Es geht in die Kitzbüheler Alpen, in das Pillersee Tal. Dort schaut auf Fieberbrunn der Wildseeloder herab. An dessen nordöstlicher Seite liegt das Wildseeloderhaus (1.854 m) in einer Karmulde direkt am Wildseeloder See. „Loder“ ist übrigens ein regionaler, volkstümlicher Ausdruck für Mann. Und wie ein breitschultriger Mann sitzt der Berg zwischen den Nachbar-Gipfeln. Er bildet einen geschlossenen Gebirgsblock zwischen Hörndlinger- und Pletzergraben in den Kitzbüheler Alpen.
Die Hütte liegt am Fuße eines Alleskönner-Berges. Die Wildseeloderhütte ist Drehscheibe und Treffpunkt für Menschen, die wandern, die auf Klettersteigen die Vertikale suchen, die mit Ski auf Berge steigen, die in alpiner Höhe ihre innere Ruhe abseits des hektischen Alltages finden wollen, die Gehen und gutes Essen verbinden oder die eine Runde mit einem Boot fahren wollen. Am Wildseeloder See kann man mit dem Ruderboot über den See fahren, sich von der Sonne bescheinen lassen und zwischen dem Blau des Himmels und dem Blau des Sees Vergleiche anstellen. Die Fieberbrunner, die auf der Hütte und rund um die Hütte anzutreffen sind, sprechen von einzigartiger Idylle. Sie müssen es ja wissen.
Kürzester Weg zur Hütte
Ausgangspunkt ist der Parkplatz der Bergbahnen Fieberbrunn. Nach der Auffahrt mit der Lärchenfilzkogel-Bahn auf den Lärchfilzkogel, geht man von der Bergstation (1.654 m) über den Fieberbrunner Panoramaweg zu den Wildalmen. Hier am Fuße des Wildseeloders beginnt auf einem ausgebauten Familienwanderweg der Aufstieg zum Wildseeloderhaus. Dieser Zustieg vom Lärchfilzkogel führt große und kleine Besucher durch die unverwechselbare Flora und Fauna der Kitzbüheler Alpen. Auf ihrem Weg werden sie von der Nachbarin des Wildseeloders, der Henne (2.078 m), beobachtet.
Gehzeit: 1:30 h
Höhenmeter: 200 m
Alternative Route
Von Fieberbrunn (790 m, über AV-Weg 711, 3:30 h) oder von der Lärchfilzhochalm (1.400 m, 1:45 h).
Leben auf der Hütte
Bernhard Kaufmann, der Hüttenwirt, legt Wert darauf, dass die Speisen und Gericht auf der Hütte hausgemacht und selbst hergestellt sind. Die Wildseeloder-Nudeln - Schlutzkrafpen mit Bärlauchfülle, brauner Butter und Bergkäse - repräsentieren Kaufmanns Küchen-Kurs. Die Wildseeloderhütte trägt das Gütesiegel „Genießerhütte“.
Es geht trotz aller Schmankerl auch darum, einen Konsens zwischen der Nachfrage nach klassischen Speisen wie Schnitzel, Spaghetti, Germknödel oder Nudelsuppe und regionalen Spezialitäten wie Speckknödel-, Kaspressknödelsuppe, Tiroler Graukäse oder Seezzarelle, einem heimischen Mozzarella, zu machen.
Kaufmann bringt seine Gäste in der Hüttenstube (40 Plätze) oder auf der Terrasse (50 Plätze) mit Blick auf den Bergsee unter. Schlafen kann man bei ihm in zwei 2er und zwei 4er Zirben-Zimmer sowie in einem 12er und 8er Lager.
Gut zu wissen
In den Lagern ist die Verwendung von Hüttenschlafsäcken Pflicht. Sie können beim Hüttenwirt gekauft oder, bei Bedarf, geliehen werden. Übernachtungen mit Hunden sind nicht möglich. Das 2008 modernisierte Wildseeloderhaus verfügt seither über Duschen. Der Handy-Empfang ist tadellos. Barzahlung. Führungen in die umliegenden Klettersteige wie „Himmel und Henne“, der „Geduldige“, der „Rassige“, der „Zache“ oder „Marokka“ auf den Wilderseeloder finden täglich statt.
Touren und Hütten in der Umgebung
Nächstgelegene Hütte: Hochhörndlhütte (1.809 m), die über den Blumenweg in 1 h Gehzeit zu erreichen ist. Weiters: Hochwildalmhütte (1.557 m, 3 h); Bochumer Hütte (1.430 m, über Hochwildalmhütte, 7 h).
Gipfeltouren und Höhenwege: Wildseeloder (2.117 m, 1 h); Henne (2.028 m, 0:45 h); Mahdstein (2.063 m, 2 h); Bischof (2.127 m, 3 h); Gebra (2.057 m, 3:30 h); Fieberbrunner Höhenweg (von Fieberbrunn über Wildseeloderhaus nach Fieberbrunn; 17 km, in zwei Tagesetappen zu begehen, mittelschwierig, mit 1.550 Hm im Auf- wie auch im Abstieg); Höhenweg zum Kitzbüheler Horn (Gehzeit 8 h).