16.800 Touren,  1.600 Hütten  und täglich Neues aus den Bergen
Foto: Gregor Wolf, Nationalpark Bayerischer Wald
Nationalpark erleben

Nationalpark Bayerischer Wald: 10 der schönsten Touren für das ganze Jahr

Wald, Wald und nochmals Wald, dazwischen Bäche, Seen und Moore, versteckte Lichtungen und aussichtsreiche Bergrücken – der Nationalpark Bayerischer Wald beherbergt das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet Mitteleuropas und ist Deutschlands ältester Nationalpark. Wir zeigen dir die 10 schönsten Sommer- und Wintertouren in dieser einzigartigen Landschaft an der bayerisch-tschechischen Grenze.

Der Nationalpark Bayerischer Wald erstreckt sich über eine Fläche von 250 Quadratkilometern zwischen Bayerisch Eisenstein im Landkreis Regen und Mauth im Landkreis Freyung-Grafenau im Südosten Deutschlands. Er wurde 1970 ins Leben gerufen und ist damit Deutschlands ältester Nationalpark. Gemeinsam mit dem Nachbar-Nationalpark Šumava in Tschechien beherbergt er das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet Mitteleuropas.

Auf dem bestens markierten und beschilderten Wegenetz kann man diese Waldwildnis zu Fuß, mit dem Rad oder mit Schneeschuhen das ganze Jahr über erkunden. Hier unsere 10 Tourenempfehlungen für dich:

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Wanderungen

Im Nationalpark Bayerischer Wald stehen rund 350 Kilometer an beschilderten und markierten Wanderwegen zur Verfügung. Grundsätzlich gibt es Rundwege und Streckenwege, wobei die Rundwege mit einem Tiersymbol auf gelbem Hintergrund und die Streckenweg mit einem Pflanzensymbol auf weißem Untergrund gekennzeichnet sind. Alle Ausgangspunkte der Touren sowie die Nationalparkinfozentren sind ganz entspannt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

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1. Rundweg Kreuzotter – Um das Klosterfilz

In Moorgebieten wie dem Klosterfilz findet man unter anderen hochspezialisierten Pflanzenarten auch den Sonnentau.
Foto: Stefan Sempert, Nationalpark Bayerischer Wald
In Moorgebieten wie dem Klosterfilz findet man unter anderen hochspezialisierten Pflanzenarten auch den Sonnentau.

Auf dieser Halbtageswanderung rund um das Moor „Klosterfilz“ erfährt man viel Wissenswertes rund um das Ökosystem Moor mit seinen hochspezialisierten Pflanzen- und Tierarten. Die Wege sind wunderschön zu gehen und führen im Bereich des Moors über Holzstege, um die sensible Natur nicht zu zerstörten.

2. Übers Teufelsloch zum Lusen

Am Lusen kann man gut beobachten, wie sich die Natur nach einem zerstörerischen Windwurf wieder erholt.
Foto: Sandra Schrönghammer, Nationalpark Bayerischer Wald
Am Lusen kann man gut beobachten, wie sich die Natur nach einem zerstörerischen Windwurf wieder erholt.

Was man am Lusen zu sehen bekommt, ist das, was den Nationalpark Bayerischer Wald ausmacht: Die Natur darf sich ohne menschliche Eingriffe selbst entwickeln. Windwurfereignisse wie jenes am Lusen hinterlassen zunächst einmal eine verwüstete Landschaft, die alles andere als schön ist. Lässt man der Natur aber Zeit, kann beobachtet werden wie daraus Neues entsteht. Die Wanderung über das Teufelsjoch und die Himmelsleiter auf den 1.373 Meter hohen Lusen ist also sehr empfehlenswert und aussichtsreich.

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3. Durchs Höllbachgspreng auf den Großen Falkenstein

Aussicht vom Großen Falkenstein
Foto: Nationalpark Bayerischer Wald
Aussicht vom Großen Falkenstein
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Eine besonders gute Aussicht über das beeindruckende Waldmeer des Nationalparks Bayerischer Wald genießt man vom Gipfel des 1.315 Meter hohen Großen Falkenstein. Auch auf dieser Wanderung ist die Naturgewalt Wind sichtbar, nachdem der Orkan Kyrill im Jahr 2007 große Schäden angerichtet hat. Am Windwurferlebnisweg erfährt man alles dazu.

