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Winterjacke: Welches Material ist ideal?

Anzeige • 5. November 2019

Von Daune über Merinowolle bis zur technischen Hohlfaserfüllung – das Materialangebot für Isolationsjacken ist vielfältig. Dabei spielen Futter- und Oberstoff eine maßgebliche Rolle bei der Funktion. Wir klären euch über die Vor- und Nachteile auf.

Sie ist kuschelig warm und „knistert“ auch nicht – die Gänsedaune.
Foto: Arc´teryx
Sie ist kuschelig warm und „knistert“ auch nicht – die Gänsedaune.

Gänsedaune

Kein anderes Isolationsmaterial bei Textilien hat eine vergleichbare Wärme- bzw. Gewichtsleistung wie die beliebte Gänsedaune. Sie ist kuschelig warm und „knistert“ auch nicht. Bei trockenem, kaltem Wetter und mäßiger Anstrengung ist Daune das ideale Material. Allerdings müssen die verwendeten Futter- und Oberstoffe daunendicht sein, damit die kleinen Federn nicht nach außen wandern. Deswegen sind sie meistens sehr dicht gewebt und lassen kaum Feuchtigkeitstransport zu. Das sorgt dafür, dass man in einer Daunenjacke schnell ins Schwitzen gerät. Das führt zu Problem Nummer zwei: Wird die Daunenfüllung feucht, klumpt sie zusammen, wärmt nicht mehr und hat relativ lange Trocknungszeiten.

Merinowolle

Wolltextilien, sowie auch die Merinowolle, sind bekannt für ihre guten Isolationseigenschaften. Merinofasern sind stark gekräuselt und besitzen eine wellenartige Struktur. Dadurch liegen die Fasern sehr locker aufeinander und es entstehen Luftkammern. Luft ist ein schlechter Wärmeleiter und isoliert somit hervorragend – sowohl gegen Kälte als auch gegen Wärme. Zudem zieht Merinowolle keine Schmutzpartikel an, kratzt im Vergleich zu anderen Wollarten nicht und ist ein natürliches Material, welches Gerüche absorbiert. Auf der anderen Seite ist Merinowolle empfindlich gegenüber Beanspruchung und bildet leichte Knötchen. Auch beim Waschen ist Vorsicht geboten, denn der natürliche Fettgehalt der Wollfaser ist sehr sensibel.

Fast ein Alleskönner ist dagegen die Kunstfaserisolation.
Foto: Arc´teryx
Fast ein Alleskönner ist dagegen die Kunstfaserisolation.

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Kunstfaserisolation

Fast ein Alleskönner ist dagegen die Kunstfaserisolation. Hier gibt es eine Bandbreite an verschiedenen Konzepten. Manche Hersteller schwören darauf, die natürliche Bällchenbildung der Daune künstlich nachzuahmen, andere verwenden Matten aus Faserverbünden, sogenannte Vliese. Diese können mehr oder weniger fest miteinander verbunden sein, was Einfluss auf die Dicke (und damit Wärmeleistung), aber auch auf die Haltbarkeit der Füllung hat: Je fester der Faserverbund, desto länger widersteht die Füllung dem Stress durch die permanente Bewegung, der typischerweise im Schulter- und Ärmelbereich entsteht. Ein Nachteil ist, dass das die Kunstfaserisolation noch ein relativ großes Packmaß im Vergleich zu ihren Konkurrenten hat.

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Synthetische Hohlfasern

Meistens werden synthetische Hohlfasern für Füllvliese verarbeitet. Sie speichern kaum Wasser und lassen die Schwitzfeuchtigkeit gut nach außen passieren. Der entscheidende Faktor, der dabei über die Atmungsaktivität entscheidet, ist die Wahl des Obermaterials und Futterstoffs der Jacke. Wichtig ist der Verwendungszweck der Jacke: Soll sie winddicht oder abriebfest sein und wird sie auch als dritte Lage im Regen getragen? Je nachdem, wie das Endprodukt ausfallen soll, werden mehr oder weniger dicke, enger oder loser gewebte Garne verwendet, die dann dementsprechend imprägniert werden.

Proton LT Hoody – die bisher robusteste isolierte Jacke von Arc’teryx.
Foto: Arc´teryx
Proton LT Hoody – die bisher robusteste isolierte Jacke von Arc’teryx.

Hersteller wie der kanadische Spezialist Arc’teryx bieten in ihrer Kollektion drei verschiedene Arten von Kunstfaser-Isolationsjacken an. Von winddicht und für den Alpinsport geeignet (Nuclei Hoody) über den Allrounder mit einem mittleren Windschutz und Atmungsaktivität (Atom-Serie) bis zum hoch dampfdurchlässigen Proton Hoody, der für Skitouren oder jede andere Outdoor-Unternehmung geeignet ist.

Klar ist: Man sollte die Entscheidung für die eine oder andere Isolationsjacke immer vom geplanten Einsatzzweck abhängig machen. Denn perfekt ausgerüstet kann man sich auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist: Das Abenteuer am Berg.

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