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Hüttenportrait

Das Zeppezauerhaus: Ein Lieblingsort der Salzburger

• 26. Juli 2019
3 Min. Lesezeit
von Christina Schwann

Am Hausberg der Salzburger, dem Untersberg, steht ein ehrwürdiges Alpenvereinsschutzhaus. Mit der Untersbergbahn ist es leicht zu erreichen. Aber die Hütte bietet auch anspruchsvolle Zustiege vom Tal, lohnende Touren weiter aufwärts und Klettermöglichkeiten rundum. All diese Zutaten, in Kombination mit einer ausgezeichneten Küche und einem liebenswürdigen Pächterpaar, machen das Zeppezauerhaus zu einem der Lieblings-Ausflugsziele der Salzburger.  

Das Zeppezauerhaus - voller Leben
Foto: Anton Langer
Das Zeppezauerhaus - voller Leben
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„Hier auf 1.663 m hoch über der Stadt Salzburg in frischer, würziger Bergluft und traumhafter Aussicht eine Schutzhütte bewirtschaften zu dürfen, war schon immer unser Traum," schwärmt Ursula Klumaier-Wiebecke, die gemeinsam mit Anton Langer seit Sommer 2019 das Zeppezauerhaus des Alpenvereins Salzburg betreibt. 

Ein kleiner Rückblick in die Geschichte

Der Untersberg in den Berchesgadener Alpen war schon immer - nicht zuletzt durch die Nähe zur Stadt Salzburg - das Ziel vieler Bergsteiger. Aus diesem Grund plante die Sektion Salzburg bereits 1872 den Bau einer Schutzhütte. Vor allem nach der Errichtung des Dopplersteiges sowie der Erschließung der Kolowratshöhle nahm der Besucherstrom so stark zu, dass die Sektion zuerst einmal zwei Almen pachtete. 

1883 war es dann aber soweit, die Sektion Salzburg konnte das - damals noch - „Untersberghaus“ knapp unterhalb des Geierecks einweihen. 

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Einweihung des Untersberghauses
Foto: Archiv Sektion Salzburg
Einweihung des Untersberghauses

Lange stand das Untersberghaus allerdings nicht, denn im Jahre 1912 verursachte ein Ofen einen Brand, der das Haus vollständig vernichtete. Trotz dieses Rückschlags wollte die Sektion den Standort nicht aufgeben und errichtete 1914 ein größeres Schutzhaus im Stil eines Pinzgauer Bauernhauses, das nun nach dem damaligen Vorsitzenden Moritz Zeppezauer benannt wurde. Allerdings wurde es, wie der Zeitschrift des Alpenvereins „Kleine Mitteilungen“ von 1914 zu entnehmen ist, „mit Rücksicht auf die gegenwärtigen Verhältnisse ohne alle Eröffnungsfeierlichkeiten dem Verkehr übergeben.“

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Zeppezauerhaus im Winter
Foto: Anton Langer
Zeppezauerhaus im Winter

Neuer Schwung für das Zeppezauerhaus 

Heute ist das Zeppezauerhaus eine bestens ausgestattete Hütte, die über eine vorbildliche Energiegewinnung und Abwasserentsorgung verfügt. Das Haus bietet Platz für 54 Übernachtungsgäste, eine wundervolle Sonnenterrasse und seit 2019 eben auch ein neues, schwungvolles Pächterduo, das sich viel vorgenommen hat.

Aussicht vom Zeppezauerhaus
Foto: Anton Langer
Aussicht vom Zeppezauerhaus

Ursula Klumaier-Wiebecke und Anton Langer haben sich gefunden. Beide sind sie begeisterte Bergsteiger, legen Wert auf kulinarische Genüsse, Nachhaltigkeit und regionale Produkte. Wer im Zeppezauerhaus speist, auf der Terrasse oder in der urigen Gaststube, darf sich auf frische, gehaltvolle Zutaten freuen. „Die Produkte stammen weitgehend von Bauern und Lieferanten aus der Region. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, nachhaltig einzukaufen und zu kochen“, erzählt Ursula. Und dann kommt noch die Geheimzutat hinzu: Die Liebe zum Kochen und das Bemühen um das Wohlbefinden der Gäste. 

Ursula Klumaier-Wiebecke und Anton Langer bringen Schwung ins Zeppezauerhaus.
Foto: Anton Langer
Ursula Klumaier-Wiebecke und Anton Langer bringen Schwung ins Zeppezauerhaus.
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Rauf zum Zeppezauerhaus

Das Zeppezauerhaus verfügt über einen großen Vorteil, der es auch Familien mit kleinen Kindern oder älteren Menschen erlaubt, das Schutzhaus zu besuchen, hinauf zu kommen in die frische Bergluft und die wunderbare Aussicht zu genießen: Die Hütte ist in 10 Minuten von der Bergstation der Untersberg-Seilbahn zu erreichen. Dazu steigt man einfach in Gröding und die Bahn ein und schwebt gemütlich nach oben. 

Wer aber zu Fuß gehen möchte, der nimmt sich gleich mal einiges vor, denn beide Zustiege, sowohl der Reitsteig als auch - und der sowieso - der Dopplersteig, sind durchwegs anspruchsvoll. Der Reitsteig führt von Glangegg über eine bewaldeten Rücken zum Teil recht steil aufwärts. Zwei bis drei Stunden sollte man jedenfalls an Zeit einplanen.

Der Dopplersteig wurde bereits in den 1870er Jahren angelegt. Die Wegführung durch die Felsen ist spektakulär, steil und sehr aussichtsreich - oder auch schwindelerregend - je nachdem wie man das sehen möchte. Schwierige Stellen sind aber seilversichert, was den Anstieg doch erheblich erleichtert. Rund zwei bis drei Stunden sollte man aber durchaus bis zum Zeppezauerhaus einplanen. Viele Bergsteiger kombinieren den Anstieg dann auch gleich noch mit der Besteigung des Hochthrons. Die Einkehr im Zeppezauerhaus zahlt sich dann doppelt aus. 

Selbst Skifahrer Marcel Hirscher, der mit Sicherheit über eine Spitzenkondition verfügt, ist der Ansicht, dass man am Dopplersteig jedenfalls „Muckis“ bekommt, wie er uns im Gespräch verraten hat:

  • Rund ums Zeppezauerhaus

    Ist man am Zeppezauerhaus, dann sollte man unbedingt auch den Salzburger Hochthron besteigen. Mit seinen 1.853 m bietet er eine grandiose Rundumsicht und ist von der Bergstation der Seilbahn bzw. vom Zeppezauerhaus in rund 45 min zu erreichen.

    Eine anspruchsvolle, aber sehr abwechslungsreiche Wanderung führt vom Zeppezauerhaus über den Untersberg bis nach Maria Gern. Wer über ausreichend Kondition verfügt, schafft die „Untersbergüberschreitung“ an einem Tag. 

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