
Reintal, Höllental, Gatterl oder Stopselzieher: Die beliebtesten Routen auf die Zugspitze.
Foto: Adobe Stock / Sina Ettmer
Auf den höchsten Gipfel Deutschlands (2.962 m) führen von allen Seiten einige schöne Routen. Hier findest du die bekanntesten Anstiege auf die Zugspitze im Sommer.
Das Wichtigste in Kürze
Die Routen auf die Zugspitze besitzen alle ihren ganz eigenen Charakter. Alle Routen setzen allerdings entsprechende Erfahrung und zumindest Trittsicherheit voraus. Die Ansprüche auf den Anstiegen durch das Höllental und über den Stopselzieher sind dabei deutlich höher als bei den Wegen durch das Reintal oder über das Gatterl.
Hast du noch nicht die entsprechende Erfahrung, besteigst du die Zugspitze am besten in Begleitung eines Bergführers oder einer Bergführerin. So bist du nicht nur sicher unterwegs, sondern kannst du das Erlebnis auch in vollen Zügen genießen. Erfahrene Begleiter für deine Besteigung findest du zum Beispiel bei der Bergschule Vivaalpin.
1. Der lange Weg durch das Reintal
Der lange Anstieg von Garmisch-Partenkirchen durch das Reintal ist die einfachste Route auf die Zuspitze. Er gilt als Normalweg und ist gleichzeitig der Weg der Erstbesteiger.
Die Tour beginnt beim Olympia-Skistadion. Von hier geht es zuerst durch die wilde und eindrucksvolle Partnachklamm. Nächster Wegpunkt ist die gemütliche Reintalangerhütte (1.369 m), in der du nächtigen kannst. Weiter gehst du zur Knorrhütte (2.052 m) und zum Zugspitzplatt. Über dieses erreichst du den anspruchsvollen Schlussanstieg zum Gipfel der Zugspitze (2.962 m). Den letzen Abschnitt vom Zugspitzplatt zum Gipfel könntest du auch mit der Seilbahn abkürzen.
Die meisten Bergsteiger absolvieren die Tour in zwei Tagen und nächtigen auf einer der beiden Hütten. Wer es lieber gemütlicher möchte, der kann die Tour auch auf drei Tage aufteilen.
Für den Schlussanstieg benötigst du Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Ansonsten erfordert die Tour vor allem eine gute Kondition. Gerade bei Schlechtwetter oder Nebel ist vor allem am Zugspitzplatt Vorsicht geboten. Wenn du nicht über die entsprechende Erfahrung verfügst, dann kann ein Bergführer eine gute Unterstützung sein.


Zugspitze durch das Reintal
2. Der anspruchsvolle Weg durch das Höllental

Der Weg durch das Höllental auf die Zugspitze ist vermutlich der beliebteste Weg auf Deutschlands höchsten Gipfel. Schon der Beginn durch die Höllentalklamm bis zur Höllentalangerhütte (1.387 m) ist phantastisch. Idealerweise verbringt man eine Nacht auf der Alpenvereinshütte. Am nächsten Tag folgen so bekannte Passagen wie die Leiter und das Brett.
Nach diesen ersten anspruchsvollen Stellen wird es bald eine Spur schwieriger. Zuerst geht es über den Höllentalferner. Je nach Verhältnissen können hier Steigeisen durchaus sinnvoll sein. Als nächste Herausforderung wartet die Randkluft auf dich. Von ihr führt der Klettersteig nach oben in Richtung Zugspitze. Gerade die ersten Meter sind senkrecht und sehr anspruchsvoll.
Danach wird das Gelände leichter, bleibt aber anspruchsvoll. Gerade im Frühsommer kann Altschnee die Tour deutlich erschweren. Aber auch bei trockenen Verhältnissen ist dieser Abschnitt nicht zu unterschätzen. Du merkst langsam auch die Länge der Tour.
Für die Besteigung der Zugspitze über das Höllental benötigst du neben guter Ausrüstung und Kondition auch eine entsprechende Erfahrung. Bewegst du dich doch über einen längeren Zeitraum in anspruchsvollem Gelände.
Verfügst du über diese Erfahrung nicht, so sollte man sich unbedingt einem Bergführer anvertrauen.


Zugspitze durchs Höllental
3. Von Ehrwald über den Stopselzieher
Der Anstieg über den Stopselzieher wird nicht so häufig begangen wie die anderen Zugspitz-Anstiege. Er ist nicht so lang wie der Weg durch das Reintal und nicht so anspruchsvoll wie die Höllental-Route. Es handelt sich gleichwohl um einen spannenden und landschaftlich interessanten Anstieg.
Durch eine Nächtigung in der urigen Wiener-Neustädter-Hütte (2.212 m) lässt sich die Tour in gemütliche zwei Tage aufteilen. Der obere Teil durch den Stopselzieher ist ebenfalls als Klettersteig ausgebaut und erfordert entsprechende Erfahrung. Gerade Altschneefelder können die Tour gefährlich machen.
Auch hier ist es eine gute Möglichkeit die Tour mit einem Bergführer zu unternehmen.

Zugspitze von Ehrwald über Stopselzieher
4. Der kürzeste Anstieg über das Gatterl
Eine weitere, schöne Möglichkeit auf die Zugspitze zu steigen ist von Ehrwald über das Gatterl. Mit Unterstützung der Bergbahnen ist dies sogar an einem Tag gut möglich.
Von der Ehrwalder Alm steigt man auf schönem Wanderweg zum Feldernjöchl. Von hier geht es, nun seilversichert, weiter zum Gratübergang des Gatterls.
Nun öffnet sich das Zugspitzplatt und du wanderst hinüber zur Knorrhütte (2.052 m). Über das weite Gelände gehst du weiter bis zum Bahnhof der Zahnradbahn. Nun könntest du wieder die Gondel der Gletscherbahn zum Gipfel nehmen. Ansonsten nutzt du den anspruchsvollen Bergsteig über den Ostgrat.
Mit der Tiroler Zugspitzbahn fährst du gemütlich hinunter ins Tal.

Zugspitze über das Gatterl
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