4. Überschreitung des Rachel

Blick von der Rachelkapelle auf den Rachelsee.
Foto: Sandra Schrönghammer, Nationalpark Bayerischer Wald
Blick von der Rachelkapelle auf den Rachelsee.

Der Rachel ist mit 1.453 Metern die höchste Erhebung im Nationalpark Bayerischer Wald. Seine Überschreitung ist eine lange Tour, die aber besonders abwechslungsreich ist und immer wieder schöne Aussichten bietet. Der wunderschöne Rachelsee ist sicherlich eines der Highlights auf dieser Wanderung.

5. Zur Moldauquelle

Im Nationalpark Bayerischer Wald und im Nachbar-Nationalpark Šumava findet man noch echte Urwälder.
Foto: Franz Leibl, Nationalpark Bayerischer Wald
Im Nationalpark Bayerischer Wald und im Nachbar-Nationalpark Šumava findet man noch echte Urwälder.

Eine Tour, die man unbedingt einmal gemacht haben sollte – die Wanderung zur Moldauquelle. Mit Start bei der Igelbus-Haltestelle Schwellgraben ist sie eine grenzüberschreitende Tour in den Nachbar-Nationalpark Šumava in Tschechien, wodurch die ganze Dimension des Waldschutzgebietes deutlich wird. Vom Siebensteinkopf auf 1.263 Meter genießt man eine tolle Aussicht über das Waldmeer.

Radtouren

Über 200 Kilometer gut beschilderte Gravel- und Tourenbiketouren erschließen die Naturschönheiten des Nationalparks Bayerischer Wald auch für Radfahrer.

1. Mit dem Rad zwei Nationalparkzentren entdecken

Der Nationalpark Bayerischer Wald lässt sich auch mit dem Rad bestens erkunden.
Foto: Woidlife Photography, Nationalpark Bayerischer Wald
Der Nationalpark Bayerischer Wald lässt sich auch mit dem Rad bestens erkunden.

Auf dieser über 43 Kilometer langen Tour werden die beiden Nationalparkzentren Lusen und Falkenstein miteinander verbunden. Jedes für sich bietet tolle Ausstellungen und viel Wissenswertes rund um den Nationalpark. Auf der Fahrt dazwischen genießt man die Natur des Bayerischen Waldes von seiner schönsten Seite.

2. Mit dem Rad zu den Schachten

Im Herbst sind die Hochmoore auf den Schachten besonders schön.
Foto: Steffen Krieger, Nationalpark Bayerischer Wald
Im Herbst sind die Hochmoore auf den Schachten besonders schön.

Eine sportliche Tour bis zum Hochschachten oberhalb der imposanten Trinkwassertalsperre Frauenau, wo man das Fahrrad stehen lässt und zu Fuß den letzten Teil der Tour bewältigt. Der Latschenfilz mit seinen Hochmoortümpeln wie dem Latschensee ist besonders repräsentativ für die Sattelhochmoore auf dem Böhmerwald-Plateau. Die urwüchsigen Moore stellen die Wasserscheide zwischen Elbe und Donau dar – hier endet das Einzugsgebiet der Trinkwassertalsperre.

Winter- und Schneeschuhwanderungen

Auch im Winter steht der Nationalpark Bayerischer Wald den Besuchern offen. Im Prinzip können alle Wanderwege betreten werden. In höher gelegenen Bereichen kann die Schneedecke aber durchaus bis zu einem Meter betragen. Schneeschuhe sind hier angebracht. In Talnähe werden einige Winterwanderwege geräumt oder gewalzt – hier reichen normale Winterschuhe aus, um gemütlich die Winterlandschaft zu erkunden.

Im Winter kann der Nationalpark Bayerischer Wald auf Winterwanderwege oder mit Schneeschuhen erkundet werden.
Foto: Gert Krautbauer, Nationalpark Bayerischer Wald
Im Winter kann der Nationalpark Bayerischer Wald auf Winterwanderwege oder mit Schneeschuhen erkundet werden.

