Touren
    Hütten
    Artikel