1. Rundweg Feldhase – Wanderung durch den Klingenbrunner Wald

Diese kurze Winterwanderung zwischen Spiegelau und Klingenbrunn führt durch den Klingenbrunner Wald und zur idyllischen Fatimakapelle, die mitten im Wald einen schöne Rastplatz bietet.

2. Winterspaziergang rund um den Hochberg

Auch auf dieser Wintertour ausgehend von Bayerisch Eisenstein darf man sich auf gewalzte Winterwanderwege freuen, die gut zu begehen sind. Als Enkehrmöglichkeit ist das Schwellhäusl mit einem kleinen Abstecher von einem Kilometer Weglänge zu erreichen.

Gut zu wissen

Öffentliche Anreise

Der Nationalpark Bayerischer Wald ist mit der Bahn sehr gut zu erreichen. Die wichtigsten Knotenbahnhöfe sind Plattling und Passau. Ab Plattling geht es mit den Zügen der Waldbahn im Stundentakt weiter Richtung Zwiesel, Bodenmais und Bayerisch Eisenstein und Grafenau. Von Passau aus fahren die Schnellbus-Linien 100 und 200/201 sowie an den Wochenenden der Sommermonate auch die Ilztalbahn über Waldkirchen und Freyung Richtung Grafenau zum Nationalpark.

Mobilität vor Ort

Mit dem Gästeservice Umwelt-Ticket, der Gästekarte für umweltfreundliche Mobilität, kann man vor Ort alle Angebote des Öffentlichen Verkehrs kostenlos nutzen.

Waldbahn
Vier Waldbahn-Linien machen in der Nationalpark-Region mobil – dabei ist Zwiesel der wichtigste Knotenpunkt. Die Linien verbinden Plattling mit Bayerisch Eisenstein, Bodenmais mit Zwiesel, Grafenau mit Zwiesel sowie Gotteszell mit Viechtach. Das Nationalparkzentrum Falkenstein in Ludwigsthal und das Waldspielgelände in Spiegelau haben einen eigenen Bahnhaltepunkt.

Ilztalbahn
In der Sommersaison fährt die Ilztalbahn von Passau durch das wildromantische Ilztal nach Freyung. Mit dem Bus geht es weiter ins Nationalparkzentrum Lusen in Neuschönau.

Igelbus
Die Igelbusse verbinden die Ausgangspunkte für Wanderungen rund um Lusen und Rachel mit den Gemeinden Mauth, Hohenau, Spiegelau, St. Oswald-Riedlhütte, Grafenau, Freyung, Philippsreut und Neuschönau. Wichtiger Knotenpunkt ist das Nationalparkzentrum Lusen in Neuschönau.

Nationalparkzentren

Das Nationalparkzentrum Lusen mit dem „Hans-Eisenmann-Haus“ bietet alles, was man rund um den Nationalpark wissen sollte. Sehenswert ist beispielsweise die Dauerausstellung „Wege in die Natur – Eine Geschichte von Wald und Menschen“, die Waldwerkstatt oder die Kinder-Rallye.

Im Nationalparkzentrum Falkenstein steht vor allem die dynamische Entwicklung der Wälder im Nationalpark im Mittelpunkt. Im „Haus der Wildnis“ wird die Bedeutung der Wälder an einem teils begehbaren Laubbaum interaktiv dargestellt. Außerdem gibt es einen Kinder-Erlebnisraum, ein 3D-Kindo, einen Nachtraum mit besonderen akustischen Erlebnissen, die Steinzeithöle und einen Spielplatz.

Verhaltensempfehlungen

Obwohl man sich – zumindest zu Fuß – im Nationalpark Bayerischer Wald in weiten Teilen frei bewegen kann, um die Natur zu genießen, gibt es dennoch ein paar Verhaltenstipps: In besonders sensiblen Bereichen wie Moorgebieten besteht ein Wegegebot – d. h. hier dürfen die Wege zum Schutz der besonderen Tier- und Pflanzenarten nicht verlassen werden. Radfahren ist nur auf markierten Radrouten erlaubt, ebenso darf nur auf ausgeschilderten Parkplätzen geparkt werden. Baden, Campieren oder Zelten sowie das Pflücken von Pflanzen oder das Mitnehmen von anderen Materialen ist verboten.

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